Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1127 Elektricitäts-Aktiengesellschaft vorm. Hermann Pöge in Chemnitz. Gegründet: Im Jahre 1896. Letzte Statutenänd. vom 7. Juni 1900. Zweck: Übernahme und Betrieb des in Chemnitz unter der Firma „Maschinenfabrik und Werkstätten für Electrotechnik Hermann Pöge“ bestehenden Geschäftes nebst dessen Werkstätten für Elektrotechnik, Mechanik und Maschinenbau in Chemnitz; Bau von elektrischen Centralen. Der UÜbernahmepreis stellte sich inkl. M. 264 127 Debitoren auf M. 748 647 und wurde berichtigt durch Übernahme von M. 126 400 auf dem Grund- stück haftenden Hypotheken, durch Gewährung von M. 122 247 in bar und Hingabe von M. 500 000 in Aktien. – Im Jahre 1898 wurde in Altchemnitz ein ca. 22 000 qm grosses Areal erworben behufs Anlegung neuer Fabrikräume, welche 1898 bezogen wurden. Das alte Fabriketablissement wurde verkauft. Der Umsatz erhöhte sich 1899 gegen den des Vorjahres um 40 %. Von grösseren 1899 seitens der Ges. erstellten Anlagen ist die Vergrösserung der Wechselstromcentrale Weipert i. B., sowie hieran anschliessend der Ausbau von Bärenstein zu erwähnen, ferner die komplette Centrale Blankenburg. Für eigene Rechnung führte die Ges. auf Grund günstiger Koncessionen Centralanlagen in den Städten Thum und Pausa. Der in diesen beiden Anlagen steckende Gewinn ist nicht zur Verrechnung gekommen, vielmehr ist eine demselben entsprechende Summe auf Fabrikationskto abgesetzt worden. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 750 000, Er- höhung lt. G.-V.-B. vom 26. März 1898 um M. 750 000, div.-ber. ab 1. Juli 1898, offeriert den Aktionären 18.–27. Mai 1898 zu 105 %. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % hypothekarisch sicher gestellten Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 105 %, 1000 Stücke (Nr. 1–1000) à M. 500. Zs.: 2. Jan. u. 1. Juli. Tilg. ab 1905 durch jährl. Auslos. Zahlstelle wie bei Div. Aufgelegt am 5. Juli 1900 zu 100 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr (früher 1. April bis 31. März). Gen.-Vers.: In der Regel im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. 4 % Div., Tant. an Vorst. und Beamte, 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Debitoren 499 950, Grundstück 122 513, Gebäude 359 740, Inventar 25 121, Maschinen 274 191, Modelle 1, Zeichnungen u. Projekte 1, Klischee 1, Kassa u. Effekten 32 675, Wechsel 31 147, Patentkto 1, Werkzeuge 22 436, Geleisanlage 13 608, Heizanlage 12 980, Centrale Thum 207 583, do. Pausa 115 886, Warenvorräte u. Materialien 595 573. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 13 303, Spec.-R.-F. 10 000, Kredi- toren 463 135, Bankguthaben 165 000, Gewinn 161 974. Sa. M. 2 313 413. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Löhne, Steuern, Provisionen, Krankenkasse, Unfallversich. 303 906, Reisespesen, Handlungs-, Betriebs- u. Reparaturunkosten 82 999, Abschreib. 68 257, Gewinn 161 974. – Kredit: Vortrag a. 1898 6886, Fabrikationsertrag, Zs., Stromerlös etc. 610 252. Sa. M. 617 138. Gewinn-Verwendung: R.-F. 8098, Tant. an Vorst. u. Beamte 7693, do. an A.-R. 5632, Div. 135 000, Vortrag 5549. Reservefonds: M. 21 402, Spec.-R.-F. M. 10 000. Kurs der Aktien Ende 1899: 145 %. Eingeführt am 17. Aug. 1899 zu 145 % durch die Credit- anstalt f. Industrie u. Handel. Notiert in Dresden. Dividenden: 1896/97–1897/98: 7, 8 %; 1898 (April bis Dez.): 9 %; 1899: 9 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Willy Pöge. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister a. D. und Bank-Dir. Klötzer, Dresden; Stellv. Komm.-Rat Decker, Fabrik-Dir. Steinegger, Mittweida; Konsul Böhmer, Oberbaurat a. D. Beck, Rechtsanwalt Trummler, Dresden. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Dresden: Creditanstalt für Industrie und Handel. Nordische Electricitäts- und Stahlwerke Actiengesellschaft in Danzig, Langenmarkt 12. Gegründet: Am 21. April 1897 unter Firma Nordische Elektricitäts-A.-G.; Firma geändert lt. G.-V.-B. vom 12. Aug. 1899. Letzte Statutenänd. vom 29. Dez. 1899. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Förderung der industriellen Entwickelung auf elektrischem und maschinellem Ge- biete in den preuss. Ostprovinzen und den angrenzenden Landesteilen, insbesondere Bau und Betrieb elektrischer Licht- und Kraft- und sonstigen maschinellen Anlagen, von Stahl- und Walzwerken, sowie von sonstigen Anlagen von Industrie für eigene oder fremde Rechnung und Betrieb damit zusammenhängender Geschäfte. Die Ges. besitzt und betreibt die Centralen in Strasburg u. Briesen, sowie die Fabrik Ostdeutsche Industriewerke zu Schellmühl. Im Bau begriffen sind die Strassenbahn, Licht- u. Kraftcentralen zu Stolp u. Memel; dieselben werden im Laufe des Jahres 1900 in Betrieb kommen. Die bislang im Besitz der Ges. befindlich gewesene elektrische