596 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Direktion: Wilh. Englaender, Adam Imdahl. Aufsichtsrat: Simon Alfred Freiherr von Oppenheim, Jos. Stelzmann, Köln; Ed. Oppenheim, Frankfurt a. M.; Gen.-Dir. Konrad Eichhorn, Bonn. Publ.-Organ: R.-A. Firmenzeichnung: Beide Dir. gemeinsam oder ein solcher und ein Prok. oder zwei Prok. Rheinische Glashütten-Actien-Gesellschaft in Köln-Ehrenfeld. Gegründet: Im Jahre 1872. Letzte Statutenänd. v. 25. Nov. 1899. Die Ges. übernahm s. Z. die mit allen Zubehörungen eingebrachten Etablissements der Kölnischen Glashütten Rauter & Co. Zweck: Betrieb einer Glasfabrik zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus Glas. Die Ges. besitzt in Ehrenfeld ein Terrain von 237 702 Quadratfuss. Umsatz 1897/98 bis 1898–99: M. 1 009 158, 974 079. Kapital: M. 900 000 in 3000 Aktien à Thlr. 100 = M. 300. Urspr. A.-K. M. 750 000. Bei späteren Aktign-Emissionen sind die jeweiligen Aktionäre im Verhältnisse ihres Aktien- besitzes zur Übegrnahme der einen Hälfte und die an der ersten Em. von M. 750 000 Beteiligten zur Übernahme der anderen Hälfte der neuen Aktien al pari berechtigt. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Dezember. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F. (ist gefüllt), event. weitere Rücklagen, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1899: Aktiva: Grundstück 170 580, Gebäude 329 066, Öfen 81 953, Ma- schinen 22 718, Utensilien 47 654, vorrätige Glaswaren 377 025, Verpackungs- u. Schreib- materialien 16 025, Poterie-, feuerfestes Ofen- u. Schmiedematerial 58 765, Glasmaterialien 21 047, Kohlen 5923, Wechsel 3736, Kassa 3597, Debitoren 310 864. Passiva: A.-K. 900 000, Hypoth. 140 000, R.-F. 90 000, alte Div. 39, rückst. Löhne 6902, Kreditoren 234 005, Gewinn 78 012. Sa. M. 1 448 960. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 74 930, Zs. 14 259, Abschreib. 29 196, Dubiose 1805, Gewinn 78 012. – Kredit: Vortrag a. 1897/98 5001, Fabrikationsgewinn 193 202. Sa. M. 198 204. Gewinn-Verwendung: Div. 58 500, Tant. 10 221, Vortrag 9290. Reservefonds: M. 90 000. Dividenden 1889/90–1898/99: 7, 8, 5, 4, 0, 3, 3, 5, 6½, 6½ %. Div.-Zahlung spät. am 2. Jan. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Eduard von Kralik. Prokuristen: Victor Schrötter, Erdmann Scheunert (koll.). Zahlstellen: Köln und Berlin: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Köln: J. H. Stein. Publ.-Organe: R.-A., Kölnische Ztg., Kölnische Volks-Ztg. Vereinigte Zwieseler und Pirnaer Farbenglaswerke A.-G. in München mit Fabriken in Zwiesel, Bayern, und Pirna, Sachsen. Gegründet: Am 21. Juni 1898 als Zwieseler Farbenglashütten vorm. Gebr. Tasche. Firma wie oben geändert lt. G.-V.-B. vom 2. Sept. 1899. Letzte Statutenänd. vom 2. Sept. 1899. Gründer: Zwieseler Farbenglashütten Gebr. Tasche, Köln a. Rh.; Pfälzische Bank, Ludwigs- hafen a. Rh.; Dir. Rud. Büttner, München; Theodor Tasche, Köln a. Rh., Bankier Gustav Thalmessinger, Regensburg. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der im Besitze der Firma Zwieseler Farbenglashütten Gebr. Tasche mit der Hauptniederlassung in Köln a. Rh. und der Zweigniederlassung in Zwiesel befindlichen Glashüttenwerke in Zwiesel, insbesondere die Herstellung und Lieferung und der Vertrieb von farbigem Tafelglas. Kaufpreis M. 525 000, wofür 521 Aktien à M. 1000 und M. 4000 bar gewährt wurden. Die Ges. erwarb für M. 30 000 (wovon M. 10 000 bar bezahlt wurden) das Patent für einen Glaskühlofen (System Tasche). Die G.-V. vom 2. Sept. 1899 beschloss, zwecks Beseitigung einer Konkurrenz, den Ankauf der Sächsischen Kathedral- und Farbenglaswerke Müller, Krug & Co. in Pirna mit einem Flächenareal von 30 290 qm um den Preis von M. 560 000 lt. Kaufvertrag vom 1. Sept. 1899. Der Kaufpreis wurde beglichen durch Hingabe von M. 300 000 neuer Aktien (s. unten), Barzahlung von M. 180 000 und Übernahme einer 4 % Hypothek im Betrage von M. 80 000. Die Vorbesitzer garantierten für die nächsten 3 Jahre M. 150 000 Bruttogewinn pro Jahr. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 525 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 2. Sept. 1899 um M. 675 000 (auf M. 1 200 000) in 675 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899. 300 Stück hiervon erhielt die Firma Müller, Krug & Co. in Pirna (s. oben), 375 Stück wurden einem Konsortium zu 118 % plus 4 % Stück-Zs. über- geben; das Konsortium übernahm die Kosten der Em. und die Stempelgebühren. Den Aktionären wurden 210 neue Aktien zu 130 % plus 4 % Stück-Zs. angeboten 5: 2 vom 18.–25. Sept. 1899.