1012 Brauereien. Brauerei-Ges. Tivoli erworben und 1896 die Brauerei zum Waldschlösschen Aktien-Ges. in Dessau mit der Schultheiss-Gesellschaft vereinigt gegen Gewährung von M. 1 000 000 Aktien. 1898 wurde die Brauerei Borussia von Otto Hewald in Niederschöneweide (an der Berlin-Görlitzer Bahn und an der Spree gelegen) für M. 1 450 000 erworben, ebenso angrenzende Grundstücke von Geschwister Buntzel und Dr. Kunheim's Erben für M. 967 775. Der gesamte Flächenkomplex in Niederschöneweide beträgt ca. 25 Morgen. Die Ges. be- sitzt weitere Grundstücke noch in folgenden Orten: Angermünde, Aschersleben, Bernau, Bernburg, Bitterfeld, Brandenburg a. H., Coethen, Coswig, Dessau, Frankfurt a. O., Gransee, Halle a. S., Jüterbog, Lankwitz-Lichterfelde, Leopoldshall, Lübben, Magdeburg, Mitten- walde, Niederschöneweide, Potsdam, Radegast, Templin, Wittenberg, Zossen. Für Neuanlagen wurden 1898/99 ca. M. 800 000 aufgewendet. Kapital: M. 9 000 000 in 6000 Aktien à M. 300, 4200 Aktien à M. 1000 und 2500 Aktien à M. 1200. Ursprünglich M. 600 000, dann erhöht auf M. 1 500 000, 1876 auf M. 1 800 000, 1885 auf M. 2 200 000, 1887 auf M. 2 400 000, 1891 um M. 3 000 000 auf M. 5 400 000 (div.-ber. ab 1. Sept. 1891 nach Absetzung eines Präcipuums von 16 % für die bis dahin aus- gegebenen M. 2 400 000 und mit gleicher Div.-Berechtigung mit den alten Aktien ab I. Sept. 1892 zum Ausgleich von je M. 2400 Tivoli-Aktien auf M. 1200 Schultheiss-Aktien), 1894 auf M. 6 000 000 (begeben zu 150 %, div.-ber. ab 1. Sept. 1894). Fernere Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 7 000 000) lt. G.-V.-B. vom 4. Nov. 1896 zwecks Ankaufs der Waldschlösschen-Brauerei in Dessau. Von dieser Erhöhung ist je eine Aktie über M. 1000 gegen je M. 1000 Nennwert der Waldschlösschen-Aktien gewährt. Neuerdings fand lt. G.-V.-B. v. 16. Juli 1898 Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 9 000 000) statt in 2000 Aktien à M. 1000, zur Hälfte div.-ber. ab 1. Sept. 1898, voll div.-ber. ab 1. Sept. 1899. Diese neuen Aktien wurden den Aktionären vom 22. Aug. bis 10. Sept. 1898 zu 200 % angeboten; 25 % und Agio waren gleich, 25 % am 1. März 1899 und restliche 50 % am I Sept 1899 einzuzahlen. Auf M. 3500 alte Aktien konnte eine neue bezogen werden. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Partialobligationen von 1886 durch Vermittelung der Deutschen Bank, rückzahlbar zu 105 %. 1600 Stücke Lit. A à M. 500, 1000 Stücke Lit. B à M. 200. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilgung ab 2. Jan. 1888 in 37 Jahren durch jährl. Auslosung am 1. Juli auf 2. Jan.; vom 1. Juli 1897 an event. verstärkt. Als Sicherheit dient eine Kautionshypothek zur ersten Stelle zu gunsten der Deutschen Bank in Höhe von M. 1 150 000 auf den Grundstücken Schönhauser Allee 38/39, Tresckowstrasse und Pankow. Kurs Ende 1886–99: 104, 105.70, 106.25, 105, 104.25, 102.60, 104.10, 105, –, –, –, , 105, – %. Eingeführt am 18. März 1882 zu 101.25 %. Notiert in Berlin. II. M. 1 500 000 in 4 % Partialobligationen von 1892, rückzahlbar zu 105 %, 2400 Stücke Lit. C à M. 500, 1500 Stücke Lit. D à M. 200. Zinsterm. 2./1. u. 1./7. Tilgung ab 2. Jan. 1894 in 31 Jahren durch jährl. Auslosung am 1. Juli auf 2. Jan.; vom 1. Juli 1897 an event. verstärkt. Stücke ebenfalls auf Namen der Deutschen Bank. Zur Sicherheit der Anleihe ist A an erster Stelle auf den Grundstücken Tresckowstr. zu Berlin, Kirchhofstr., Frankfurter- und Mauerstr., Schulstr. 99/100 und Junkerstr. 38 zu Fürstenwalde; B an zweiter Stelle auf den Grundstücken Schönhauser Allee 38/39 und Tresckowstr. zu Berlin und Mühlenstr. 3 zu Pankow und zwar hinter der Kautions- hypothek von M. 1 150 000 für die Anleihe von 1886; C auf dem Grundstück Lichter- felderstr. 11 zu Berlin hinter M. 1 500 000 und M. 31 700 für die Preussische Central- Boden-Credit-Actien- Ges. eine Kautionshypothek von M. 1 750 000 zu gunsten der Deutschen Bank eingetragen. Kurs Ende 1892–99: 103.20, 105, –, 105.75, –, –, 105, –— %. Eingeführt am 11. Nov. 1892 zu 102.75 %. Notiert in Berlin. Von beiden Anleihen Ende August 1899 noch in Umlauf M. 2 179 400. Hypotheken, von denen am 31. Aug. 1899 insgesamt M. 2 355 998.85 noch ungetilgt waren, lastend im urspr. Betrage von M. 1 369 700 auf dem Grundstück Lichtenfelderstr. 11, M. 1 000 000 auf Niederschöneweide, Berlinerstr. 34 und M. 578 457 der Borussia-Brauerei. Sparkasse: Die G.-V. von 1890 genehmigte die Errichtung einer Sparkasse für das Personal der Ges. Die Einleger erhalten von ihren Lohnersparnissen bis je M. 5000 4 % Zs. und die gleiche Div. wie die Aktionäre, abzüglich dieser 4 %. Geschäftsjahr: 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis zum dritten Teile des A.-K. (ist erfüllt), dann 5 %, sofern nicht die G.-V. einen höheren Betrag beschliesst, zu einem Wohlfahrts-F. für die Beamten und Arbeiter, event. Sonderrücklagen, 7½ % Tant. an A.-R. von demjenigen Betrage, der sich nach Abzug der der Dir. vertragsmässig zu gewährenden Gewinnanteile und nach Abrechnung von 4 % Div. alsdann noch ergiebt, Rest Super-Div. Kurs Ende 1886–99: 302, 265, 279.25, 265, 275, 240.25 (junge 225.75), 225, 227, 249, 267.25, 279.40, 278.50, 269.25, 252.40 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1898/99: 14, 15, 15, 16, 16, 16 (junge 8), 15, 12, 14, 16, 16, 15, 14 %. Zahlbar spät. am 2. Jan. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Direktor Rich. Roesicke, Berlin; Direktoren Ludwig Böhme, Ernst Fincke Chr. Hauser, Emil Merten, Paul Scheibel, Berlin; Rud. Ebers, Dessau. Prokuristen: Wilh. Galster, Berlin; Max Fritzsche, Dessau.