994 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Dividende 1899: 14 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jul. Freudenstein. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bank-Dir. Karl Mommsen, Berlin; Stellv. Geh. Reg.-Rat Eisenbahn-Dir. a. D. Herm. Schwabe, Charlottenburg; Georg Alfred Meyer, Geh. Oberfinanzrat a. D. Bank-Dir. Hugo Hartung, Berlin; Baurat Max Contag, Deutsch-Wilmersdorf. Prokuristen: Ernst Paul Boerner, Siegfr. Freudenstein, Amtsrichter a. D. Syndikus Rud. Funke. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin u. Frankfurt a. M.: Mitteldeutsche Creditbank; Berlin u. Köln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Essen: Essener Creditanstalt; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Bernburger Maschinenfabrik, Actiengesellschaft in Bernburg. Gegründet: Am 25. Nov. 1899 mit Wirkung ab 1. Jan. 1899, handelsger. eingetragen am 27. Dez. 1899. Die Fabrik besteht seit 1857. Gründer: Stadtrat Lorenz Bodenbender, Bernburg, als pers. haft. Gesellschafter der Kommandit-Ges. Bernburger Maschinenfabrik L. Bodenbender & Co. und die Kommanditisten genannter Ges.: Dr. Tuchen, Halle a. S.; 6 Erben des verstorbenen Fabrikbes. L. W. Ziervogel; Gen.-Dir. L. Boeing, Vallendar (Rh.); Dir. Heinr. Lüdemann, Herm. Palm, Frau Lorenz Bodenbender, Dir. Max Arndt, Stadtrat Ad. Wichmann, Emil Wichmann, Bernburg; Oberstleutnant a. D. Otto Jäckel, Görlitz; Ing. Wilh. Söhns, Rossleben a. U.; 7 Erben des verstorbenen Fabrik-Dir. Dr. Heinr. Boden- bender; Fel. Fliess, Leipzig; Oberamtmann Herm. Fessel, Ballenstedt a. H.; Komm.-Rat F. W. Bierschenk, Gotha; Medicinalrat Dr. Rich. Wesche, Dessau; Bürgermeister a. D. Herm. Kiesel, Güsten; Konsul Max Arnhold, Dresden. Die genannte Kommandit-Ges. hat in die A.-G. ihre gesamten Aktiva nach dem Stande vom 1. Jan. 1899 eingelegt, und zwar wurden bewertet die Grundstücke mit M. 480 000, die Maschinen, Werkzeuge, Geräte etc. mit M. 62 792, die Vorräte mit M. 389 207, die Debitoren, Kautionen, Effekten, Kassa u. Wechsel mit M. 1 029 464, zusammen M. 1 961 464. Ausgeglichen wurde dieser Wert seitens der A.-G. durch Hingabe von 900 als vollbezahlt geltenden Aktien à M. 1000 an die Inferenten, für den Rest übernahm die A.-G. folgende Passiven: Hypoth. M. 200 000, Accepte M. 190 000, Kreditoren M. 558 045, R.-F. 80 011, Spec.-R.-F. M. 3408, Delkrederekto M. 30 000. Von dem R.-F. (M. 80 011) wurden M. 40 011 einem Spec.-R.-F. II zur Bestreitung der Gründungskosten überwiesen. Die der Kommandit-Ges. gehörig gewesenen Patente wurden unentgeltlich in die A.-G. eingebracht. Zweck: Herstellung von Maschinen jeder Art. 1899 wurden in der Maschinenfabrik 3 neue Coupolöfen gebaut, in der Kesselfabrik wurde eine elektrische Centrale installiert und ein elektrisch betriebener, 400 Ctr. Tragfähigkeit besitzender Laufkran aufgestellt. Umsatz 1899 M. 1 262 000. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien (Nr. 1–900) à M. 1000. Die G.-V. vom Ende 1899 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 250 000 (auf M. 1 150 000) in 250 Aktien à M. 1000, welche mit 102 % zu begeben sind (ist noch nicht geschehen). Anleihe: M. 450 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 250 Stücke (Nr. 1–250) à M. 1000 u. 400 (Nr. 251–650) à M. 500. Zs. 2. Jan. u. 1. Juli. Tilg. ab 1901 durch jährl. Auslos. von 1½ % zuzügl. ersparter Zs. im Juni (zuerst 1900) auf 2. Jan.; ab 1. Jan. 1905 verstärkte oder gänzliche Tilg. mit 6 Monate Frist vorbehalten. Die Anleihe diente zur Abstossung von M. 200 000 auf dem Grundbesitz der Ges. haftenden Hypoth. und zur Verstärkung der Betriebsmittel; sie ist durch erststellige Hypoth. in Höhe von M. 460 000 auf den ca. 27 581 qm grossen Grundstücken der Ges. zu gunsten des Bankhauses Gebr. Arnhold in Dresden sichergestellt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der ge- losten oder gekündigten Stücke die gesetzl. Frist. Zahlstellen: Bernburg: Bernburger Bankverein Wichmann & Co.; Dresden: Gebr. Arnhold. Aufgelegt durch die Zahlstellen am 4. April 1900 zu 100 % zuzügl. 4½ % St.-Zs. ab 1. Jan. 1900. Notiert in Dresden und Halle a. S. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Rest vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte. 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 600 für jedes Mit- glied), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Kassa 2051, Effekten u. Kautionen 2222, Grundstücke u. Gebäude 485 275, Maschinen 77 215, Werkzeuge u. Geräte 6120, Transmissionen u. Riemen 1496, Mobiliar 2270, Beleuchtungsanlagen, Wasser- u. Gasleitungen 9982, Formkasten 2000, Modelle 5062, Wagen 1572, Gasapparatepatente 1, Materialien u. Vorräte 172 882, unfertige Arbeiten: Maschinenfabrik 209 763, Kesselfabrik 79 705. Passiva: A.-K. 900 000, Hypothek 200 000, Accepte 230 000, Kreditoren 614 262, R.-F. 40 000, Spec.-R.-F. I 3408, do. II 38 293, Delkrederekto 30000, Gewinn 179020. Sa. M. 2 234 984. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kursverlust 42, Generalunkosten 120 761, Abschreib. 26 473, Gewinn 179 020. – Kredit: Kesselfabrikbetrieb 8369, Fabrikationsgewinn 317 928. Sa. M. 326 297. ―――