948 Metall-Industrie. Sächsische Cartonnagen-Maschinen-Actien-Gesellschaft in Dresden, Blasewitzerstrasse 21. Gegründet: Am S. Dez. 1894. Letzte Statutenänd. vom 13. Febr. 1900. Zweck: Erwerb, Ausbeutung und sonstige Verwertung der von T. Remus in Dresden und Josef Temler in Warschau der A.-G. überlassenen und noch zu überlassenden Patente und Erfindungen, Herstellung und Vertrieb der hierzu erforderlichen Maschinen, Erwerb und Ausbeutung ähnlicher Patente und Erfindungen und event. ähnlicher Unternehmungen. Kapital: M. 700 000 in 700 voll gezahlten Aktien à M. 1000 nach Herabsetzung von M. 1 000 000 um M. 300 000 lt. G.-V.-B. vom 20. Nov. 1897 durch Vernichtung von 300 Aktien Lit. B. Genussscheine: An Stelle der vernichteten Aktien Lit. B sind 600 Genussscheine ausgegeben, die am Gewinn teilnehmen, sobald die Aktien 5 % Div. erhalten haben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 8 % Tant. an Dir. u. Beamte, bis zu 5 % Div., vom Rest 12 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 3000), Überrest an die Genussscheine u. Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundstücke 96 799, Gebäude 141 758, Patente 180 000, Bureaueinrichtung u. Fabrikmöbel 15 436, Betriebsmaschinen 112 562, Beleuchtungs- u. Heizungsanlage 17 346, Utensilien 8895, Muster u. Neuheiten 500, Waren 142 812, Kassa 3266, Wechsel 69 810, Kautionen 6034, Debitoren 117 389, Bankguthaben 25 467. Passiva: A.-K. 700 000, Hypoth. 150 000, Delkrederekto 3000, Kreditoren 34 560, R.-F. 4212, Gewinn 46 305. Sa. M. 938 078. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten, Prov. etc. 82 887, Abschreib. 58 930, Debitoren 5884, Reingewinn 46 305. – Kredit: Gewinnvortrag a. 1898 3063, Brutto- gewinn 190 943. Sa. M. 194 007. Gewinn-Verwendung: R.-F. 2162, vertragsm. Tant. 3286, Div. 35 000, Tant. an A.-R. 335, Genussscheine 3000, Vortrag 2521. Reservefonds: M. 6374. Dividenden 18956–99: 0, 0, 4, 4, 5 %; Genussscheine 1899: M. 5 pro Stück. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: T. Remus, M. Lieberoth. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Konsul Henri Palmié, Stellv. Bank-Dir. Arthur Forkert, Bankier Fritz Günther, Dresden; Stadtrat Max Berger, Merseburg; Stadtrat Rob. Hösel, Chemnitz; Clem. Wehner, Leipzig. Prokurist: Em. Alf. Heydenreich. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Günther & Rudolph. Vereinigte Eschebachsche Werke, Aktiengesellschaft zu Dresden-Pieschen, mit Zweigniederlassung in Radeberg i. S. Gegründet: Am 1. Nov. 1890 als A.-G.; handelsger. eingetragen am 10. Dez. 1890. Letzte Statutenänd. vom 5. Mai 1900. Gründung des Dresdener Werkes 1867 von Carl Eschebach mit 6 Arbeitern. Gründung des Radeberger Werkes 1886 von demselben. Vereinigung beider Werke und Gründung der A.-G. im Jahre 1890. Am 8. Aug. 1892 wurde Carl Eschebach zum Königl. Sächs. Komm.-Rat ernannt. Die Erzeugnisse erfreuen sich eines vortrefflichen Rufes in allen Ländern der Erde. Zahlreiche erste Auszeichnungen und Verleihung goldener Medaillen auf Ausstellungen. Gegenwärtiger Flächenraum beider Werke ca. 90 000 qm. In Pieschen bei Dresden wurde eine neue grosse Fabrik gebaut, die 1900 in Betrieb genommen wurde. Der Kaufpreis des Grundstücks hierfür betrug M. 212 675. Arbeiterzahl ca. 1600. Zweck: Das bedeutende und bestrenommierte Werk der Branche fabriziert Badegegenstände, Closets, Eisschränke, Eismaschinen, Küchenmöbel, Laternen aller Art, Backformen, Petroleum-Koch- und Messapparate, Gaskochapparate und Gasheizöfen, Heiz- und Küchengeräte aller Art aus Weissblech, Eisenblech, Messing, Neusilber und Kupfer, Emaillewaren, Emailleschilder, eiserne Kochherde und Heizöfen, Wärmschränke und dergl. Die Ges. besitzt eine Metall- und Holzwarenfabrik in Dresden (früher Eschebach & Haussner), sowie eine Eisschrank- und Küchenmöbelfabrik, ein Stanz- und Emaillierwerk und eine Herdfabrik mit Eisengiesserei in Radeberg (vormals Carl Eschebach & Co.). Umsatz 1893–99: M. 3 560 790, 3 733 790, 4 121471, 4 473 786, 4787 139, 4 944 028, 5 043 897. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Hypotheken: M. 100 000. Genussscheine: 6000 Stück. Die G.-V. vom 5. Mai 1897 beschloss die Ausgabe von Genuss- scheinen in der Weise, dass auf je eine Aktie zwei Genussscheine entfielen; dieselben bartizipieren an dem zur Verteilung gelangenden Reingewinn zur Hälfte, nachdem die Aktionäre 5 % ihres Nominalbesitzes vorauserhalten haben. Die Genussscheine können im Wege der Auslosung à M. 800 oder durch Rückkauf getilgt werden. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, 1750 Stücke Lit. A (Nr. 1–1750) à M. 1000 und 1500 Stücke Lit. B (Nr. 1751–3250) à M. 500, an die Dresdner Bank oder deren Ordre lautend, durch Indossament übertragbar. Zs. I. April u. 1. Okt. Tilg. ab 1906 mit 1 % u. ersp. Zs. durch Verlos. im April auf 1. Ökt.