Kohlenbergbau. 833 in Hennersdorf b. Finsterwalde, Kreis Luckau, mit 550 ha Kohlenfeld, soweit abgebohrt ca. 4 m mächtig, 1 Schachtanlage, 1 Brikettfabrik mit 3 Pressen, Anschlussbahn an die Haltestelle Hennersdorf der Halle-Sorauer Eisenbahn, nebst Beamten- und Arbeiter- wohnhäusern. Der Betrieb der Grube Emilie ist im März 1899 eingestellt und sind die Anlagen daselbst abgebrochen; die Maschinen und Apparate fanden grösstenteils bei den Erweiterungsbauten auf Grube Henriette in Sallgast Verwendung. 3) die Grube Henriette in Sallgast, Kreis Luckau, mit ca. 150 ha Kohlenfeld, 8–12 m mächtig, Gruben- anlagen, 1 Brikettfabrik mit 8 Pressen, Anschlussgeleise nach der Station Poley der Zschipkau-Finsterwalder Eisenbahn, nebst Beamten- und Arbeiterwohnhäusern; 4) die Grube Clara in Welzow, Kreis Spremberg, mit ca. 221 ha Kohlenfeld, 8–12 m mächtig, erworben lt. G.-V.-B. vom 11. Febr. 1895 für M. 685 000 in Aktien, Grubenanlagen, 1 Brikettfabrik mit 13 Pressen, Anschlussbahn nach der Station Petershain der Cottßus- Grossenhainer Eisenbahn, nebst Beamten- und Arbeiterwohnhäusern; 5) diverse Mutungen und Auskohlungsrechte. Im Jahre 1895 wurde für Grube Clara ein weiteres Kohlenfeld von ca. 100 ha erworben und eine zweite Brikettfabrik mit 6 Pressen angelegt, die Ende Okt. 1896 in Betrieb kam, 1896 das Sallgaster Grubenfeld durch Ankauf von 150 Morgen angrenzenden Kohlenfeldes für ca. M. 700 per Morgen ergänzt, und das Feld von Louise durch Erwerbung einiger kleineren, noch freien Grubenfelder arrondiert. Im Jahre 1896 beteiligte sich die Ges. auch auf 5 Jahre kommanditistisch bei der Kohlen- firma Friedr. Daniel & Co. in Berlin mit M. 175 000. Der Betrieb der Grube Henriette ist durch eine zweite Brikettfabrik mit 4 Pressen erweitert worden, nachdem zuvor 1898 eine Enklave für rund M. 80 000 zur Errichtung von Neuanlagen hinzugekauft war. Die Leistungsfähigkeit der Grube Henriette ist dadurch verdoppelt und die Brikettproduktion der Ges. um 18–20 Doppelwaggons täglich erhöht. Die Neuanlagen sind Ende 1899 fertiggestellt. Die Gesamtanlagen standen Ende 1899 mit M. 5 214 840 zu Buche. — Im Frühjahr 1900 erwarb die Ges. ein ihren Gruben benachbartes ca. 15 000 Morgen grosses Kohlenfeld, welches Tagebau noch für 10–15 Jahre gestattet. Das Terrain ist nicht von vornherein zu bezahlen, der Kontrakt lautet vielmehr auf einen an den Grundeigentümer zu zahlenden Tonnenzins von 1½ Pf. pro hl abzügl. des eigenen Be- darfes. Das Feld soll mit der Grube Clara verbunden und auf demselben eine Brikett- fabrik mit 4 Pressen für eine tägliche Produktion von 30 Waggons Briketts errichtet werden. Die Kosten für die Fabrikanlagen sind auf M. 600 000–700 000, die der Einrichtung des Tagebaues auf M. 150 000, sowie die der Verbindungsbahn mit der Grube Clara auf M. 160 000–200 000 angenommen. Über die Erhöhung des A.-K zur Ausführung dieser Erweiterungsbauten s. unten. – Belegschaft ca. 750 Mann. Produktion: 1894 1899 1890 1897 1898 1899 Kohlen . . hl 8 562 464 8 908 039 9 549 325 12 745 676 13 292 651 13 066 494 Briketts . . Ctr. 2 737 020 3 013 009 3 313 639 4 813 626 5 147 367 5 101 503 Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien (Nr. 1–4000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 600 000, erhöht 1892 um M. 700 000, 1895 abermals um M. 700 000, letztere den Aktionären bis 18. Dez. 1895 angeboten zu 115 %, und zwecks Erweiterung der Anlagen und Vermehrung der Betriebsmittel lt. G.-V.-B. vom 21. Mai 1900 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 neuen, ab 1. Jan. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Mittel- deutschen Creditbank in Berlin zu 155 %, angeboten den Aktionären 28. Juni bis 11. Juli 1900 zu dem gleichen Kurse; auf 3 alte Aktien entfiel 1 neue. Die Kosten des Schluss- scheinstempels und Druckes trägt die Ges., während die Kosten der Einführung an der Börse der übernehmenden Bank zur Last fallen. Die Ges. vergütet der Bank 4 % vom Nominalbetrage der gezeichneten Aktien. Anleihe: M. 1 400 000 in 5 % Oblig. von 1892, rückzahlbar zu 105 %, 1400 Stücke Lit. B (Nr. 1–1400) à M. 500 und 700 Stücke Lit. A (Nr. 1–700) à M. 1000. Zs. 21 u. 1¼. Tilg. ab 1891 in 38 Jahren durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersp. Zs. am 1./10. (zuerst 1890) auf 2./1.; kann ab 1896 verstärkt werden. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 1 500 000 auf den gesamten Grundbesitz ausser Grube Clara zu gunsten der Mitteldeutschen Creditbank. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Noch in Umlauf Ende 1899 M. 1 255 000. Zahlst.: Berlin: Mitteldeutsche Creditbank; Leipzig: Becker & Co. Kurs Ende 1895–99: 106.75, 108, 107, –, 104.50 %. Notiert in Leipzig. Hypothek: M. 600 000 zur ersten Stelle auf Grube Clara. Tilg. ab 1896 innerhalb 10 Jahren mit M. 60.000 jährl. Getilgt bis Ende 1899 M. 240 000. Geschäftsjahr; Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., zum Spec.-R.-F. so viel, dass beide Rücklagen den fünften Teil des Reingewinns nicht überschreiten, vom verbleib. Betrage bis zu 7 % Tant. an Vorst., alsdann bis 4 % Div., vom weiteren Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Der Spec.-R.-F. dient zur Deckung unvorhergesehener Ausgaben, zur Ergänzung der Div. auf 5 % und zur Tilg. des A.-K. Kurs der Aktien Ende 1895–99: In Berlin: 126.25, 144.50, 165, 176.50, 180 %. Eingeführt am 18. Febr. 1895 zu 11. In Leipzig: 125, 144, 162.75, 176.50, –= %. Dividenden 1887–99; 0, 0, 0, 5, 7½, 7½, 6, 6, 7½, 8½, 10, 11, 14 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. I. 53