Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. 673 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April, in der Regel im März. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., sodann 5 % Div. an Vorz.-Aktien, dann bis 5 % Div. an St.-Aktien, verbleib. Überschuss gleichmässig an beide Aktienarten. Der A.-R. erhält ausser einer festen Vergütung von M. 7000 eine Tant. von 5 % von derjenigen Summe, welche nach Abzug von 4 % erster Div. an beide Aktienarten verbleibt. Die Tant. an Vorst. und Beamte wird auf Handlungsunkosten verbucht. Gewinnbeteiligung der Stadt Stettin siehe oben. Kurs Ende 1886–99: St.-Aktien: 84, 66.90, 60.75, 70, –, –, –, 70, 87.75, 102.75, 100.50, 149.75, 174.80, 156 %; Vorz.-Aktien Ende 1896–98: 121, 151.60, 171.50, 156 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–99: St.-Aktien: 2, 2, 2, 2, 2, 2½, 2½, 2½, 2½, 3, 3½, 5, 6, 6 %; Vorz.- Aktien 1896–99: 4, 4, 6, 6 %. Div.-Zahlung im April. Coup.-Verj.: Gesetzl. Frist. Direktion: A. Klitzing, Major a. D. Max Leers. Prokurist: Friedr. Vader. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Rud. Abel, Stettin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Del- brück, Dir. Rich. Kolle, Berlin; Sanitätsrat Dr. Scharlau, Stadtrat Dr. Dohrn, Konsul Heegewaldt, Stettin; Geh. Komm.-Rat Fr. Lenz, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Stettin: Gesellschaftskasse; Wm. Schlutow; Berlin: Deutsche Bank. Nationalbank für Deutschland, Berliner Handels-Gesellschaft, Delbrück Leo & Co., C. Schlesinger-Trier & Cie. Stuttgarter Strassenbahnen in Stuttgart. Gegründet: Im Jahre 1868. Letzte Statutenänd. v. 20. Juli 1899. Koncession bis 1930. Die Stadtgemeinde Stuttgart ist erwerbsberechtigt nach dem Schätzungswert. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in Stuttgart, Cannstatt und Umgebung. Fusio- nierte 1889 mit der 1886 gegründeten ,Neuen Stuttgarter Strassenbahn Lipken & Cie.“ — Strassenbahn mit elektrischem Betrieb (oberirdische Stromzuführung). Betriebslänge 21 km, Spurweite 1 m. Linien: 1) Cannstatt-Berg-Paulinenberg-Karlvorstadt, 2) Eugen- strasse-Traubenstrasse, 3) Westbahnhof-Pragfriedhof, 4) Rundbahn, 5) Eberhardstrasse- Heusteigstrasse. Das Bahnnetz soll um folgende Linien erweitert werden: Verlängerung der Linie Cannstatt durch die Böblingerstrasse bis zum neuen Schützenhaus; Verlängerung der Linie Schlossplatz bis zum englischen Garten; Abzweigungen und Verlängerungen der Rund- bahn a) zum zoolog. Garten, b) zur Bopseranlage, c) nach dem Urbansplatz, d) bis zur Wendeplatte auf der neuen Weinsteige und e) bis zum Bothnangerweg; eine neue Linie vom Schlossplatz durch die untere Königs-, Kronen-, Kriegsberg- etc. Strasse durch den Schwabstrassentunnel nach dem Südfriedhof und eine neue Linie durch die Alexander- strasse und Kanonenweg nach Ostheim bezw. Gaisburg. Es wurden Personen befördert 1898–99: 8 486 153, 9 733 185; Fahrtaxeneinnahme M. 1 074 896, 1 209 706. Die Ges. ist bei der Cannstatter Strassenbahn, G. m. b. H., mit M. 345 000 beteiligt. Kapital: M. 4 500 000 in 3750 St.-Aktien I. Em. (Nr. 1–3750) à fl. 100 = fl. 375 000 = M. 642 857.14, 800 St.-Aktien Lit. B (Nr. 1–800) à M. 1000 = M. 800 000, 750 St.-Aktien Lit. C (Nr. 801–1550) à M. 1000 = M. 750 000, 175 Prior.-Aktien (Nr. 1–175) à M. 1000 = M. 175 000, 631 St.- Aktien Lit. D (Nr. 1551–2181) à M. 1000 und 1 do. à M. 1142.86 (Nr. 2182) = M. 632 142.86, 1500 St.-Aktien Lit. E (Nr. 2183–3682) à M. 1000 = M. 1 500 000. Um den Betrag der St.-Aktien Lit. D (Em. IV) erhöht lt. G.-V.-B. vom 31. März 1898, angeboten den Aktionären 30./4. – 14./5. 1898 zu 107.50 %, Rest von einem Konsortium zu 150 % übernommen. Von diesen Aktien IV. Em. von 1898 waren 25 % und das Agio sofort, 25 % am 1. Juli und 50 % am 1. OÖOkt. 1898 einzuzahlen, div.-ber. für 1898 pro rata temp. ihrer Einzahlung. Die G.-V. vom 20. Juli 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 500 000 (auf M. 4 500 000) in 1500 St.-Aktien Lit. E (Nr. 2183–3682) à M. 1000. div.-ber. im Ver- hältnis der Einzahlungen. Diese neuen Aktien wurden 1.–15. OÖkt. 1899 den Aktionären zu 108.25 %, anderweitig zu 125 % angeboten; 25 % und das Aufgeld waren sofort, rest- liche 75 % werden nach Bedarf eingefordert. Bezugsrechte: Bei Emission neuer Aktien haben die Besitzer der Aktien früherer Emis- sionen ein Vorrecht. Die Prior.-Aktien haben ein Div.-Vorzugsrecht von 6 % und kommen auch im Falle der Liquidation vor den St.-Aktien zum Zug. Die Prior.-Aktien sind amortisierbar. Hypotheken: M. 681 940 (am 1. Jan. 1900). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: Je 1 Prior.-Aktie oder 1 St.-Aktie à M. 1000 und die Aktie Nr. 2182 = 6 St., je 1 St.-Aktie à fl. 100 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis zu 25 % des A.-K., dann vorerst bis 6 % Div. an Prior.-Aktien und hierauf bis 5 % an St.-Aktien. Vom verbleib. Überschuss 10 % für einen Spec.-R.-F., vom Rest bis 5 % Tant. an Vorst., Überrest als Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig. Der A.-R. erhält keine Tant. oder Entschädigung. Der Gewinnanteil der Stadtgemeinde Stuttgart beträgt 2½ % der Fahrgeld-Ein- nahmen; hiervon ist 1 % ohne Rücksicht auf das Betriebs-Ergebnis fällig; die restlichen 1½ % jedoch erst dann, wenn auf die St.-Aktien 4 % Div. verteilt worden sind. Vom Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901, I. 43