702 01-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken etc. Direktion: Carl Hoeffler, Dr. Otto Sachs. Aufsichtsrat: Kaufm. Ludwig Stollwerk, Köln; Komm.-Rat Carl Haas, Kaufm. Rud. Conrad Haas, Fiskal u. Rechtsanwalt Georg Selb, Mannheim; John Lever Tillotson, Port Sunlight. Firmenzeichnung: Zwei Dir. oder ein solcher mit einem Prok. oder zwei Prok. Zahlstelle: Mannheim: Gesellschaftskasse. Publ.-Organ: R.-A. Verein deutscher Oelfabriken in Mannheim mit Filialen in Hattersheim, Mauer, Obertürkheim und Hamburg. Gegründet: Am 2. Juni 1887. Letzte Statutenänd. v. 15. Dez. 1899. Die Ges. ging hervor aus der Vereinigung der A.-G. Engelmühle, Hattersheim, der Ölfabrik des P. J. Landfried- Heidelberg in Mauer, der Ölfabrik P. Müller & Söhne, Mannheim, der Ölfabrik Ph. Lam- parter, Esslingen, der Duisburger Ölfabrik Schultz & Rasche, Duisburg mit der Mannheimer Oelfabrik, A.-G. nebst Zweig-Etablissement in Obertürkheim in eine einzige A.-G., und zwar in der Weise, dass die G.-V. der Mannheimer Ölfabrik zum Zweck der Ver- einigung die Erhöhung ihres A.-K. von M. 2 500 000 auf M. 9 000 000 u. die Umwandlung der seitherigen Firma in ,Verein deutscher Ölfabriken“ beschloss. Von dem A.-K. haben laut Vereinbarung die Aktionäre der Mannheimer Ölfabrik und die Vorbesitzer der in die Ges. aufgegangenen Fabriken M. 3 500 000 Aktien Lit. A und M. 2 000 000 Aktien Lit. B übernommen. Betrieb für Rechnung des Vereins ab 1. Juli 1887. Im Jahre 1889 wurden Grundstücke nebst Gebäuden in Hamburg erworben und dort eine Zweignieder- lassung errichtet, dagegen die Betriebe in Duisburg und Esslingen als entbehrlich eingestellt. Zweck: Herstellung und Verkauf von Ölen und einschlägigen Artikeln. Specialitäten: Speiseöle, technische Ole, Ölkuchen. Kapital: M. 9 000 000 in 7000 Aktien Lit. A und 2000 Aktien Lit. B à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 7 000 000 in Aktien à M. 500, diese lt. G.-V.-B. v. 18. April 1889 durch Zus.-Legung in Aktien Lit. A à M. 1000 umgewandelt, zugleich erhöht um M. 2 000 000 in 2000 Aktien Lit. B à M. 1000. Die Aktien Lit. A hatten das Vorrecht auf 6 % Div. bis zu dem Zeitpunkte, an welchem der ordentl. R.-F. 10 % des A.-K. erreichte (ist seit 1. Juli 1893 der Fall). Im übrigen sind die Aktien Lit. A und Lit. B völlig gleich. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1889, rückzahlbar zu 105 0%, 2000 Stück à M. 1000, übertragbar durch Blankocession. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1895 in 20 Jahren durch jährl. Ausl. im Juni auf 2. Jan.; kann ab 1895 verstärkt oder mit sechsmonatiger Frist gekündigt werden. Der Verein hat sich verpflichtet, bis zur vollständigen Tilgung dieser Anleihe seine Liegenschaften weder ganz noch teilweise zu veräussern oder mit Pfand- reclzten zu belasten, ohne dass die Firma W. H. Ladenburg & Söhne in Mannheim die Ver- bfändung bezw. Veräusserung genehmigt. Am 30. Juni 1899 noch in Umlauf M. 1 458 000. — Kurs Ende 1889–99: 100.90, 99.40, 97.50, 98.30, 100, 104.60, 105.60, 105.50, 105, 104.80, 103.80 %. Notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr; 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: (Reservefonds ist gefüllt); 5 % an ausserordentl. Reservefonds bis 25 des Kapitals, 6 % Dividende, vom Überschuss vertragsmässige Tantiemen an Direktoren und Beamte, 10 % Tant. an Aufsichtsrat, Rest zur Verfügung der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1899: Aktiva: Grundstücke, einschl. Wasserkräfte, Gebäude samt Geleiseanlagen, Maschinen u. sonstigen Betriebseinrichtungen 5 642 750, Mobilien 64 478, Vorräte: Ölsaten etc. 8 925 704, Öle u. Ölkuchen 1 197 506, Fastagen u. Materialien 310 199, Kassa 37 052, Wechsel 256 484, Effekten 291 630, Feuerversich.-Prämien 28 304, Guthaben in lauf. Rechnung einschl. des Guthabens bei Reichsbank 1 087 488, Hypoth. 103 000. Passiva: A.-K. 9 000 000, Oblig. 1 458 000, Accepte 445 462, Kreditoren 4 526 928, R.-F. 900 000, ausserord. R.-F. 169 777, alte Div. 3140, Oblig.-Coup.-Kto, verfallene Zinsscheine 29 020, Beamtenunterstützung 29 062, Arbeiterunterstützung 23 574, Arbeiterreservekasse 10 498, auf den Saatenvorräten haftende Einfuhrzölle 555 209, Gewinn inkl. Vortrag 793 925. Sa. M. 17 944 600. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 169 181, Zs. etc. 112 987, Verlust auf Ausstände 5328, Abschreib. 230 000, Reingewinn 793 925. – Kredit: Gewinnvortrag a. 1897/98 56 113, Fabrikationsgewinn 1 255 309. Sa. M. 1 311 423. Gewinn-Verwendung: Div. 540 000, Tant. 60 518, Betriebs-Ern.-F. 80 000 „Gratifikation an Beamte etc. 17 000, Beamten- u. Arbeiterunterstütz.-F. 6000, Vortrag 53 516. Reservefonds: M. 900 000, Specialreservefonds M. 206 667. Kurs: Aktien Lit. A: In Frankfurt a. M. Ende 1887–99: 114.75, 129, 111.90, 100, 79.70, 85, 95.40, 100.30, 103.90, 100.20, 107.90, 107.50, 103.50 %. Aufgelegt am 16. Aug. 1887 zu 115 %. Seit 9. Aug. 1894 sind auch die Aktien Lit. B lieferbar. – In Mannheim Ende 1896–99: 100.20, 107.90, 107.50, 103.50 %. – Auch notiert in Stuttgart. Dividenden: Aktien 1887/88–1889/90: 6½, 6½, 6 %; Aktien Lit. A: 1890/91–1892/93: 5, 5½, 6 %; Lit B: 0, 0, 6 %; Aktien Lit. A u. B 1893/94–1898/99: 6½, 5, 5, 5½, 6, 6 %. Zahlbar spät. am 2. Jan. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Rich. Sachsse, Carl Hafter, Mannheim; Stellv. Anton Zimmermann, Frankf. a. M.; Jakob Junckersdorf, Hamburg.