1278 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Alle diese Objekte sind auf die neue Ges. übergegangen, deren obengenannte Gründer für Abtretung ihrer Geschäftsanteile an die Stettiner Ges. von dieser erhalten haben: M. 2 000 000 neu ausgegebener Aktien mit Div.-Recht ab 1. Jan. 1899, ferner gegen Zahlung des Emissionskurses M. 250 000 solcher Aktien mit Div.-Recht ab 1. Jan. 1900, ferner bar M. 624 022, wovon auf Aussenstände für Saarau M. 277 326 entfielen, und bar fl. 68 222, welche auf Aussenstände für Halbstadt entfielen. Der Restbetrag von M. 346 696 war die Vergütung für Waren, Fabrikate, halbfertige Fabrikate, Rohmaterialien, Reserve- teile und sonst überwiesene Bestände. Die M. 3 000 000 Anteile stehen bei Didier jetzt mit M. 2 740 000 zu Buche. Für von Kulmiz an die Stettiner Ges. übereignete M. 120 000 Aktien des Thonwerkes „Biebrich A.-G. in Biebrich a. Rh. wurden seitens Didier an Kulmiz M. 75 000 neuer, ab 1. Jan. 1900 div.-ber. Aktien zuzügl. 4 % Stück-Zs. auf die M. 120 000 Biebrich-Aktien vom 1. Juli bis 31. Dez. 1899 übereignet. Didier ist in alle seitens der früheren Ges. geschlossenen Verträge etc. eingetreten und Eugen von Kulmiz hat sich verpflichtet, während 20 Jahre keine Chamottefabrik neu zu be- ginnen. Von den ihnen gewährten Aktien dürfen die Inferenten M. 1 000 000 nicht vor 9 Monaten und von diesen wieder M. 750 000 nicht vor weiteren 3 Monaten vom Tage der Zulassung zum Börsenhandel verkaufen. Über die Kapitalerhöhung von Didier zur Aus- führung obengen. Bestimmungen s. unten. — Die Bibericher Ges. erhöhte 1899 ihr A.-K. durch Ausgabe neuer Aktien 5: 3 zu pari. Didier bezog infolge dessen 72 neue Aktien, sodass sich jetzt im Besitz der Stettiner Ges. 192 Bieberich-Aktien befinden, die mit M. 147 000 zu Buche stehen. Die Biebericher Ges. verteilte für 1895/96–1898/99: 5, 12, 15, 20 % Div. Der Gewinn der Kulmiz-Ges. für 1899 betrug M. 769 000 und ist dieser Betrag dem Gewinn der Didier-Ges. zugeschrjeben. Die Mächtigkeit der von der Ges. Didier durch Übernahme der Anteile der Kulmiz- Ges. neu erworbenen Thonfelder in Peterwitz, Saarau, Conradswaldau, Hohenposeritz und Callendorf wird auf 3 395 909 cbm Kaolin und auf 187 630 cbm Blauthon geschätzt. Ausserdem hatte sich die Kulmiz-Ges. vertragsmässig die Ausbeutung von Thon aus Grundstücken in Rauske, Beckern, Muhrau, Laasan und Kreisau gegen ein Grundgeld von 4–10 Pfg. per 50 kg gesichert. Diese gesicherte Thonmenge wird auf 181 850 ebm Blauthon und auf 175 000 cbm Kaolin geschätzt. Insgesamt verfügt die Ges. über Thonläger im Schätzungsbetrage von 142 836 360 Ctr. Kaolin bezw. über 14 779 200 Ctr. Blauthon. Dieses Quantum dürfte bei gleichbleibendem Konsum und Verkauf für ca. 120 Jahre ausreichen. Der Wert der der Firma C. Kulmiz eigentümlich gehörigen Thongrundstücke wird auf ca. M. 9 400 000 geschätzt. Umsatz 1889899: M. 2 075 617, 2 226 808, 2 046 120, 2 412 747, 2 273 147, 3 247 077, 3 437 108, 3 649 258, 5 565 730, 7 700 088, 10 095 133. Es wurden im Jahre 1899 fabriziert: 10 221 Retorten (9040 im Jahre 1898), 22 977 720 kg verschiedene Formsteine (22 527 864 kg), 9 884 000 Stück Streichsteine (8 395 000 Stück), 6 605 500 kg Chamottemörtel (4 236 000 kKg); Rohmaterial wurde 1899 verbraucht 93 301000 kg (73 941 000 kg). Die Arbeiterzahl betrug 1899 1306 Mann, welche M. 1 215 659 Lohn erhielten. Kapital: M. 9 250 000 in 9250 Aktien (Nr. 1–9250) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 750 000 in 1250 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Lt. G.-V.-B. vom 31. März 1883 ist dasselbe um M. 500 000 erhöht worden und zwar wurden diese M. 500 000 dem Extra- R.-F. entnommen, und zum Besten der Aktionäre in der Weise verwendet, dass jeder Inhaber einer alten Aktie über M. 600 eine neue Aktie über M. 1000 erhielt und dass dementsprechend der Extra-R.-F. von M. 500 000 dem Aktienkapitalkto einverleibt wurde; ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 29. März 1889 un M. 750 000, It. G.-V.-B. vom 25. Okt. 1890 um M. 2 000 000, lt. G.-V.-B. vom 25. März 1898 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 25. April bis 10. Mai 1898 zu 110 % und lt. G.-V.-B. vom 27. Nov. 1899 um M. 3 250 000 (auf M. 9250 000) in 3250 neuen Aktien à M. 1000. Hiervon dienten M. 2000000 mit Div.-Recht ab 1. Jan. 1899 zum Ankauf der Geschäftsanteile der Vereinigten Chamotte-Fabriken G. m. b. H. in Saarau i. Schles. (S. oben), M. 250 000 erhielten die Vereinigten Chamottefabriken gegen Zahlung des Ausgabekurses mit Div.-Recht ab 1. Jan. 1900, M. 75 000 mit Div.-Recht ab 1. Jan. 1900 wurden gegeben an C. Kulmiz gegen M. 120 000 Biebrich-Aktien, der Rest, mit Div.- Recht ab 1. Jan. 1900, wurde von einem Konsortium zu 110 % übernommen und wurden davon M. 750 000 den Aktionären 8:1 vom 12.–28. Dez. 1899 zu 110 % zuzügl. Aktien und Schlussscheinstempel angeboten. Die verbleibenden M. 175 000 Aktien sind börsen- mässig verkauft worden; der Überschuss des Verkaufserlöses über 110–325 % nach Abzug der Spesen gehörte der Ges., darüber hinaus die Hälfte der Ges. und die Hälfte dem Konsortium, welches dafür verpflichtet war, kostenlose Zulassung der neuen Aktien zum Handel an der Berliner Börse zu bewirken. Geschäftsjahr; Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis zu 33 % des A.-K., dann die vertragsm. Tant., hierauf 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. lt. G.-V.-B. Kurs Ende 1886.–99: 314, 349.50, 420.50, 419.50, 250, 217.50, 204.50, 207, 253, 221.50, 298, 389.50, 437, 412 %. Eingeführt am 24. März 1886 zu 275 %. Notiert in Berlin u. Stettin. Dividenden 1886–99: 20, 25, 30, 25, 30, 15, 15, 15, 15, 15, 17, 20, 25, 30 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)