1212 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Kuppenheimer Cement-Fabrik Akt.-Ges. in Kuppenheim, Baden. Gegründet: 1876. Neues Statut v. 19. Dez. 1899. Zweck: Herstellung von Cement und Cementwaren. Kapital: M. 400 000 in 800 Nam.-Aktien (Nr. 1–800) à M. 500. Anleihe: M. 185 000 zu 4½ % verzinslich, ferner M. 105 000 Restkaufschillinge. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Gerätschaften 2801, Liegenschaften 203 300, Effekten 18 600, Maschinen 94 000, Gebäude 235 500, Fabrikationskto 71 684, Kassa 556, Cementwaren 4878., Debitoren 141 369, Wechsel 1138. Passiva: A.-K. 400 000, rückst. Kaufgelder 105 000, 4½ % Anleihen 185 000, Avalekto 10 000, R.-F. 21 558, Tant. 3627, Gewinn 48 644. Sa. M. 773 829. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 26 036, Interessen 12 659, Versicher. 2369, Unkosten 19 899, Cementwaren 3098, Gewinn 48 644. – Kredit: Fabrikationsgewinn 36 143, Vorräte 76 563. Sa. M. 112 707. Reservefonds: M. 21 559. Dividenden: 1892–96: 0 %, 1897–99: 4, 5, 8 %. Direktion: Karl Schmidt. Breitenburger Portland-Cement-Fabrik in Lägerdorf bei Itzehoe mit Zweigniederlassung in Hamburg, Ferdinandstr. 23 I. Gegründet: Am 15. März 1884. Letzte Statutenänd. vom 6. Dez. 1899. Sitz der Ges. bis dahin in Hamburg. Zweck: Fabrikation und Verkauf von Portlandcement, Kalk, Düngekalk, Roh- und Schlemm- kreide und Ziegeleiprodukten einschl. verwandter Geschäfte. Der Cementabsatz betrug 1895–99: 189 321, 192889, 235 468, 283010, 273 226 Normalfässer. Jetzige Produktions- fähigkeit ca. 400 000 Fass. Die Fabrik in Lägerdorf befindet sich auf einem vom Grafen zu Rantzau-Breitenburg erpachteten Terrain; der bezügliche Pachtvertrag lautet über ca. 30 ha und läuft bis zum 31. Dez. 1983. Aus diesem Terrain bezieht die Fabrik die Kreide. Zu zahlen sind 12 Pf. pro produziertes Fass, mindestens aber M. 25 000 jährlich. Der Thon wird ab Itzehoe zu Wasser von verschiedenen der Ges. gehörigen Ländereien bezogen. Die Auf- bereitung geschieht durch Schlemmereibetrieb. Das Brennen geschieht in 12 einfachen und 1 doppelten Dietz'schen Etagenofen, die durch Umbau aus Schöfer- und Schacht-Öfen entstanden sind; es existieren ausserdem noch 4 ausser Betrieb gesetzte frühere Schachtöfen. Die Vermahlung wird bewerkstelligt durch 2 Mühlen, ausgestattet der Neuzeit ent- sprechend mit Kugel- und Rohrmühlen. Das fertige Produkt kommt in den an einem Kanal belegenen Speicher und von dort unmittelbar ins Schiff. Der der A.-G. gehörige Grundbesitz beträgt inkl. einer in Edendorf betriebenen Ziegelei ca. 25½ ha. Das in der Gemarkung Rethwisch, angrenzend an die Fabrik, be- legene Areal enthält ebenfalls Kreide, die für Fabrikzwecke bisher nicht benutzt ist. Ausserdem sind in neuester Zeit behufs Versorgung mit Thon Ländereien in der Feld- mark Mehlbeck (Muldsberg) bei Itzehoe im Umfange von etwas über 74 ha angekauft; auf ca. 18 ha ist hier Thon in grosser Mächtigkeit nachgewiesen. Die Ges. ist bei einer jährl. Produktion von 400 000 Fass mindestens für die Dauer des noch 85 Jahre laufenden Vertrages mit den. Grafen zu Rantzau mit Rohmaterial versorgt. Arbeiterzahl 1899 ca. 450 Personen einschliesslich der in der Küperei, Schmiede u. Schlosserei beschäftigten. Die Vermehrung des A.-K. 1899 diente zur Erweiterung der Betriebsanlagen, zur Anschaffung neuer Maschinen, zum Umbau der vorhandenen alten Öfen, zur Erbauung von Arbeiterhäusern, zur Abstossung der schwebenden Schuld, Hypotheken von ca. M. 67 000 und mit ca. M. 103 000 zur Tilgung des Kaufpreises für die obenerwähnten Ländereien bei Itzehoe. Die Neuanlagen sind erst gegen Ende 1899 ganz vollendet und in Betrieb genommen. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 gleichberechtigten Aktien (Nr. 1–2500) à M. 1000 lt. G.-V.-B. vom 28. März 1899. Urspr. A.-K. M. 450 000 in 900 Aktien à M. 500, erhöht 1880 um M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000, 1889 um M. 250 000 in 250 Aktien à M. 1000. Lt. G.-V.-B. vom 29. Nov. 1893 teilweise Umwandlung der Aktien in Vorz.-Aktien Lit. A (siehe unter Genussscheine). Lt. G.-V.-B. v. 22. Dez. 1897 wurde den Besitzern der einfachen noch nicht umgetauschten St.-Aktien die Befugnis eingeräumt, dieselben unter Zuzahlung von 25 % des Nominalwertes in Vorz.-Aktien Lit. B umzutauschen. Die G.-V. vom 22. Dez. 1897 beschloss ferner Erhöhung um M. 300 000 in 300 Vorz.-Aktien Lit. C à M. 1000; diese genossen eine Vor-Div. von 6 % mit Nachzahlungsrecht und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation vor allen übrigen Aktien, die Vorz.-Aktien Lit. A und B das gleiche Recht vor den St.-Aktien, sodass das A.-K. 1898 bestand aus M. 1 300 000 in 704 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 500, 447 Vorz.-Aktien Lit. A à M. 1000, 177 Vorz.-Aktien