760. Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. Kurs Ende 1886–99: 207, 180, 165.25, 197.80, 223.50, 229, 215, 221, 237.50, 242, 225, 204, 212, 232.25 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–99: 10, 9½, 8, 10½, 12, 12, 12, 13¼, 12, 12, 12, 10, 10, 13 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Major a. D. Herm. Gelinek, Hauptmann a. D. Franz Hopp. Prokurist: Max Weniger. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Gen.-Konsul Albert George, G. Knoblauch, Isidor Freymark, Dir. Ad. Altmann, Berlin; A. von Wittcke, Steglitz; Dir. H. Laurenz, Grunewald-Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Gesellschaft, Gebr. George. Berliner Lagerhof-Actien-Gesellschaft in Liquid. in Berlin, UÜsedomstrasse 29. Gegründet: Am 6. Febr. 1872. Die Firma lautete bis 19. OÖkt. 1885 „Berliner Viehmarkt- A.-G.“ Letzte Statutenänd. v. 6. Juni 1899. Die G.-V. v. 25. März 1895 beschloss Liquidation. Zweck: Öbernahme des Viehhofes von Dr. Strousberg. Nach allg. Einführung des Schlacht- zwanges in Berlin widmete die Ges. sich vorzugsweise Lagerzwecken und seit 1888 der Parzellierung und Veräusserung ihres Terrains als Baustellen. Am 2. April 1895 ver- kaufte die Ges. den Rest ihres Grundbesitzes (mit Ausnahme des Hauses Usedomstrasse Nr. 16) = 133 891 qm an eine Gruppe unter Führung der Berliner Handels-Ges. –— 1896 hat sie die Häuser Usedomstr. 17 und 21 wieder übernehmen müssen, desgleichen 1897 das Haus Usedomstr. 29, ferner 1898 das Haus Usedomstr. 26a, dagegen ist im Juni 1899 das Haus Usedomstr. 21 für M. 340 000 wieder verkauft; von der Kaufsumme wurden M. 40 000 bar bezahlt, für den Rest wurde eine 4 % 10 Jahre feste Hypothek bestellt, welche die Ges. Anfang März 1900 realisierte. Kapital: M. 5400 in 9 St.-Aktien à M. 600 und M. 600 in 1 St.-Prior.-Aktie. Vor der Liqui- dation M. 6 000 000, und zwar M. 4 800 000 in 8000 St.-Aktien und M. 1 200 000 in 2000 St.-Prior.-Aktien, sämtlich à M. 600 (Thlr. 200). Auf beide Aktienarten wurden ab 2. Mai 1896 je M. 600, plus den statutarischen Zinsen seit Beginn der Liquid. = M. 40.15 pro Aktie resp. St.-Prior., ab 13. Juni 1898 je M. 20, ab 23. Sept. 1899 je M. 15 und ab 3. März 1900 je M. 25 (zus. also bis jetzt M. 700.15) zurückbezahlt. Hypotheken: M. 829 000. Geschäftsjahr: 14. April bis 13. April n. J. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 13. April 1900: Aktiva: Grundstück Usedomstr. 16 300 000, do. Usedomstr. 17 233 617, do. Usedomstr. 26a 228 026, do. Usedomstr. 29 208 266, Hypoth. 292 355, Inventar 1, Debitoren 1724, Bankguthaben 29 756, Kassa 1207, Wechsel 120 811, St.-Prior.-Aktien- Rückzahlungskto 1 199 400, St.-Aktien-Rückzahlungskto 4 794 600, St.-Prior.-Aktien über Pari-Rückzahlungskto 116 090, St.-Aktien über Pari-Rückzahlungskto 470 205. Passiva: St.-Prior.-Aktien 1 200 000, St.-Aktien 4 800 000, Kreditoren 494, St.-Prior.- Aktienkto über Pari 120 000, St.-Aktienkto über Pari 480 000, Hypoth. 829 000, Liqui- dationskto 566 566. Sa. M. 7 996 060. (Gezahlt wurden 1899/1900 an Tant. an A.-R. M. 3750, für Prozesskosten M. 519, für Handlungsunkosten einschl. Gehalt der Liquidat. M. 10 667.) Kurs: Ende 1890–95: St.-Aktien: 78.50, 71, 76.25, 79, 87.50, 120 %; St.-Prior.-Aktien: 107, 103.50, 113.90, 121.30, 116.50, 120 %. Seit 20. April 1895 franko Zs. und seit 5. Mai 1896 in Mark. Ende 1896–99 beide Aktienarten: M. 108, 101, –, 60 pro Stück. (Seit 3. März 1900 mit M. 700.15 Rückzahlung.) Liquidatoren: Wilh. Ramm, Paul Bergmann. (Dieselben dürfen mit Zustimmung des A.-R. freihändig verkaufen.) Aufsichtsrat: Vors. Martin Meyer. Zahlstelle: Berlin: Deutsche Bank. Berliner Packetfahrt-Aktien-Gesellschaft in Berlin, Ritterstrasse 98/99. Gegründet: Am 2. Febr. 1884. Die Ges. firmierte von 1886–94 Neue Berliner Omnibus- u. Packetfahrt-Actien-Gesellschaft. Letzte Statutenänd. vom 28. Okt. 1899. Zweck: Beförderung von Personen, Gütern, Packeten, überhaupt Gegenständen aller Art, sowie Betrieb des Speditionsgeschäftes. Das Grundstück Alexandrinenstr. 93 wurde in 1890 mit M. 95 000 Gewinn ab 2. Jan. 1892 verkauft, dagegen das Grundstück Ritterstr. 98/99 für M. 765 000 ab 1. Mai 1890 erworben, um nach Vollendung eines Neubaues den Centralbetrieb dorthin zu verlegen, was auch geschehen ist. 1896 wurde dort auch ein mehrstöckiges Lager- haus errichtet. Die Ges. betrieb 5 Omnibuslinien, veräusserte das Material aber am 15. Nov. 1892 für M. 500 000 an ein Konsortium. Die Ges. besitzt 18 Filialen und erwarb am 31. Mai 1897 die Briefbeförderung der Berliner Privatpost-Ges. für M. 175 000. Den Bestimmungen des Reichsgesetzes vom 20. Dez. 1899 gemäss hat die Ges. am 31. März 1900 den Brief-, Drucksachen- und Geldanweisungsverkehr eingestellt. Das infolge dieser Einstellung entbehrlich gewordene Personal von ca. 1000 Köpfen ist teils in den Reichspostdienst übergetreten, teils den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend von der Reichspost entschädigt worden. Die der Ges. zustehenden Ansprüche auf Ent-