Kön Hypotheken- und Kommunal-Banken. 257 wie die Beleihung von Bauländereien und Baustellen. Die Wertermittelung erfolgt nach einer von der Aufsichtsbehörde genehmigten Anweisung. Bei der Abschätzung gewerb- licher Anlagen ist nur der von der jeweiligen Benutzungsart unabhängige dauernde Wert zu berücksichtigen. In gleicher Weise gelten für die hypothekarischen Darlehen und für die Darlehen an Kleinbahnunternehmungen die dafür besonders aufgestellten, von der Aufsichtsbehörde genehmigten Grundzüge. Die Hypothekendarlehen, welche die Ges. gewährt, sind entweder a) unkündbar, d. h. durch Annuitäten, oder b) kündbar, d. h. in ungetrennter Summe, bezw. in Raten rückzahlbar. Kommunal-Obligationen darf die Bank nur nach vorgängiger Zustimmung des Regierungskommissars ausgeben. Am 31. Dez. 1899 waren insgesamt M. 51 644 200 Pfandbriefe in Umlauf, wogegen der zur Deckung dienende Hypothekenstand M. 54 758 474 betrug. Den bereits früher emittierten Pfandbriefen Serie I=–IIII ist mit Allerhöchster Ge- nehmigung (auch aufrecht erhalten durch das Gesetz v. 22. Dez. 1899) die Mündelsicher- heit verliehen. Die Pfandbriefe werden seitens der Reichsbank in I. Klasse und seitens der Kgl. Sächs. Lotterie-Darlehnskasse in Leipzig zu 90 % ihres Kurswertes beliehen. Die Städtischen Collegien in Dresden haben die von der Anstalt ausgegebenen Inh.-Papiere unter diejenigen Werte, in welchen Sparkassengelder angelegt werden dürfen, auf- genommen und sie auch als Kautionen für zulässig erklärt. 3½ % Hypotheken-Pfandbriefe: Serie I M. 30 000 000; Stücke zu M. Lit. A 5000, B 2000, C 1000, D 500, E 200, F 100. Zinsen 1./4. und 1./10. Tilgung zu pari nicht vor 1906; dann mit mindestens ½ % m. Zs. in längstens 60 Jahren vom 1./10. 1906 ab. (Kann ab 1./10. 1906 auch beliebig verstärkt werden.) Ende 1899 in Umlauf M. 28 034 900. Kurs Ende 1896–99: In Berlin: 101.60, 101.40, 100, 94 %. Aufgelegt daselbst 9. April 1896 zu 101.50 %. – In Frankfurt a. M.: 101.60, 101.40, 100, 94 %. Aufgelegt daselbst am 18. Juni 1896 zu 101.50 %. – Auch notiert in Dresden und Leipzig. 3½ % Hypotheken-Pfandbriefe: Serie II M. 45 000 000 von 1897 und 1898 (soll auf M. 2 000 000 beschränkt bleiben); Stücke zu M. Lit. A 5000, B 2000, C 1000, D 500, E 200, F 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari nicht vor 1908 mit mind. ½ %, m. Zs. in längstens 60 Jahren vom 2./1. 1908 ab. (Kann vom 2./1. 1908 ab verstärkt oder total gekündigt werden.) Ende 1899 in Umlauf M. 18 006 000. Aufgelegt in Berlin im Juli 1897. Erster Kurs am 16. Juli 1897: 101.60 %. Kurs Ende 1897–99: In Berlin: 101.60, 100.50, 94.50 %. – In Frankfurt a. M.: 101.60, 100.50, 94.50 %. Eingeführt daselbst am 12. Juli 1897 zu 101.60 %. – Auch notiert in Dresden und Leipzig. 4 % Hypotheken-Pfandbriefe: Serie III M. 30 000 000 von 1899. (Soll auf M. 10 000 000 beschränkt bleiben.) Stücke zu M. Lit. A 5000, B 2000, C 1000, D 500, E 300, F 100; zerfallend in 60 Abteilungen von je M. 500 000, Nr. 1–60. Zs. 2./1. u. 1./7. Die Pfandbr. sind vor 1909 nicht rückzahlbar bezw. nicht kündbar. Eine Ausl. einzelner Pfandbr. findet nicht statt. Die Pfandbr. Serie III werden ohne vorherige Kündigung am 2. Jan. 1965 fällig. Die Bodencreditanstalt ist jedoch vom 2. Jan. 1909 ab berechtigt, die An- leihe ganz oder einzelne Abteilungen derselben mit halbj. an die Zinstermine gebundener Frist zur Rückzahlung zu kündigen. Die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert und im Wege der Kündigung ganzer Abteilungen, und zwar werden die zur Kündigung ge- langenden Abteilungen durch das Los bestimmt. In Umlauf Ende 1899: M. 5 603 300. Aufgelegt in Dresden und Leipzig am 15. Juni 1899 zu 101.75. Zugelassen in Berlin Ende Juni 1899; erster Kurs daselbst am 1. Juli 1899: 102.50 %. Kurs Ende 1899: In Berlin: 102.50 %. – In Dresden: 102.50 %. – In Leipzig: 102.50 %. 4 % Hypotheken-Pfandbriefe: Serie IV M. 30 000 000 von 1900; Stücke zu M. Lit. A 5000, B 2000, C 1000, D 500, E 200, F 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Eine Ausl. oder Kündigung zur Rückzahlung vor 1910 darf nicht stattfinden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Aufgelegt am 5 April 1900 zu 100 %. Notiert in Dresden und Leipzig. – Eingeführt in Berlin im Mai 1900. 3½ % Hypotheken-Pfandbriefe: Serie V M. 30 000 000 von 1900; Stücke zu M. Lit. A 5000, B 2000, C 1000, D 500, E 200, F 100. Zs. 1./4. u. 1./10. Eine Ausl. oder Kündigung zur Rückzahlung vor 1910 darf nicht stattfinden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Zugelassen im April 1900 zur Börsennotierung in Dresden und Leipzig. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: a) 5 % zum R.-F., bis derselbe 10 % des A.-K. enthält, b) 5 % zum Sonderfonds zur Sicherung der Pfandbriefgläubiger bis zur Erfüllung des 20. Teiles vom Kapitalbetrage der jeweilig umlaufenden Pfandbriefe, dann c) nach Abzug sämt- licher Abschreib. und Rücklagen 6 % Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf d) 4 % Div., vom verbleib. Betrage e) 10 % Tant. an A.-R., f) Rest zur Verf. der G.-V. Kurs der Aktien: Aufgelegt 22. Jan. 1896 zu 115 %. Ende 1896–99: In Dresden: 118, 130, 132.75, 120 %. — In Leipzig: 118, 129.75, –, 121 %. Dividenden 1896–99: 5, 6, 6, 6.72 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) igl. Kommissare und zugleich Treuhänder: Geh. Rat Merz, königl. sächs. Ministerial-Dir.; Ministerial-Dir. Freih. Dr. von Bernewitz. Direktion: Feodor Lange, Landgerichtsrat a. D. Armin Baltzer. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. I. 17