828 Kohlenbergbau. Kölner Bergwerksverein in Altenessen bei Essen a. d. Ruhr. Gegründet: Am 14. Juli 1849. Letzte Statutenänd. vom 7. Okt. 1899. Zweck: Ausbeutung von Bergwerkseigentum insbesondere Betrieb der Steinkohlenzeche „Kölner Bergwerksverein“, bestehend aus 11 Steinkohlengeviertfeldern im Norden von Essen mittels der 4 Tiefbauanlagen Anna, Karl, Emscher I u. Emscher II, Betrieb von Kokerei auf Zeche Anna und Karl und Teerkokerei auf Zeche Anna. Zur Erweiterung des Betriebes auf den Emscher Schächten, Bau einer Kohlenwäsche und einer Kokerei mit Gewinnung der Nebenprodukte beschloss die G.-V. vom 7. Okt. 1899 Ausgabe von M. 600 000 neuer Aktien (s. unten). Die Gesamtkosten für diese Neuanlagen sind auf M. 1 500 000 bis M. 2 000 000 veranschlagt. Belegschaft 1899 durchschnittlich 2259 Mann gegen 2019 im Vorjahr, Ende 1899 2365 Mann gegen 2124 im Vorjahr. Auf der Kokerei der Zeche Anna wurden im Okt. 1899 30 alte Flammöfen ausser Betrieb gestellt. Er- richtet wurde 1899 ein neues Verwaltungsgebäude und hinzuerworben wurden 3 Grund- komplexe im Senkungsgebiet des Grubenbaues der Ges. für M. 185 697. Ende 1899 waren vorhanden 45 Beamten- u. 201 Arbeiterwohnungen, dazu auf Zeche Emscher II 44 Doppelhäuser mit Arbeiterwohnungen. Die Ges. besass urspr. noch 5 weitere Felder nach Westen zu mit den Schächten Neu-Köln und Christian Levin, von denen der erstere versoff, der andere unvollendet blieb. 1871 gelang die Veräusserung dieser Felder und Schächte für M. 1 875 000; dieselben bilden nunmehr die Basis des Essener Bergwerkvereins König Wilhelm. Kapital: M. 6000 000, wovon bis OÖkt. 1899 M. 5400 000 in 9000 Inh.- (bis 1871 Nam.-) Aktien (Nr. 1–9000) à Thlr. 200 = M. 600 emittiert waren. Die G.-V. v. 7. Okt. 1899 beschloss zwecks Melioration der Anlagen und Stärkung der Betriebsmittel Ausgabe der restlichen M. 600 000 in 500 Aktien (Nr. 9001–9500) à M. 1200, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, angeboten den Aktionären am 16. Nov. bis 2. Dez. 1899 zu 250 %, auf M. 10 800 nom. alte Aktien kam eine neue. Die nicht bezogenen Stücke sind von einem Konsortium gegen Ver- gütung von 5 % ebenfalls zu 250 % übernommen mit der Verpflichtung, die aus der Herstellung und Stempelung der Aktien und der Einführung derselben an der Börse entstehenden Kosten zu tragen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Altenessen oder Köln. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), etwaige Sonderrücklagen und Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R., Überrest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1899. Gewinn- u. Verlust-Konto. Aktiva. Übertrag 14 012 326.25 Debet. Zeche Anna mit Feuerversicherung 29 389.– Hanidleneunkoss 91 07 Zubehör 2 283 663.38 Beteiligungen 19 %% „.. Zeche Carl mit Zu- Kassa 21 764.06 erfisstfonskto. 339 080.46 % ũ . 14 083 179.31 Tantieme 122 08695 Nuf 373 616.77 Berieselungsanlagen 52 017.05 Kok 3 Umbau Schacht Anna 15 227.53 Cokerei Zeche Anna 370 541.36 Passiva. Dividende 1899 1620 000.– „ Karl 290 000.– Aktienkapital 6 0%0 00 an Teerkokerei Anna 707 506.86 Reservefonds 1 470 000.– 2 410 284.17 Zeche Emscher, Spec.-Reserve 606 464.44 II. Schacht 441 973.93 Reserve f. Unglücks- Grunderwerbe 504 475.02 fälle 21 789.29 Verw.-Gebäude 101 878.09 Amort.-Konto 3 386 791.98 Pferde 24 725.– Delkrederekonto 13 711.53 Magazinbestände 90 080.26 Tantieme 122 086.95 Kredit. Bankguthaben 2 977 470.97 Kreditoren 839 695.12 Zinsen 24 756.23 Debitoren 853 313.04 Alte Dividende 2 640.– Mieterträge 27 043.61 Effekten 301 414.75 Nettogewinn 1 620 000.– Kohlen 2 358 484.33 Transport 14 012 326.25 14 083 179.31 2 410 284.17 Reservefonds: M. 1 470 000, Spec.-R.-F. M. 606 464, Amort.-Kto M. 3 386 791. Kurs Ende 1886–99: 111.50, 107.50, 138.25, 206, 185, 157, 136, 138.40, 149.50, 172.75, 228.50, 262.25, 283.50, 430 %. Notiert in Berlin, auch in Köln, Essen, Düsseldorf. Dividenden 1886–99: 4, 4, 6, 7, 20, 20, 10, 5, 6, 9, 12, 16, 20, 30 %. Zahlbar spät. im Juli. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bergrat E. Krabler, Stellv. Bergassessor Fritz Winkhaus. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Komm.-Rat G. Mallinckrodt, Stellv. Komm.-Rat Arth. Camphausen, Ober-Reg.-R. a. D. Heinr. Schröder, Mor. Seligmann, Gottl. Langen, Köln; Komm.-Rat G. Weyland, Siegen.