Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 387 Hannoversche Baugesellschaft in Hannover. Gegründet: Am 1. April 1872. Letztes Statut vom 19. Dez. 1899. Zweck: Der Kauf und Verkauf von Realitäten, vorzugsweise Bauzwecken gewidmete Er- werbung von Grundstücken, Übernahme und Herstellung von Bauten aller Art, Er- werbung und Betrieb von Ziegeleien, Steinbrüchen, Cementfabriken, Kalköfen u. dergl., sowie Verarbeitung aller Baumaterialien, Asphaltfabrikation, Ankauf und Ausnutzung von Waldkomplexen mit und ohne Grund und Boden, Gründung von Genossenschaften zur Erwerbung von Wohnhäusern, Bau und Einrichtung industrieller Etablissements jeder Art. Errichtung von Fabrikgebäuden behufs Verwertung der Dampfkraft zur Be- förderung der Interessen des Kleingewerbes. Bezügl. des in der Bilanz specifizierten Besitzes der Ges. ist zu bemerken: Die Steinbrüche in Springe sind verpachtet. Im Jahre 1882 wurde auf dem Terrain der Baufabrik ein Asphaltlager erbohrt und auf- geschlossen. Die G.-V. vom 26. Juni 1884 genehmigte den Bau einer Asphalt-Aufbereitungs- anstalt; dieselbe wurde noch im Jahre 1884 in Betrieb gesetzt und im Jahre 1895 in der Gemarkung Ahlem, unmittelbar angrenzend an die Limmer Asphaltgruben, ein grösseres Terrain zur Ausbeutung des darin vorkommenden asphalthaltigen Kalksteins erworben. Ausserdem besitzt die Ges. das Ausbeutungsrecht von vorzüglichen Asphalt- felsen bei Vorwohle (Asphaltbergwerk Herzog Wilhelm) und legte in Eschershausen unmittelbar am daselbst zu erbauenden Bahnhof eine Asphalt-Aufbereitungsanstalt mit Mastix- und Goudronfabrik an, welche Anfang 1898 in Betrieb gesetzt wurde. Ferner hat sie auch noch die altbekannten und renommierten Asphaltgruben von vormals D. H. Henning in Limmer vom 17. Mai 1896 an auf eine längere Reihe von Jahren zur alleinigen Ausbeutung gepachtet. Diese Limmer Gruben sind 1899 durch Zukauf eines 7 ha 55 a grossen Grundstücks accondiert worden. Die Ges. ist nunmehr auf un- bemessene Zeit mit Asphaltfelsen zur Fabrikation versorgt. Die Produktion an Ziegel- steinen 1897–99 betrug 6 525 000, 5 924 000, 5 193 800 Stück; Absatz 1898–99: 4 413 000, 2 987 800 Stück. Die Ges. besass Ende 1899 folgende Immobilien in Hannover, welche zu Buch standen mit: Lavesstrasse-Schiffgraben M. 288 172, Glocksee-Humboldtstrasse M. 71 861, Neubauten an der Bödecker-, Bütersworth- und Königstrasse M. 1 333 210, 8 Häuser in der Stadt M. 681 147, Bauten Ebhardtstrasse M. 684 679. Verkauft wurde 1899 ein Grundstück an Layesstrasse-Schiffgraben von 2 a 60 qm Grösse mit M. 3092 Buchgewinn. Kapital: M. 2 218 500 in 55 vollberechtigten St.-Aktien à M. 300, 3708 (ältere) Prior.-St.-Aktien à M. 500, 1160 (neuere) Prior.-St.-Aktien à M. 300. Die Prior.-St.-Aktien gewähren folg. Vorzugsrechte: Eine prioritätische Div. von 6 %, die event. aus dem Reingewinn der folg. Jahre nachzuzahlen ist; wenn die auf die Prior.-St.-Aktien gezahlte Div. den Betrag von 6 % nicht erreicht, so ist das Fehlende aus dem Reingewinn der folg. Jahre- nachzuzahlen, da die Inhaber von St.-Aktien zu einem Div.-Bezuge nicht eher berechtigt sind. bevor nicht auf sämtliche Prior.-St.-Aktien für jedes Geschäftsjahr 6 % Div. gezahlt sind. Den Besitzern der älteren Prior.-St.-Aktien à M. 500 bleibt ihr Recht auf Nachzahlung der bis Ende 1887 rückständig gebliebenen prioritätischen Div. bis 6 % dergestalt gewährt, dass der Überschuss eines jeden Jahresgewinnes nach Zahlung von 6 % Div. an sämtliche Prior.-St.-Aktien an sie zur Tilg. ihrer sämtlichen Ansprüche auf nachzuzahlende Div. von 6 % jährl. bis Ende 1887 abgeführt werden muss, so dass die Zahlung einer Div. an die St.-Aktien überall und die Zahlung einer Div. über 6 % auf sämtliche Prior.- St.-Aktien nicht früher erfolgen kann. bis diese sämtlichen Div.-Rückstände der älteren Prior.-St.-Aktien getilgt sind. Die Nachzahlung rückständig gebliebener Div. wird stets auf den Div.-Schein des zuletzt abgelaufenen Jahres geleistet, so dass Div.-Scheine eines Jahres. für welches Div. nicht gezahlt wird, zur Empfangnahme einer N achzahlung nicht berechtigen. Jede Nachzahlung an Div. ist stets auf den ältesten Rückstand anzurechnen. Nach Befriedigung der Prior.-St.-Aktien wegen ihrer bevorzugten Div.-Ansprüche erhalten die St.-Aktien gleichfalls bis 6 % Div. Ein etwaiger dann noch vorhandener verteilungs- fähiger Rest wird auf das ganze A.-K. gleichmässig nach Verhältnis des Nom.-Betrages der Aktien verteilt. Im Fall der Liquidation wird zuerst das gesamte Prior.-A.-K. zurückerstattet, dann folgen die Div.-Rückstände der älteren Prior.-Aktien à M. 600 bis Ende 1887, weiter die Div.-Rückstände sämtlicher Prior.-Aktien ab 1888, endlich die Kapitalbeträge der St.-Aktien. Ein etwaiger Überschuss wird an das ganze A.-K. gleichmässig nach Ver- hältnis des Nom.-Betrages der Aktien verteilt. Urspr. betrug das A.-K. M. 6 000 000 in St.-Aktien à M. 600. Diese wurden im Jahre 1880 auf M. 300 abgestempelt und dadurch das A.-K. auf M. 3 000 000 reduziert. In den Jahren 1882 und 1883 konnte für 2 St.-Aktien unter Zuzahlung von M. 100 bar eine Prior.-Aktie über M. 500 bezogen werden. Am 1. Sept. 1883 wurde die bare Zu- zahlung auf M. 140 u. am 1. Nov. 1883 auf M. 180 erhöht. Im Jahre 1888 konnte gegen eine St.-Aktie unter Zuzahl. von M. 90 bar eine neue Prior.-Aktie von M. 300 bezogen werden. Hypothekar-Anleihe: M. 600 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. von 2 % 25 *