— Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 1089 Kapital: M. 5 500 000 in 2657 Vorz.-Aktien (Lit. A) à M. 1000 (Nrn. zwischen 1 u. 7000) u. 5686 ebensolchen à M. 500 (Nrn. zwischen 7001 u. 9708). Die Aktien sind unter sich gleich be- rechtigt. Urspr. Kapital M. 2 000 000 in St.- u. M. 1 000 000 in St.-Prior.-Aktien, letztere wurden 1882 verdoppelt u. bis Ende 1884 wurden sämtl. St.-Aktien in M. 1 500000 St.-Prior.- Aktien umgewandelt u. ausserdem noch für M. 200 000 St.-Prior.-Aktien neu ausgegeben; Kapital Ende Sept. 1885 dann M. 3 700 000 in St.-Prior.-Aktien. In den folgenden Jahren bis Nov. 1888 wurden die St.-Prior.-Aktien durch Zusammenlegung bezw. Zuzahlung von 25, 30, 333, 36 und 50 % allmählich in M. 2 992 000 Vorz.-Aktien umgewandelt und M. 2 508 000 in neuen Vorz.-Aktien emittiert, begeben an die Dresdner Bank zu 115 %. Das Kapital wurde dadurch auf jetzigen Stand gebracht. Allmähliche Tilg. der Aktien ist vorgesehen. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Jan.-März in Berlin, Gaarden oder Essen. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 – 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F. event. Dotierung von Sonderrücklagen, vom ver- bleib. Betrage bis 12 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4½ Div., an den A.-R. zusammen einen Betrag, welcher 8 % des als Div. zur Verteilung gelangenden Be- trages gleichzkommt (mind. M. 1800 an den Vors., M. 900 an jedes andere Mitglied), Rest Super-Div. Über die Div.-Garantie der Firma Fried. Krupp in Essen s. oben. Kurs Ende 1886–99: Vorz.-Aktien: 76.50, 69.75, 165.50, 152.25, 100, 68, 88.25, 66.25, 88.50, 73.50, 113.60, 114, 115, 114.50 %. Seit 16. Nov. 1896 werden die Vorz.-Aktien mit 4½ % Stück-Zs. gehandelt. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1898/99: Vorz.-Aktien: 3, 9, 1, 6, 0, 6½, 4½, 0, 0, 4½, 4½, 4½, 4½ %. Zahlbar am 31. Dez. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kontre-Admiral a. D. C. Barandon, R. Schulz, K. Hübner, Marine-Oberbaurat a. D. E. Rauchfuss, Stellv. A. Eberstein. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Finanzrat Jencke. Zahlstellen: Berlin u. Dresden: Dresdner Bank. Stettiner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft „Vulcan“ in Bredow bei Stettin. Gegründet: Am 9. März 1857. Letzte Statutenänd. vom 16. Mai 1900. Zweck: Betrieb der von der Firma Früchtenicht & Brock zu Bredow bei Stettin über- nommenen Maschinenfabrik. Als Specialität werden Schiffe und Schiffsmaschinen für Handels- u. Kriegszwecke gebaut, ferner Lokomotiven, Dampfmaschinen, Kessel etc. 1885–86 wurden Neubauten und Erweiterungen für ca. M. 3 500 000 bewirkt, ebenso genehmigte die G.-V. vom 11. Mai 1889 namhafte Umbauten und Erweiterungsanlagen aus disponiblen Mitteln, die G.-V. vom 13. Nov. 1897 die Anlage eines grossen Schwimm- docks von 12 000 t Tragfähigkeit für M. 2 200 000, die G.-V. vom 10. Mai 1898 die Her- stellung einer elektr. Centrale von 300 Pferdekräften für Licht- und Kraftbetrieb, sowie verschiedene Neu- und Umbauten für M. 600 000 und die G.-V. vom 13. Mai 1899 die Errichtung eines neuen Magazingebäudes, Wiederaufbau und Erweiterung der Anfang März 1899 abgebrannten Lokomotivwerkstätte, Umbau der Schiffsschmiede und der Panzerwerkstätte etc. für M. 800 000 ebenfalls aus vorhandenen Mitteln. Umfangreiche Neubauten und Erweiterungen wurden ferner von der G.-V. vom 16. Mai 1900 be- schlossen. Es sollen mit einem Kostenaufwande von M. 5–6.000 000 errichtet werden: Eine grosse Centrale für elektrische Kraft- und Lichtproduktion (Herstellungskosten ge- schätzt auf M. 1 450 000), mechanische Laufkräne bei den Hellingen (zunächst für 4 grosse Hellinge, Herstellungskosten ca. M. 1 500 000), ein grosser Schwimmkran, der 150 t tragen kann (Herstellungspreis etwa M. 450 000), ein neuer Transportdampfer mit etwa M. 110 000 Kostenaufwand. Mit dem Bau soll sofort begonnen werden, damit der grösste Teil dieser Aufführungen 1901 betriebsfähig wird. Über die Kapitalserhöhung zur Deckung der entstehenden Unkosten s. unten. UÜber den gegenwärtigen Betrieb der Ges. ist folgendes zu bemerken: Beschäftigt werden gegenwärtig über 7000 Personen. Zum Bau der Schiffs- körper stehen 7 Hellinge zur Verfügung, und zum Docken der Schiffe sind 2 Schwimm- docks vorhanden, von denen das grössere eine Tragfähigkeit von 12 000 t besitzt. Produktion: Zur Ablieferung gelangten 1897 der Fracht-u. Passagier-Dampfer „Königin Luise“ mit 10 566 t Brutto-Raumgehalt und der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm der Grosse“ mit 14 349 t, beide für Rechnung des Norddeutschen Lloyd, ferner 86 Lokomotiven. 1898 wurden abgeliefert 3 geschützte Kreuzer „Hai Yung“, „Hai Shen“, „Hai Shew“ für die chines. Regierung, für die deutsche Marine der Kreuzer II. Kl. „Hertha“'; ferner wurden ab- geliefert 67 Lokomotiven und verschiedene Kessel und Maschinen. 1899 lieferte die Ges. ab den Kreuzer II. Kl. „Hansa“ für die deutsche Marine, die Doppelschraubendampfer „Patricia“, für die Hamburg-Amerika-Linie, und „König Albert“', sowie den Umbau des Doppelschraubenschnelldampfers „Kaiserin Maria Theresia“, letztere beiden für den Nord- deutschen Lloyd; ferner wurden abgeliefert 76 Lokomotiven, 6 Dampfmaschinen und 4 Kessel. Fakturawert 1891–99: M. 10 717 908, 12 596 242, 14 316 742, 11 874 089, 10 401 168, 9 138 886, 19 844 526, 20 573.739, 23 114 135. Einschliesslich der gegenwärtig im Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. I. 69