Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 989 Die Waffenfabrik wurde an die Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in Berlin, die elektrotechnische Fabrik an die Union-Elektric.-Ges. abgetreten (siehe unten). Abgetrennt hat die Ges. von ihrem Werkzeugmaschinenbau die Fabrikation des Typographen, d. i. einer Setz- u. Zeilengiessmaschine, für deren Herstellung und Betrieb sie eine Special-Ges. „Typograph, Gesellschaft mit beschr. Haftpflicht“ errichtet hat. Diese Ges. befindet sich in guter Entwi-kelung und ist mit Aufträgen reichlich versehen. Gesellschaftsbesitz: Grundstücke Hollmannstr. 32 u. 35. 1888 Ankauf des Grund- stücks Gitschinerstr. 12/13, welche wieder verkauft werden sollen. Ferner Charlotten- burg-Martinikenfelde, Kaiserin Augusta-Allee 13/14. 1895 Ankauf eines Terrains von 107 760 qm in Martinikenfelde, Huttenstrasse, worauf unter anderen eine Maschinenhalle für die elektrische Abteilung erbaut wurde. (Seit 1. Jan. 1899 an die Union-Elektric.-Ges. verkauft.) Weiter erfolgte der Ankauf des Grundstücks Dorotheenstr. 43/44 für M. 849 438, worauf ein Neubau für Verwaltungszwecke errichtet ist, desgleichen in 1899 des an- grenzenden Grundstücks Dorotheenstr. 45. Die Ges. hat neuerdings zur Arrondierung ihres Grundbesitzes zu Martinikenfelde eine Reihe Neubauten fertiggestellt und in Be- nutzung genommen, dagegen das obenerwähnte Grundstück Hollmannstrasse 32 u. 35 verkauft. Im Jahfre 1892 errichtete die Ges. in Berlin im Verein mit der Thomson-Houston Electric Co. Boston die „Union-Elektric.-Ges.' mit einem A.-K. von M. 1 500 000, 1895 erhöht auf M. 3 000 000. Die Union-Elektric.-Ges. hatte sich verpflichtet, die Her stellung sämtlicher elektrischer Maschinen auf 25 Jahre an Ludw. Loewe & Co. zu übertragen. Sie baut vorzugsweise elektrische Bahnen. Die G.-V. vom 24. Nov. 1898 beschloss unter Auflösung des genannten Vertrages den Verkauf der elektrotechnischen Fabrik samt den dazu gehörigen Grundstücken und Gebäuden zu Martinikenfelde an die Union- Elektric.-Ges. für M. 9 400 000. Die Union-Elektric.-Ges. erhöhte infolgedessen ihr A.-K. um M. 15 000 000, (div.-ber. ab 1. Jan. 1899), welche von Ludw. Loewe & Co. zum Kurse von 110 % übernommen wurden, hiervon angeboten M. 3 000 000 vom 12.–23. Dez. 1898 den alten Aktionären der Union-Elektric.-Ges. zu 110 %, sowie M. 7 500 000 den Aktionären von Ludw. Loewe & Co. zu 135 %, der Rest von M. 4 500 000 wurde dem Effektenkto von Ludw. Loewe & Co. überwiesen. 1894 gründeten Loewe & Co mit verschiedenen Banken zusammen die „Gesellschaft für elektrische Unternehmungen“ (A.-K. jetzt M. 30 000 000, voll eingezahlt), der sie M. 500 000 Aktien der Union-Elektric.-Ges. überliess. Die folgenden Vermögensobjekte gingen laut Vertrag, genehmigt in der ausserord. G.-V. v. 7. Nov. 1896 an die Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in Berlin (früher Bentzehe Metallpatronenfabrik in Karlsruhe) per 1. Jan. 1897 über: 1) Die in Martinikenfelde belegene Waffenfabrik mit Grundstück einschliesslich des gesamten Inventars für die Waffen- u. Pistolenfabrikation, sowie des Hollmannstr. 32 befindlichen Fabrikationsparks für Maxim-Guns. —– 2) Nom. M. 2 000 000 Aktien der Waffenfabrik Mauser zu Oberndorf a. N., sowie 800 Stück Genussscheine derselben Fabrik. 3) Eine Konsortialbeteiligung von nom. fl. 300 000 Aktien der Waffen- und Maschinenfabriks- Aktien-Gesellschaft in Budapest. – 4) Nom. frs. 2 925 000 Aktien der Fabrique Nationale d'armes de guerre, Société anonyme in Herstal. – 5) Alle Rechte aus den die Waffenfabrik und die Waffenfabrikation betreffenden Liefer ungsverträgen. sowie Verträge mit Angestellten der Waffenfabrik und deren Agenten. Als Gegen- leistung erhielt die Firma Ludwig Loewe & Co. A.-G. M. 6 000 000 in 6000 vom 1. Jan. 1897 ab div.-ber. Aktien à M. 1000 der Deutschen Waffen- u. Munitionsfabriken und M. 177 500 bar. Die Übergabe der Objekte und der Empfang der Gegenwerte ist vertragsmässig im Jahre 1897 erfolgt. Die Ges. ist durch Aktienbesitz dauernd beteiligt bei: Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken, Union-Elektric.-Ges., Ges. für elektr. Unternehmungen, British Thomson-Houston Co., Land- und Seekabelwerken, Russische Elektricitäts-Ges. Union, Deutsche Niles Werkzeugmaschinen-Fabrik, Ascherslebener Maschinenbau-Akt.-Ges. (vorm. W. Schmidt & Co.). Kapital: M. 7 500 000 in 3750 Aktien (Nr. 1–3750) à Thlr. 200 = M. 600 und 5250 Aktien (Nr. 3751–9000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 750 000, erhöht 1871 um M. 450 000, 1872 um M. 750 000, 1880 um M. 300 000, 1888 um M. 1 125 000, (hiervon M. 300 000 zu 30 00 % be- geben), Ae um M. 1 125 000, emittiert zu 350 %, dann 1895 noch um M. 3 000 000, davon M. 2 250 000 den Aktionären zu 150 % und M. 750 000 der Moabiter Terrain-Ges. in „ Sämtliche Aktien lauten auf den Inhaber. Die Aktien à M. 600 lauteten früher auf Namen, wurden aber lt. G.-V.-B. vom 24. April 1895 in Inh.-Aktien mit dem Aufdrucke umgewandelt: „Diese Aktie ist fortan eine Inhaber-Aktie“'. Anleihe: M. 10 000 000 in 4 % Oblig. von 1895, 5500 Stücke à M. 1000 u. 1500 Stücke à M. 3000, auf den Namen der Firma Born & Busse, aufgenommen zur Tilg. der Anleihe von 1891 und zur Vermehrung der Betriebsmittel. Zs.: 1. April, I1. Okt. Tilg. ab 1. Okt. 1900 durch Ausl. von mind. jährl. M. 500 000 auf 1. April; verstärkte Tilg. und Gesamt- kündigung von 1900 an vorbehalten. Solange diese Anleihe nicht zur Rückzahlung ge- langt ist, hat die Ges. nicht das Recht, eine neue Anleihe aufzunehmen, welche ein