1160 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Teil des Bezirkes Schwaben und Neuburg in Bayern. Die Koncessionsverträge mit den einzelnen Gemeinden sind teils auf 45 Jahre, teils auf die Dauer des Werkes abgeschlossen und sichern durchgängig für die ersten 25 Jahre die Ausschliesslichkeit. Die bei Klein- kötz, unter Mitbenutzung einer Wasserkraft der Günz, errichtete Kraftstation hat eine Leistungsfähigkeit von 500 PS. Die bis jetzt verlegten Primärleitungen überspannen eine Wegestrecke von ca. 70 km. Von derselben Ges. wurde erworben das Koncessions- geschäft Landau a. d. Isar auf Grund der von der Stadt Landau 1897 erteilten Kon- cession. Dieselbe hat eine Dauer von 45 Jahren und ist während der ersten 30 Jahre eine ausschliessliche für elektrische Stromlieferung, sowie Lieferung aller Installationen und Materialien. Die Centrale ist bei Reichersdorf an der Vilz unter Mitbenutzung einer Wasserkraft und mit einer Leistung von 230 PS. errichtet. Beide Anlagen sind Ende 1899 fertiggestellt und von da an von der Ges. in Besitz und Betrieb genommen. Weiter erstand die Ges. eine Koncession für Licht- und Kraftlieferung für Wasserburg am Inn. Dieselbe ist eine dauernde für die ersten 20 Jahre mit dem Recht der Aus- schliesslichkeit, auch für die Installierung und Lieferung der dazu notwendigen Materialien. Endlich wurde erworben die Koncession für Kraft- u. Lichtlieferung in Giengen a. d. Brenz. Dieselbe ist für die ersten 26 Jahre für die Lieferungen der elektrischen Energie, sowie für Installierung und Lieferung der erforderlichen Materialien ausschliesslich. Nach Umfluss dieser Zeit läuft die Koncession auf weitere 20 Jahre, jedoch unter Ausschluss der Alleinberechtigung, fort. Die im Bau begriffenen Anlagen in Wasserburg und Giengen dürften per 1. Juli 1900 vollendet sein. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000 (Nr. 1–4000, 4 Serien A– je 1000 Aktien), vollgezahlt seit 1. Mai 1900. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–20 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mindestens M. 10 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Unternehmungen in eigener Verwaltung 1 143 000, Baukto 32 467, Debit. 251 641, Bankguthaben 74 505, Mobilien 1195, Kassa 350, Magazinbestände 3404. Passiva: A.-K. eingez. 1 000 000, Kredit. 456 777, Überschuss 49 786. Sa. M. 1 506 563. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 19 950, Abschreib. auf Mobilien 398, Überschuss 49 786. Sa. M. 70 135. – Kredit: Geschäftsgewinn M. 70 135. Gewinn-Verwendung: R.-F. 2489, Div. 45 000, Vortrag 2296. Reservefonds: M. 2489. Dividende 1899: 4½ % (auf M. 1 000 000 eingezahltes A.-K.). Div.-Zahlung am Tage nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dir. Otto Schaller. Aufsichtsrat: (7–12) Vors. Konsul und Bank-Dir. kgl. Reg.- Rat J. Krapp, München; Stellv. Geh. Baurat Dir. J. Stübben, Rechtsanwalt Karl Eltz- bacher, Freiherr Ed. von Oppenheim, Komm.-Rat Friedr. Schmalbein, Köln; Verlags- buchhändler Komm.-Rat Dr. Franz Paul Datterer, Freising; Grosshändler J. Ch. Klöpfer, München; Baron Arthur de Weerth, Niederaichbach. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; München: Pfälzische Bank; Köln: J. L. Eltzbacher & Cie., Sal. Oppenheim jr. & Cie. Voltohm Elektricitäts-Gesellschaft Actiengesellschaft in München, Schillerstrasse 28, mit Zweigfabriken in Frankfurt a. M. Gegründet: Am 18. Febr. 1898. Letzte Statutenänd. vom 16. Nov. 1899. Gründer siehe Jahr- gang 1899/1900. Die Firma Voltohm, Fabrik elektrotechnischer Specialitäten G. m. b. H. in München hat in die A.-G. ihr Geschäft mit sämtlichen Aktivis und Passivis im Ge- samtwert von M. 100 000 eingebracht und dafür 100 als vollbezahlt geltende Aktien der A.-G. à M. 1000 erhalten. Ende 1898 wurden die Drahtseilfabrik von Jakob Reutlinger und die Telegraphen- und Drahtkabelfabrik von Emil Blust in Frankfurt a. M. gekauft, erweitert, sowie die Bogenlampenfabrikation aufgenommen. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des bisher von Jul. Adler u. Ingenieur Dr. Jos. Rosenthal in München unter der Firma „Voltohm, Fabrik elektrotechnischer Specialitäten“ Ge- sellschaft m. b. H. betriebenen Fabrikations- und Handelsgeschäfts, Herstellung von elektrotechnischen Specialitäten, besonders von Voltohm-Röntgen-Apparaten und allen sonstigen mit der Elektrotechnik verwandten Artikeln, von Drahtfabrikaten zur Her- stellung von Telegraphen- und Kabelanlagen etc., ebenso der Handel damit. Die Ges. hat im Juni 1898 am Bahnhof Trudering bei München ein 2 ha 66 a 8 qm grosses Grund- stück behufs späterer Errichtung einer eigenen Fabrik gekauft. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien (Nr. 1–750) à M. 1000. Urspr. A.-K. 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. April 1899 um M. 250 000 (auf M. 750 000) in 750 neuen, ab 1. Jan. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von dem Bankhause J. L. Feuchtwanger in München zu 105 %, angeboten den Aktionären 2: 1 vom 29. März bis 13. April 1900 zu 110 % zuzügl. 6 % St.-Zs. ab 1. Jan. 1900 und Schlussscheinstempel. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis 1. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.