Brauereien. 1079

Direktion: Carl Müller. Prokuristen: F. Bauer, H. Meyer, J. Stein.

Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat A. Freiherr von Mayer, Bankdirektor Carl Eberhard
Klotz, Geh. Justizrat Dr. Hamburger, Konsul C. Lauteren „Konsul L. Krebs, W. Pohl-
mann, Frankfurt a. M.

Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Eigene Kasse, Mitteldeutsche Creditbank; Berlin: Mitteldeutsche
Creditbank. Jul. Samelson. Publ.-Organ: R.-A.

Kempff's Bierbrauerei-Gesellschaft
in Frankfurt a. M.-Sachsenhausen.

Gegründet: Am 9. Mai 1887 mit Wirkung ab 1. Sept. 1886. Letzte Statutenänd. v. 9. Dez.
1899. Die Ges. übernahm als Einlage des Ph. Kempff dessen Immobilien, Inventar,
Maschinen, Fässer etc. für M. 850 000. Sie übernahm ferner Hypoth. im Betrage von
M. 322 610.43 und gewährte zur Ausgleichung die Eintragung einer Hypoth. in Höhe
von M. 27 389.57, sowie 496 Aktien à M. 1000 und M. 4000 bar.

Zweck: Herstellung und Verkauf von Bier und Verkauf der bei der Bierbrauerei sich
ergebenden Nebenprodukte. Seit 1890 ist auch eine Mälzerei im Betriebe. 1898/99
wurden 2 neue Gärkeller gebaut. Eine neue Brauereianlage ist in der Errichtung be-
griffen und dürfte Anfang 1900 in Betrieb kommen. Bierabsatz 1886/87–1898/99: 23 475,
28 528, 30 314, 38 189, 41 737, 41 147, 38 890, 35 635, 41 492, 48 878, 53 847, 55 856, 59 613 hl.

Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien (Nr. 1–1400) A. M. 1000. Urspr. M. 550 000, erhöht 1889
um M. 250 000 (begeben zu 145 %), 1895 um M. 200 000, angeboten den Aktionären zu
132 % und um M. 400 000 lt. G.-V.-B. vom 21. Dez. 1898 in 400 neuen, ab 1. März 1899
div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von dem Bankhause Ph. Elimeyer, Dresden zu
125 %, angeboten 250 Stück den Aktionären 4:1 vom 1.–15. Febr. 1899 zu demselben Kurse.

Anleihe: M. 800 000 in 4 % (bis Okt. 1896 4½ %) Teilschuldverschreibungen von 1893,
700 Stücke Lit. A à M. 1000, 200 Stücke Lit. Ba M. 500. Zinsterm. 1./3. u. 1./9. Tilgung
al pari ab 1. Sept. 1894 in 39 Jahren durch Auslosung im Mai auf 1. Sept.; kann event.
verstärkt oder mit dreimonatiger Frist auf 1. Sept. gekündigt werden. Sicherheit:
Pfandrecht zur ersten Stelle auf die Immobilien mit Einrichtungen und Zubehörungen
(taxiert auf M. 1 258 937) zu gunsten der Deutschen Vereinsbank. Jeder Inhaber kann
seine persönlichen Rechte selbständig geltend machen. Die Schuldverschreibungen sind
durch Indossament übertragbar. Ende August 1899 noch in Umlauf M. 757 000. Kurs
Ende 1893–99: In Frankfurt a. M.: 99, 102.30, 101.50, 100.50, 100.20, 99.10, 98.20 %. —
In Dresden: 98.50, –, 102.25, 101.50, –, 100, 100 %.

Hypotheken: M. 184 571, verzinslich zu 4¼, 4½, 5 %. Nach und nach getilgt oder durch
Raten amortisiert wird keine der Hypoth.

Geschäftsjahr; 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: R.-F. ist gefüllt; 7½ % Tant. an A.-R., bis 10 % vertragsm. Tantiemen
an Vorst. und Beamte, Rest Div. bezw. zur Verf. der G.-V.

Bilanz am 31. Aug. 1899: Aktiva: Immobilien 1 392 618, elektr. Anlagen 19 621, Lagerfässer
41 614, Versandfässer 1, Maschinen 157 034, Fuhrpark 32 377, Utensilien 65 978, Sudhaus-
u. Maschinenhausneubau 113 778, Vorräte 227 333, Kassa 14 543, Wechsel 1993, Ausstände
inkl. Bankguthaben 977 110. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Prior.-Anleihe 757 000, Prior.-
Zs. 16 110, Hypoth. 184 571, Kreditoren 136 608, R.-F. 250 000, Spec.-R.-F. 75 000, Delkre-
derekto 85 282, Grat. 3950, Gewinn 135 480. Sa. M. 3 044 002.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterialien u. Betriebsunkosten 794 630, Abschreib.
72 961, R.-F. 668, Spec.-R.-F. 15 000, Delkrederekto 25 000, Grat. 3950, Reingewinn 130 146. –
Kredit: Bier 965 702, Malz 34 251, Treber 35 752, Malzkeime 6651. Sa. M. 1 042 357.

Gewinn-Verwendung: R.-F. 668, Spec.-R.-F. 15 000, Delkrederekto 25 000, Grat. 3950, Tant.
an A.-R. 9760, an Vorst. u. Beamte 13 014, Div. 108 000, V ortrag 4705.

Reservefonds: M. 250 000, Spec.-R.-F. M. 75 000, Delkrederekto M. 85 282.

Kurs Ende 1887–99: In Frankfurt a. M.: 139.30, 166, 151.80, 143.50, 118, 120.60, 114.60, 127,
137.50, 146.10, 147.20, 150.50, 140.80 %. – In Dresden; 140, 164, 151.50, 143, 119, 120, 114,
127.50, 136, 146, 147, 151, 141.90 %. Aufgelegt am 12. Mai 1887 in Frankfurt a. M. und
Dresden zu 137 %.

Dividenden 1886/87–1898/99: 9, 11, 11, 11, 9, 9, 9, 7½, 8½, 8½, 9, 99 % Csup-Verj n. F.

Direktion: Ph. Kempff. Prokuristen: L. Köhler, H. Kempff.

Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt B. Mankiewicz, N. Jamin, Stadtrat Heinr. Flinsch, Frank-
furt a. M.; Jul. Heller, Ad. Paderstein, Dresden.

Firmenzeichnung: Der Dir. oder die zwei Prok.

Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankfurt a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank, Deutsche
Vereinsbank, Em. Schwarzschild; Dresden: Ph. Elimeyer.

Publ.-Organe: R.-A., Frankf. Ztg., Dresdner Angeiger.