Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 801 ferner Erzeugung von Gusswaren. Herstellung aller zum Bau und zur Ausrüstung von Eisen- bahnen etc. erforderlichen Gegenstände, sowie Holz- und Metallkonstruktionen aller Art. Weiterbetrieb der Berg- und Hüttenwerke der liqu. Schlesischen Hütten-, Forst- und Bergbau-Aktien-Ges. Minerva, insbesondere der Hütten Zawadzki, Sandowitz, Colon- nowska, Vossowska, Renardshütte, Lisczok und Friedensbütte. Die Ges. übernahm ferner von der Minerva zusammen 493 Kuxe von 7 Steinkohlenzechen, einen Abbauvertrag auf 30 Jahre (bis 1901) bez. eines Kohlenfeldes der fiskalischen Königin Louise-Grube bei Zabrze, Pachtverträge über 3 andere Gruben, diverse Eisenerzfelder und Förderrechte in den Kreisen Beuthen, Tarnowitz, Rybnik, Pless und Kreuzburg (der Erzfördervertrag mit der Hugo Henckelschen Verwaltung lief Ende 1893 ab), eine amerikanische Mühle mit Bäckerei, ca. 6000 Morgen Forst- etc. Grundstücke. Preis M. 6 750 000. Die Vorräte an Erzen, Kohlen und Eisen wurden mit M. 1 683 255 bewertet. Anderweit erwarb die Ges. noch 255 a Kalksteinfeld etc. und 44 Kuxe von Steinkohlenzechen, und weiter baute sie im Felde von Königin Louisen-Grube eine neue Schachtanlage mit Separation. In 1883 wurden von der Stadt Beuthen 183 Morgen Terrain und in 1889 38 Kuxe der Saaragrube erworben. Gegenwärtig besitzt die Ges. ausser den erwähnten und später hinzugekauften Grund- stücken (zur Zeit 1439 ha 90 a 94 am), Forsten, Eisenerz- und Steinkohlen-Berechtsamen: das Hüttenwerk Friedenshütte mit einer Koksanstalt mit Teer-, Ammoniak- und Benzol- Gewinnung, einer Kohlenwäsche, 4 Hochöfen, ausgestattet mit modernen Gebläsemaschinen und Cowperapparaten; einem Stahlwerk, bestehend aus einem Thomas-Bessemer-Werk und zwei Martinöfen, sowie aus einem Walzwerk. Das Stahlwerk wurde, nachdem die Ges. in Gemeinschaft mit der Laurahütte die Licenz zur Stahlproduktion nach dem Thomas- Gilchristschen Verfahren für M. 200 000 erworben hatte, in 1884 in Betrieb gesetzt; dasselbe enthält 4 Konverter à 10 t, 2 Martinöfen, 3 Kupol- und 2 Spiegelöfen, I Giess- halle, 25 Dampfkessel, 1 Fabrik für basisches feuerfestes Material, 1 Walzwerk für Schienen, Schwellen, schweres Facon- und Stabeisen und für Blech und Universaleisen, 1 Werkstatt. Schmiede etc. Auf der Friedenshütte befindet sich noch ein kürzlich vollendetes grosses Block- walzwerk, eine Grobstrecke, eine Blech- und Universaleisenstrecke, ein Hammerwerk, ein Bandagenwalzwerk und eine Mitte 1899 in Betrieb genommene Achsen- und Räder- fabrik mit sämtlichen nötigen Vorrichtungen, zus. 82 Kessel, 16 Schmalspur- und 4 Normalspurlokomotiven. Die Ges. besitzt ferner das Puddlings- und Stabeisen-Walzwerk in Zawadzki mit 15 Puddelöfen, 10 Schweissöfen, 5 Dampfhämmern, einer Luppenstrecke und 4 Walzen- strecken, 30 Kesseln und einer Normalspurlokomotive. Das Eisenblech-Walzwerk in Sandowitz, das Hammerwerk in Vossowska, eine Giesserei in Colonnowska. Die grosse amerikanische Mühle und Bäckerei zu Zawadzki ist bis 30. Juni 1910 verpachtet. Das Hammerwerk zu Lisczok ist abgebrannt und wird nicht wieder aufgebaut. Auch die Renardshütte, der Kalksteinbruch in Lagiewnik (inzwischen verkauft) und die Stein- kohlengruben Belowsegen, Saara I., Eintracht, kons. Friedrich Wilhelm und kons. Oskar sind ausser Betrieb. Unmittelbar an die Friedenshütte grenzende konsolidierte Kohlenfelder (Schwarzwalc- terrains ca. 179 ha 86 a 27 qm gross) werden jetzt aufgeschlossen und wurde zur Kosten- deckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. i. J. 1899 um M. 4 400 000 erhöht. Die Aufschlussarbeiten dürften ca. 3 Jahre dauern und 1902 zum Teil vollendet sein, sodass dann mit der Förderung begonnen werden kann. In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röst- anlage und Bahnanschluss in Rostoken bei Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 er- worben und in 1896 zwei neue Koksofengruppen gebaut. Ferner besitzt die Ges. Dolo- mitbrüche in Radzionkau-Rudypiekar. Die Ges. ist auch bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik und der Pulverfabrik Pniowitz beteiligt. Die Ges. beteiligte sich bei dem am 7. April 1883 konstituierten Milowicer Eisen- werk (Russland) mit M. 650 000 des M. 1 300.000 betragenden A.-K. dieser Ges. und über- nahm deren Verwaltung. Die Aktien standen mit . 390 000 zu Buche und wurden 1899 mit einem Nutzen von M. 672 750 veräussert. i . . Sando- Colon- Vos- Friedenshütte Zawadzki M PDroduktion: Eisen- 8 ü. Stein Robeissen Sktapl Roh- Stab- Fein- Guss- Hammer- er: 33 kohlen blöcke fabrikate schienen eisen etc. bleche waren waren 1891 ft 23 899 344 817 64 040 95 462 75557 21 202 25 254 996 2655 225 1892 t 30 816 — 318 219 59 723 74 070 58 593 24012 24 894 977. 2455 230 1893 1 24698 = 317 320 71 953 77 398 60020 28 919 23 807 1498 2223 13: 1894 t 14 198 63 13 314 550 96 289 87379 58 422 27562 27 618 1317 2100 177 1895 t 2 029 82 562 323 162 110 819 110 670 641564 29 018 32 757 1394 2329 92 1896 t. — 92 668 330 218 117 084 140 272 86 248 32 956 35 316 1430 2030 105 18997 t — 104 912 326 992 129 486 158 619 120320 27348 35 491 993 2747 92 1898 t — 119 121 238 963 148 114 171 546 129 741 31 673 41 969 966 3120 119 1899 130 009 164 386 161 704 185 832 144014 34 238 43 122 1288 3593 170 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. I. 51