Marmor-, Basalt- und Schieferbrüche etc. 1169 Aktiengesellschaft Lahndolomitwerke in Limburg a. L. Gegründet: Am 23. Febr. bezw. 4. u. 9. April 1900; handelsger. eingetragen am 14. April 1900. Gründer: Rud. Schulze sen., Karl Schulze, Rud. Schulze jr., Nordhausen; Dir. Dr. Ewald Voss, Walther Schulze, Dietkirchener Dolomitwerke, G. m. b. HI., Limburg a. L.; Kalk- werke Hadamar Karl Christian Schneider & Cie., G. m. b. H., Hadamar. Zweck: Erwerb und Veräusserung von Grundstücken, insbesondere von Kalksteinbrüchen, Kalk- und Ziegelbrennereien, Errichtung und Betrieb von solchen und damit verwandten Unternehmungen. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien (Nr. 1–600) à M. 1000. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Direktion: Dr. Ewald Voss, Walther Schulze. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Rud. Schulze sen., Nordhausen; Rechtsanwalt Rintelen, Limburg a. L.; Aug. Gabriel, Giessen. Basalt-Actien-Gesellschaft in Linz a. Rh. Filiale: Basalt-Maatschappij in Rotterdam, Gelderschestraat 12. Gegründet: Am 2. Juni 1888, bis 1892 in Köln. Letzte Statutenänd. vom 15. Juni 1899. Zweck: Erwerb und Anpachtung von Steinbrüchen, deren Ausbeutung oder anderweitige Ausnutzung; Erwerb aller hierzu erforderlichen Gerechtsamen und Grundstücke; Er- richtung sämtlicher hierzu dienenden Anlagen, sowie Vornahme aller hiermit in Ver- bindung stehenden Geschäfte und Unternehmungen, Ausführung von Bauten und Schifffahrtbetrieb. Die Ges. besitzt 16 Basaltbrüche in der Umgegend von Linz und zur Beförderung ihrer Fabrikate 9 grosse Rheinschiffe, wovon 4 je mit 1800 t Lade- fähigkeit 1899 erbaut sind. 1899 wurde der Ausbau der an der Sternerhütte bei Linz 1897 errichteten grossen Schotterfabrik vollendet und Ende des Jahres der Vollbetrieb in derselben aufgenommen. Die Leistungsfähigkeit dieser Anlage beträgt bei 10stünd. Arbeitszeit täglich ca. 500 t Strassenbau- und Eisenbahnbettungsmaterial, das namentlich auch nach den Niederlanden und England abgesetzt wird. Im Bau begriffen ist eine neue Steinbrecheranlage mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 25 Doppelwaggons pro Tag bei den Steinbrüchen der Ges. bei Obercasbach. Dieselbe dürfte im Mai 1900 in Betrieß genommen werden. 1897 wurden die im Eigentum von Carl Weber in Uckerath be- findlich gewesenen Basaltsteinbruchunternehmungen erworben; hierzu gehört namentlich der Säulenbasaltbruch am Bennauer Berg bei Asbach neben ausgedehnten Basaltfeldern in benachbarten Gemeinden. 1898 fanden weitere Erwerbungen von neuen Brüchen und grösseren Terrains am Rhein und im Westerwald für insgesamt ca. M. 316 000 statt; 1899 wurden Bruchterrains und Lagerplätze am Rhein für M. 84 639 angekauft. Die Ges. ist an der Lützinger Gewerkschaft, dem Basaltwerk Rhein-Nassau beteiligt und besitzt die Kuxe der Virnenberger Gewerkschaft. Für die Rheinschiffe ist aus Zweck- mässigkeitsgründen je eine besondere Ges. (Maatschappijen Rijnschip Basalt Nr. 1–5, ― gebildet, deren sämtliche Anteile im Besitz der Basalt-A.-G. sind. Die Ges. hat ausser ihren eigenen Schiffen noch eine Anzahl fremder Schiffe gechartert und mit grösseren nieder- rheinischen und holländischen Firmen Vereinbarungen über Bergtransporte (Erze und Getreide) getroffen, sodass auch für die Bergfahrt ein lohnender Betrieb gesichert ist. An Bahnanlagen besitzt die Ges. die Linzer Lokomotivbergbahn (11 km), die Pferde- bahnen Rheinufer-Linz (2 km), Naak-Lützenaak (1½ km), Dungkopf (2½ km), Bremsberge (4 km), sowie eine Drahtseilbahn, zus. über 36 km. In den Jahren 1895–99 wurden an Basalten gebrochen: 369 346, 366 076, 435 670, 511 038, 521 334 t, die Ablieferungen 1899 einschl. 53 426 t angekaufter Steine betrugen 564 054 t. Arbeiterzahl 1898–99 im Durchschnitt 1300, 1400 Mann. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien (Nr. 1–6000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, er- höht lt. G.-V.-B. v. 31. Juli 1888 um M. 4 000 000, ferner lt. G.-V.-B. v. 15. Juni 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. für 1899 zur Hälfte, ab 1900 voll, übernommen von einem Konsortium zu 105 %, angeboten den Aktionären 5:1 vom 28. Juni bis 12. Juli 1899 zu 110 %. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. von 1894, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1898 bis spät. 1911 durch jährl. Ausl. von mind. 110 Stück im Juli (zuerst 1897) auf 2. Jan. Hypothek. sichergestellt auf den 1894 im Besitz der Ges. befindlich gewesenen Immobilien. Ende 1899 in Umlauf M. 1 280 000. Zahlst.: Linz u. Rotterdam: Gesellschaftskassen; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Rotterdam: R. Mees & Zoonen. Kurs Ende 1896–99: 104.50, 104, 103.50, 103.50 %. Notiert in Köln. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, alsdann bis 4 % Div., vom Rest 12 % Tant. an A.-R. (mind. M. 18 000 garantiert), Überrest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1900/1901. I. 74