――――――――――― Metall-Industrie. 937 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, höchstens 7½ % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Kurs Ende 1888–99: 143.75, 138, 118.25, 73, 80.80, 83.60, 164.90, 152, 137.25, 130.75, 125.75, 85.25 %. Aufgelegt am 18. Okt. 1888 zu 136 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1888–99: 10, 10, 10, 2, 4½, 4, 4, 5 ¾, 2, 5, 0, 2 %. Zahlbar spät. 14 Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ed. Bluhm, Fr. Trendel. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Fritz Butzke, Stellv. Bank- Dir. S. Weill, Paul Böhme, Berlin; Komm.-Rat Rud. Henneberg, Littenweiler; Dr. Alfred Parrisius, Frankfurt a. M.; Hütten-Dir. Hubert Klaus, Thale; Bankier Emil Magnus, Hamburg. Prokuristen: Felix Riese, Georg Hippauf, Rich. John. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Genossenschafts-Bank v. Soergel, Parrisius & Co., C. Schlesinger-Trier & Co., Comm.-Ges. auf Aktien. Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken in Berlin, NW. Dorotheenstrasse 43/44, mit Zweigniederlassung in Karlsruhe. Gegründet: Am 14. Febr. 1889. Letzte Statutenänd. v. 22. April 1899. Übernahme der Metall- batronen- u. Maschinenfabrik Wilhelm Lorenz in Karlsruhe von Ludwig Loewe & Co., A.-G. in Berlin, welche Firma dieselbe durch Vertrag vom 6. Febr. 1889 für M. 5 000 000 erworben hatte. Ludwig Loewe & Co. blieben verpflichtet, diese M. 5 000 000 an Wilh. Lorenz zu zahlen, erhielten aber für ihre Einlage 5000 Aktien der neuen Ges., welche als vollbezahlt galten. Übernommen wurde die Karlsruher Fabrik samt allem Zubehör, namentlich auch dem Schiessplatz bei Grötzingen. Bis Ende 1896 firmierte die Ges. „Deutsche Metallpatronenfabrik in Karlsruhe“, änderte zu dieser Zeit die Firma, wie obenstehend, ab und verlegte den Hauptsitz nach Berlin unter gleichzeitiger Übernahme folgender Objekte ab 1. Jan. 1897 von Ludw. Loewe & Co., A.-G. in Berlin: 1) Die in Martinikenfelde bei Berlin belegene Waffenfabrik mit Grundstück, einschliesslich des gesamten Inventars für die Waffen- und Pistolen- fabrikation, sowie den z. Z. Hollmannstr. Nr. 32 befindlichen Fabrikationspark für Maxim-Guns, 2) nom. M. 2 000 000 Aktien der Waffenfabrik Mauser zu Oberndorf a. N., 3) 800 Stück Genussscheine der Waffenfabrik Mauser zu Oberndorf a. N. mit Gewinn- berechtigung, 4) eine Konsortialbeteiligung von nom. fl. 300 000 Aktien der Waffen- u. Maschinen-Aktien-Ges. in Budapest, 5) nom. frs. 2 925 000 Aktien der Fabrique Nationale d'armes de guerre, Société anonyme in Herstal ff., 6) alle Rechte aus den die Waffen- fabrik und die Waffenfabrikation betreffenden Lieferungsverträgen, sowie mit Angestellten in der Waffenfabrik und Agenten geschlossenen Verträgen. Die Loewe'sche Ges. darf 25 Jahre hindurch weder direkt noch indirekt Handfeuer- waffen, Munition, Sprengstoff oder Pulver fabrizieren, noch ohne Genehmigung der anderen Ges. vollständige Einrichtungen für neu zu errichtende Fabriken dieser Art nach Deutschland, Österreich-Ungarn oder Belgien liefern. Ausgenommen ist die Lieferung solcher Einrichtungen an Staatsregierungen, desgleichen Lieferung von Einzelmaschinen auch an Private, ferner die Herstellung von Geschützen mit einem Kaliber von mindestens 11 mm. Anderseits verzichtet die Patronenfabrik auf die Herstellung von Maschinen für Waffenfabrikation und wird solche für sich und für die von ihr beeinflussten Etablissements weiter von Loewe beziehen. Als Gegenleistung erhielt die Firma Ludw. Loewe & Co. A.-G. M. 6 000 000 in 6000 als vollbezahlt geltenden, vom 1. Jan. 1897 ab div.-ber. Aktien der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken, ferner M. 177 500 bar. Zweck: Fabrikation und gewerbsmässiger Vertrieb von Waffen und Munitionsartikeln aller Art, Herstellung von allen Materialien, Fabrikaten, Maschinen, Geräten und sonstigen Gegenständen, welche mit dem industriellen Geschäftsbetriebe der Ges. im Zusammen- hange stehen. Die Fabrikation ist im Einverständnis mit dem Patentinhaber auf Maxim- Maschinen-Gewehre und Maxim-Maschinen-Geschütze ausgedehnt worden. Fabriken in Martinikenfelde bei Berlin, Karlsruhe, Grötzingen und Durlach. Im Jahre 1897 kam eine Gussstahlkugelfabrik hinzu, 1898 wurde ferner eine neue Fabrik für Munitionswagen in Karlsruhe errichtet, auch sind neue Patente zur Herstellung von biegsamen Röhren u. gepressten Hohlkörpern erworben; auch wurde die Fabrikation von Fahrradfelgen aus einer widerstandsfähigen Aluminiumlegierung aufgenommen. Die Ges. war am 31. Dez. 1899 an folgenden Unternehmungen mit Aktien oder Anteilen beteiligt: Waffenfabrik Mauser in Oberndorf mit M. 1 980 000; Ungar. Waffen- fabrik in Budapest mit fl. 337 000 (Div. 1899: 8 %); Fabrique Nationale d'armes de guerre in Herstal mit frs. 3 060 000; Dürener Metallwerke Hupertz & Harkort, G. m. b. H., in Düren mit M. 1 500 000 (Div. 1899: 9 %); Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin zu Martinikenfelde mit M. 1 050 000; Centralstelle für wissenschaftlich-technische Unter-