% 804 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Fabriken erfolgt, von welcher Ges. die Oberschles. Eisen-Industrie eine grössere An- zahl Aktien besitzt; Div. der Oberschles. Kokswerke und Chem. Fabriken 1896–99: %... 20 Das 9 fe u. Walzwerk Herminenhütte in Laband mit einem Areal von 10 ha 40 a mit 22 Puddelöfen, mit Luppenstrecke, 5 Feineisenwalzstrassen, 1 Metallblechwerk und 1 Kaltwalzwerk. In 1900 beschloss die Ges., in Julienhütte zu Bobeck ein Stahlwerk nebst Block- strecke, Schienen- und Träger-Walzwerk zu errichten, zu welchem Zwecke das A.-K. um M. 4 200 000 erhöht wurde; diese Neuanlage dürfte bis Ende 1902 vollendet werden. Auf dem Hochofenwerk Julienhütte nahm die Ges. 1899/1900 den Bau einer Zink- hütte in Angriff, in welcher, ausser den auf den Hochofenbetrieben fallenden zinkischen Nebenprodukten die auf der Grube Florasglück (siehe unten) geförderten zinkischen Erze zur Verhüttung gelangen sollen. Um der Kupfer- und Doppelmetallblech-Fabrikation eine grössere Ausdehnung zu geben, unterzog die Ges. 1899 in Herminenhütte, unter gänzlicher Aufgabe der Fabrikation von Eisenblechen, das dortige Blechwalzwerk einem Umbau und ging ausschliesslich zur Herstellung von Kupfer-, Messing-, Nickelblechen- und Doppelmetallblechen über. Die Ges. erwarb ferner einen Komplex zur Zeit im Fristen liegender Kupfererzgruben im Kreise Daaden bei Siegen und hat die für die Betriebseröffnung erforderlichen Schritte in die Wege geleitet, sodass 1900 mit der Förderung der anstehenden Kupfererze wird begonnen werden. 3) Das Puddel-, Stahl- und Walzwerk Baildonhütte bei Kattowitz mit einem Areal von 35 ha mit 25 Puddelöfen, 4 Martin-Stahlöfen, 1 Luppenstrecke, 1 Blockstrecke, 1 Grob-, 1 Mittel- und 1 Feinstrecke und 1 Kupferraffinerie nebst Metall-Giesserei. 4) Die Draht- und Nägelwerke in Gleiwitz mit 2 Drahtwalzwerken, 528 Drahtzügen zur Herstellung von Eisen-, Bimetall-, Kupfer- und Bronzedrähten, 659 Arbeitsmaschinen zur Herstellung von Metallnägeln aller Art, von Springfedern, Seilen, Stacheldrähten, Stiefeleisen, Pressnägeln, Wellblechnägeln und Patentketten. Ausserdem besitzt die Ges. 70 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser und die erforder- lichen Bureau- und Verwaltungsgebäude. Im Jahre 1898–99 wurden durchschnittlich 8700 bezw. 9116 Arbeiter beschäftigt. Umsatz 1891–99: M. 13 372 447, 12 884 647, 15 157 745, 16 275 340, 15 616 013, 19 977 666, 21 072 821, 23 563 019, 25 848 694. Die Ges. ist an der Akt.-Ges. Emaillierwerk und Metallwarenfabrik Silesia in Paruschowitz, O.-Schl., mit Aktienbesitz beteiligt. Das Grundkapital dieser Ges. beträgt jetzt M. 7 000 000, Div. 1898–99: 10. 12 %. Ferner ist die Ges. beteiligt an der Akt.-Ges. der Metallfabriken B. Hantke, Warschau, welche die Fabrikation von Draht, Nägeln, Ketten, Nieten und Kleineisenzeug betreibt und Werke in Warschau, Jekaterinoslaw und Saratow, sowie 2 Hochöfen in Czenstochau und die Kohlenfelder Angelus und Herkules besitzt. Div. 1897/98 u. 1898/99: 16, 16 %. Am 1. Febr. 1892 wurde die Tarnowitzer Hütte der Tarnowitzer Aktien-Gesellschaft für Bergbau- und Hüttenbetrieb auf 5 Jahre für jährl. M. 5000 gepachtet; dieser Pacht- vertrag ist 1897 um 5 Jahre verlängert gegen Zahlung von jährl. M. 25 000; die Ges. ist berechtigt, vom 1. Aug. 1898 mit 6monat. Kündigungsfrist jederzeit zurückzutreten. In 1892 nahm die Ges. die Fabrikation von Doppelmetall nach dem Patente von Edouard Martin in Paris auf, nachdem sie sich die Ausbeutung der Erfindung für Deutschland und Österreich, sowie eine Beteiligung an der Verwertung der Patente für die übrigen Kulturstaaten, Frankreich ausgenommen, gesichert. In Verbindung damit wurde eine umfangreiche Kupfergiesserei eingerichtet und in 1893 die Herstellung von reinen Kupfer- und Bronzewaren (Bronzedraht) aufgenommen. Im Jahre 1888 schloss die Ges. einen Vertrag mit dem Grafen Hugo Henckel v. Donners- marck auf Carlshof, wonach sie die dem Grafen gehörigen Erzförderungen und Förderungs- gerechtsame im Reg.-Bez. Oppeln ab 1. Jan. 1889 bis 31. Dez. 1908 pachtete. Bei Ausübung dieses Eisenerzfördervertrages ist es der Ges. gelungen, im Bibiellaer Revier Zink-, Blei- und Schwefelerze zu finden. Die auf diese Funde eingelegten Mutungen haben neuerdings seitens des Kgl. Oberbergamtes zu Breslau zur Verleihung folgender Gruben geführt: 1) Zinkerzgrube „Florasglück“ 2 179 412 qm, 2) Zinkerzgrube „Georg“ 2 188 979 qm, 3) Zinkerzgrube „Julie“ 2 188 940 am, 4) Zinkerzgrube „Pech' 2 188 611 qm, 5) Bleierzgrube „Hermine“ 2 188 903 qm, 6) Bleierzgrube „Victor“ 2 188 730 qm, 7) Bleierzgrube „Ostend“ 2 188 685 qm, 8) Blei- und Schwefelerzgrube „Metz“ 2 187 257 qm, 9) Blei- und Schwefelerzgrube „Oscar“ 2 187 823 qm, 10) Schwefelerzgrube „Schlüssel' 2 188 527 qm, 11) Schwefelerzgrube „Schloss“ 2 188 834 qm. Der Ges. wurde die Kon- solidierung der vier erstgenannten Zinkerzgruben bewilligt, und ist eine Gewerkschaft unter der Firma ,Consolidierte Zinkerzgrube Florasglück“ gebildet worden, welcher auch die unter 5 bis 11 angeführten Blei-, Schwefel-, sowie Blei- und Schwefelerzgruben einverleibt werden. Die Kuxe der Gewerkschaft „Florasglücké sind mit Ausnahme eines geringfügigen Teiles, welcher behufs Bildung der Gewerkschaft abgegeben werden musste, sämtlich im Besitze der Oberschles. Eisen-Ind. Die Vorrichtungsarbeiten sind im Gange.