554 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Art gemeinschaftlich zu erfolgen, dass beide Kleinbahnen ein einheitliches Ganzes im Betriebe, bei getrennter Führung der Betriebsrechnungen darstellen, wobei die speciellen Verhältnisse durch einen zwischen den beiden Ges. abgeschlossenen Vertrag mit der Massgabe geregelt sind, dass die Frachtsätze beider Bahnen gleich hohe sein müssen. Dieselben Bestimmungen sollen für alle drei Bahnen in dem Falle gelten, dass die Samlandbahn-A.-G. den Betrieb der Bahn Fischhausen-Palmnicken übernimmt. Kapital: M. 1 011 000 in 1011 St.-Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1899: Aktiva: Aktieneinzahlungskto 636 450, Eisenbahnbaukto 387 456, Bankguthaben 188 866. – Passiva: St.-Aktien 1 011 000, Disp.-F. 3333, Guthaben bei der Baufirma 198 440. Sa. M. 1 212 773. Dividende 1899: 0 % (Baujahr). Direktion: Hauptmann a. D. Herm. Nauck. Aufsichtsrat: Vors. Landrat Dr. jr. Rob. Graf von Keyserlingk, Fischhausen; Stellv. Reg.- Assessor Dr. jr. Rud. Hassenstein, Landesbaurat Rud. Varentrapp, Reg.- und Baurat Georg Mohr, Königsberg i. Pr.; Fabrikbes. Anton Porr, Fischhausen. Frankfurter Gütereisenbahn-Gesellschaft in Breslau, Königsplatz 3a, mit Filialen in Frankfurt a. O., Stettin und Berlin. Gegründet: Am 22. Okt. 1881. Letzte Statutenänd. vom 28. Sept. 1899. Betriebseröffnung am 19. Nov. 1881. Koncession vom 22. Okt. 1881 auf 45 Jahre. Zweck: Bau und Betrieb einer Vollbahn, welche die grösseren Fabriken in Frankfurt a. 0. unnd die Braunkohlengrube Vereinszeche Vaterland untereinander und durch die Staats- bahn-Haltestelle bei der Grube auch mit sämtlichen Staatsbahnen bei Frankfurt a. 0. verbindet (nur Güterverkehr). Neben diesem Lokalverkehr betreibt die Ges. einen Um- schlagsverkehr für überseeische Güter mit der Lausitz, Sachsen, Schlesien, Böhmen etc. Zum Betrieb des Transport- und Schleppgeschäftes auf der Oder hat die Ges. 1883 das Material der Stettiner Dampfschleppschiffahrts-A.-G., bestehend aus 4 Schleppdampfern und 17 Kähnen, erworben. Gegen Ende 1884 wurde noch die Breslauer Rhederei Julius Schottländer erworben und nun das Transport- und Schleppgeschäft auf Elbe, Havel, Spree und die Kanäle ausgedehnt. Auf der Oder wird auch Personen-Dampfschiffahrt betrieben. Die Ges. besitzt ferner einen Verkehrshafen in Pöpelwitz, errichtet 1888. Die Anlage in Frankfurt a. O. besteht in etwa 5 km Eisenbahn und Nebengeleisen und mechanischen Betriebseinrichtungen, in fahrbaren Betriebsmitteln: 2 Lokomotiven, 27 Güterwagen, 2 Dampfkränen, ferner in einem an der Oder gelegenen Bollwerk von 180 m Länge, Petroleumspeicher, Güterschuppen, Materialremisen, sowie Beamten-, Be- triebs- und Wohngebäuden. Der Schiffspark bestand am Schlusse des Jahres 1899 aus 21 Dampfern, 28 eisernen Kähnen, 60 hölzernen Kähnen, 9 Zillen, 1 Ligger, 3 eisernen Deckschuten (Prähme), 1 hölzernen Deckschute (Prahm), 4 eisernen offenen Schuten (Prähme); im Bau begriffen 1 grosser eiserner Kahn. Die Hafenanlage in Breslau-Pöpelwitz, mit einem Bollwerk von 200 m Länge, ist ausser mit 4 grossen Speichern, einer Ladehalle, Schiffswerft und grosser Maschinen- reparatur-Werkstatt, Kohlenkipper noch mit 2 Lokomotiven, 8 offenen Güterwagen, 3 Dampfkränen und 1 Handkran ausgestattet. Kapital: M. 3 000 000 in 2000 Aktien à M. 500 und 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000 in 1200 Aktien à M. 500, dann Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 30. April 1883 um M. 400 000 in 800 Aktien à M. 500, lt. G.-V.-B. v. 30. Dez. 1884 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000 und lt. G.-V.-B. v. 24. Sept. 1887 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000. Gründerrechte: Bei jeder Neuausgabe von Aktien sind die ersten Zeichner der urspr. M. 600 000 bezw. deren Rechtsnachfolger, nach Verhältnis ihrer Zeichnungen die eine Hälfte der neu auszugebenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen berechtigt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr (bis 1886 1. April bis 31. März). Gen.-Vers.: Februar-März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Vorerst Dotation des Bahn-Ern.-F., angemessene Abschreib., Rücklage zum Betriebs-R.-F. (bis 5 % des Grundkapitals), hierauf 5 % zum gesetzl. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., dann 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Ver- gütung von M. 7000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Kurs Ende 1886–99: 109.60, 110, 113.10, 89.25, 94.80, 77.50, 63, 60, 81, 74, 98.50, 103.50, 106.25, 106 %. Notiert in Berlin; auch in Breslau. Dividenden 1886–99: 6 (p. r. t.), 6¼, 4½, ½, 5½, 4½, 1, 2, 4½, 3½, 5½, 6¼, 5½, 7 %. Div.-ber. waren ab 1. Jan. 1888 M. 3 000 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: P. V. Queisser. Aufsichtsrat: (65 7) Vors. Th. Ehrlich, Stellv. Gust. Kopisch, Leopold Selten, Justizrat Geisler, Dr. Walter Sobernheim, Ludw. Schlesinger, Breslau; Dr. Paul Schottländer, Althofdürr.