Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 803 Gesellschaft des Silber- und Bleibergwerks Friedrichssegen bei Oberlahnstein (in Liquidation). Gegründet: Im Jahre 1853. Die G.-V. vom 23. Mai 1900 beschloss Liquidation der Ges. Zweck: Betrieb von Berg- und Hüttenwerken und auch Thonwerken, sowie Handel mit Erzen und anderen Mineralien sowie Thonwerksprodukten und den durch Verarbeitung ge- wonnenen Metallen, sowie Betrieb aller Nebengeschäfte, Beteiligung an Thonwerksgesell- schaften u. Betrieb sonstiger industrieller Unternehmungen u. Beteiligung an solchen. Das Thonwerk wurde 1897 an die neugegründete Aktiengesellschaft Thonwerk Friedrichs- segen verkauft (Aktienkapital M. 280 000), wovon die Ges. nom. M. 200 000 Aktien besitzt. Der Bergwerksbesitz ging an die Anfang 1900 unter der Firma „Gewerkschaft des Silber- u. Bleibergwerkes Friedrichssegen“ gebildete Gewerkschaft über, welche die Berechtigung zur Ausgabe von 1000 Kuxen erhalten hat. Kapital: M. 560 000 in 280 Vorz.-Aktien und 280 St.-Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von frs. 1 400 000 = M. 1 120 000 in 1400 Aktien à frs. 1000 wurde lt. G.-V.-B. v. 15. Febr. 1897 ohne Veränderung am Vermögensstande durch Abschreibungen an dem Buchwerte der Immob. u. Bergwerke auf M. 560 000 herabgesetzt u. in Aktien à M. 1000 zerlegt. Die alten Aktien à frs. 1000 wurden auf ¼ des Nominalwertes = frs. 250 – M. 200 (= M. 280 000) herabgesetzt u. es mussten je 5 alte Aktien gegen 1 neue Aktie à M. 1000 bis spätestens 13. Juni 1898 umgetauscht werden. Die übrigen 280 neuen Aktien wurden im Wege der Subskription begeben. Bezugsrecht der Aktionäre bis 10. April 1897, auf je 5 alte Aktien konnte eine neue Aktie verlangt werden. Die Vorz.-Aktien geniessen eine Vorz.-Div. von 5 % (und haben in erster Linie Anspruch auf Befriedigung im Falle Auflösung der Ges.), dann bekommen die St.-Aktien bis 5 %, bei beiden Aktienarten besteht ein Div.-N achzahlungsanspruch, jedoch beschränkt auf 4 aufeinander folgende Jahre. Geschäftsjahr: Kalenderjahr, bis 1899 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Koncessionen 144 487, auswärtige Gruben 2930, Grund- besitz 20 000, Gebäude 50 000, Maschinen, Apparate 15 249, Utensilien, Gerätschaften 1, Grubenbahn 10 056, Ahlerhütte, Hofgut, Wasserkraft 65 574, Thonwerk (Anteil 200 Aktien) 200 000, Thonwerk (übernommene Hypothek) 36 000, Debitoren 4812, Magazinbestände (Erze, Vorräte) 34 312, Kassa 216, Effekten 2600, Verlust 138 960. – Passiva: A.-K. 560 000, Hypoth. 60 000, Kreditoren 105 200. Sa. M. 725 200. Dividenden: 1890/91–1898/99: M. 40, 32, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 pro Aktie, 1899: M. 0 (Verlust- saldo Ende 1899: M. 138 960). Liquidator: Gen.-Dir. Karl Heberle sen., Stellv. Aug. Heberle. Aufsichtsrat: Vors. G. Delbrück, Baron Sabatié Garrat, de Vandeul, Paris; W. Thielmann, Diez; Herzog von Abrantes. Zahlstellen: Gesellschaftskasse, Friedrichssegen; Vernes & Cie., Paris; L. Seligmann, Coblenz. Oberschlesische Eisen-Industrie, Actien-Gesellschaft füür Bergbau und Hüttenbetrieb in Gleiwitz. O.-Schl. Gegründet: Am 9. Juli 1887. Letzte Statutenänd. vom 29. April 1899 u. 28. April 1900. Die Gründer erhielten für ihre Einlagen die ursprünglich emitt. 8000 Aktien, und zwar Georg und Oscar Caro für das Hochofenwerk Julienhütte 3289 Stück; die Firma Eisen- werk Herminenhütte 893 Stück; Komm.-Rat W. Hegenscheidt für das Eisenwerk Baildon- hütte 1467 Stück; die Witwe Caro und Geschwister Caro für das Grundstück NI32 Laband mit allen Gebäuden, Maschinen etc. M. 1 855 000, 2351 Stück, zusammen 8000 Aktien à M. 1000. 1889 übernahm die Ges. das gesamte Besitztum der Oberschlesischen Draht- industrie zu Gleiwitz (A.-K. M. 4 800 000). Zweck (nach den Statuten): Bergwerkseigentum, Bergwerksgerechtsame und Koncessionen zu erwerben, zu pachten und Bergbau aller Art zu betreiben; behufs Verarbeitung und Verwertung von Bergbauprodukten alle diesem Zwecke dienenden Anlagen und Fabriken, namentlich Hochöfen, Walzwerken, Stahlwerken, der Verfeinerung der Produkte der- selben dienenden Anlagen, sowie ferner Maschinenfabriken, Kokereien und chemische Fabriken zu errichten. zu erwerben, zu pbachten und zu betreiben und sich bei den gedachten Unternehmungen in jedweder Form zu beteiligen. Die Ges. besitzt und betreibt folgende Werke: 1) Das Hochofenwerk Julienhütte in Bobrek mit einem Areal von 95 ha 39 a mit 7 Hochöfen, 300 Koksöfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, 25 Koksöfen ohne Gewinnung von Nebenprodukten und eine Benzol- fabrik. Über die Nebenprodukt-Gewinnungs-Anlagen sind Verträge mit den Oberschles. Kokswerken und Chemische Fabriken Aktien-Gesellschaft in Berlin geschlossen, wonach der Betrieb der Benzolfabrik und der übrigen Nebenprodukt-Gewinnungs-Anlagen von der Oberschles. Eisen-Industrie für Rechnung der Oberschles. Kokswerke und Chemische 91=