Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 615 Breslau-Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn-Actiengesellschaft in Berlin, W. Linkstrasse 19. Gegründet: Am 3. bezw. 9. Juli 1897. Letzte Statutenänd. vom 24. Juni 1898. Koncession vom 25. Juni 1897. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer Kleinbahn von Breslau über Trebnitz nach Prausnitz event. auch anderer Kleinbahnen und Anschlusslinien; in Prausnitz Anschluss an die Trachen- berg-Militscher Kreisbahn; Bahnlänge 41,45 km in 0,75 m Spurweite. Betriebsmittel: 9 Lokomotiven, 25 Personenwagen, 112 Güterwagen, 3 Post- und. Gepäckwagen und 2 Bahnmeisterwagen. Der Bau der Bahn ist von der Kommanditgesellschaft Schneege & Comp. in Posen unter Haftung der Allg. Deutschen Kleinbahn-Ges. ausgeführt, welche letztere auch den Betrieb leitet. Die Betriebseröffnung erfolgte successive ab 1. Juli 1898 bis 5. Jan. 1899. Kapital: M. 2 745 000 in 2745 Aktien à M. 1000; seit 1899 voll eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Zuerst Dotation der Rücklagen u. vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div. vom verbleib. Betrage bis 3 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bis 1 %. Der weitere Über- schuss wird zur Abtragung der dem Bahnunternehmer gewährten Provinzialbeihilfe nach Massgabe des provinziellen Reglements, und nach deren Deckung zur Entschädigung an den Kreis Trebnitz für die von demselben auf Grund der übernommenen Zinsgarantie geleisteten Zubussen (jedoch nur innerhalb der 10jährigen Garantiezeit) verwendet. Etwa noch verfügbarer Reingewinn wird als weitere Super-Div. verteilt, soweit die G.-V. nicht anderweitig darüber beschliesst. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Bahnanlage 2 745 249, Kautionskto 124 500, Schneege & Co., Breslau 1, Allg. Deutsche Kleinbahn-Ges. 65 086. – Passiva: A.-K. 2 745 000, R.-F. 3295, Ern.-F. 17 963, Amort.-F. 1600, Betriebs-R.-F. 659, Allg. Deutsche Kleinbahn- Ges. (Kautionskto) 124 500, Kto für dubiose Forderungen 1, Gewinn 41 819. Sa. M. 2 934 837. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten 3491, Zs.-Kto 1780, in R.-F. 3295, Abschreibung: Ern.-F. 18 527, do. Amort.-F. 1600, in Betriebs-R.-F. 659, Reingewinn 41 819. Sa. M. 71 171. – Kredit: Pacht M. 71 171. Dividenden 1897–99: 0, 0 % (Baujahre), 1½ %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Baurat Carl Griebel, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Adalbert Erler, Stellv. Reg.-Rat a. D. Rud. Seebold, Handelsrichter Theodor Sulzer, Bank-Dir. Ernst Fried- länder, Berlin; Landrat Curt von Scheliha, Trebnitz; Wilh. von Prittwitz und Gaffron, Friedenau; Reg.-Rat a. D. Otto Mayer, Charlottenburg. Prokuristen: Carl Prestien, Berlin; Albert Arndt, Deutsch-Wilmersdorf. Zahlstelle: Berlin: Allg. Deutsche Kleinbahn-Ges. Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft in Coblenz. Gegründet: Im Jahre 1886. Letzte Statutenänd. v. 20. April 1900. Elektr. Betrieb ab 1897 auf 35 Jahre koncessioniert. Zweck: Errichtung, Erwerbung und Betrieb von Strassenbahnen für Personen- und Güter- beförderung, sowie Erzeugung und Ausnutzung elektr. Stromes. Die Umwandlung vom Pferde- in elektr. Betrieb fand im Laufe des Jahres 1898 statt, der elektr. Verkehr wurde im Jan. 1899 teilweise aufgenommen. Die Strecke nach Ehrenbreitstein wurde im Aug. 1899 eröffnet. Die Gesamtbahnanlage hatte Ende 1899 eine Geleislänge von 15,55 km. Neue Linien von Ehrenbreitstein nach Arenberg, sowie von Vallendar nach Niederlahn- stein mit Anschluss nach Oberlahnstein geplant. Die Ges. giebt von ihrem Elektr.-Werk elektr. Licht und Kraft an Private ab. Einnahme aus dem Personenverkehr 1897–99: M. 1 118 693, 1 178 000, 1 568 368. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 125 000, die G.-V. vom 20. April 1900 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 375 000 (auf M. 2 500 000) in 2375 Aktien à M. 1000, begeben zu 102 %. Anleihen: M. 900 000 in 4 % Oblig. von 1896 behufs Umtausch der früheren 5 % Anleihe und zur Bestreitung der Umwandlungs- u. Neubaukosten behufs Einführung des elektr. Betriebes. Vorerst M. 300 000 begeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Febr.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Grenze 50 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung des R.-F., Tant., wie überhaupt die Verteilung des Rein- gewinnes, bleibt der jeweiligen G.-V. überlassen. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Bahn- u. Depotanlage 263 675, Wagen 19 661, Pferde 16 580, Inventar, Fuhrwerk, Geschirr 3, Neubaukto 1 755 838, Bestände 7166, Debit. 34 819. Passiva: A.-K. 125 000, Oblig. 300 000, Oblig.-Zs.-Kto 3047, R.-F. 6000, Kreditoren 1 653 131, Gewinn 7565. Sa. M. 2 094 743. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 19 410, Reingewinn 7565. – Kredit: Vortrag 824, Einnahmen 263 184 abz. Ausgaben 237 033, bleibt Betr.-Überschuss 26 Hl. Sa. M. 26 975.