1294 Porzellan-Fabriken. Roschützer Porzellanfabrik Unger & Schilde Aktien-Ges. in Roschütz, Altenburgischen Anteils. Gegründet: Am 1. Juli 1899, handelsgerichtlich eingetragen am 10. Nov. 1899. Gründer: Fabrik-Dir. Herm. Unger, Triptis; Max Ortelli, Sonneberg; Karl Fischer, Berlin; Bernh. Schilde, die Erben des Fabrikbesitzers Osk. Unger, Otto Liebmann, Roschütz. Eingebracht in die A.-G. haben B. Schilde und die Erben des O. Unger ihnen gehörige, in Roschütz gelegene Grundstücke, ferner das gesamte Aktivvermögen der von ihnen vertretenen Firma Unger & Schilde. Der Gesamtwert dieser Einlagen betrug M. 344 376. Die A.-G. übernahm als Gegenleistung M. 73 500 auf den inferierten Grundstücken haftende Hypoth. und M. 118 800 Passiven, sie zahlte an B. Schilde M. 629 und an die Erben des 0. Unger M. 2446 bar und gewährte ersterem M. 97 000, letzteren M. 72 000 in als vollbezahlt geltenden Aktien. Zweck: Erwerbung der gesamten zum Nachlass des Fabrikbesitzers Osk. Unger und dem Bernh. Schilde in Roschütz gehörigen Grundbesitzungen, fabrikmässige Herstellung von Porzellanwaren und anderen keramischen Artikeln in den vorgedachten Grundbesitzungen und in anderen von der A.-G. etwa noch zu erwerbenden Grundstücken. Kapital: M. 270 000 in 270 Aktien (Nr. 1–270) à M. 1000. Hypotheken: M. 73 500. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Gebäude 193 846, Wohnhaus 40 025, Grundstück 17 035, Maschinen 25 090, Utensilien 10 779, Formen u. Modelle 5139, Fuhrwerk 1994, Effekten 6000, Lichtkto 1236, Kassa 494, Wechsel 2432, Debitoren 45 984, fertige Waren Roh- materialien 36 383. – Passiva: Hypoth. 73 500, A.-K. 270 000, Kreditoren 28 182, Gewinn 14 760. Sa. M. 386 442. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Dubiose 120, Zs. 5025, Unkosten 18 480, Abschreib. 24 579, Gewinn 14 760. Kredit: Agiokto 2142, Fabrikationsgewinn 60 824. Sa. M. 62 967. Gewinn-Verwendung: R.-F. 738, Div. 13 500, Tant. an Vorst. und Beamte 483, Vortrag 38. Reservefonds: M. 738. Dividende 1899: 5 %. Direktion: Bernh. Schilde. Prokuristen: Raimund Metzner, Otto Liebmann. Aufsichtsrat: Fabrik-Dir. Herm. Unger, Triptis; Max Ortelli, Sonneberg; Karl Fischer, Berlin. Porzellanfabrik Schönwald in Schönwald b. Selb, Oberfranken. Gegründet: Am 5. Febr. 1898. Letzte Statutenänd. vom 10. März 1900. Auf das A.-K. wurde die bisher von der Kommanditges. J. N. Müller zu Schönwald betriebene Porzellanfabrik, bewertet mit M. 755 443, eingelegt, ferner von dem Mitbegründer Friedr. Müller bar M. 40 556, wofür Friedr. Müller 796 Aktien à M. 1000 erhielt. Der übrige Teil des A.-K. wurde von den vier anderen Gründern: Geh. Komm.-Rat Dr. jur. Gust. Strupp (B. M. Strupp), Meiningen; Komm.-Rat Albert Heubach Kloster-Veilsdorf; Komm.-Rat Herm. Koch, Hermsdorf, übernommen. Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren und anderen keramischen Artikeln und der Handel mit solchen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000; seit 1900 voll eingezahlt. Hypothek: M. 96 078. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an Dir., Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Aktiva. Bilanz am 31. Dez. 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Immobilien 494 008.18 Aktienkapital 850000.— Debet. Maschinen 85 398.01 Hypotheken 96 078.49 Unkosten 67 398.90 Elektr. Anlage 7 956.27 Reservefonds 4 593.58 Steuern, Arbeiter- Utensilien 10 293.87 Alte Dividende 450.–— wohlfahrt 9 604.94 Formen u. Modelle 25 469.26 Kreditoren 40 379.93 Reparaturen 10 812.13 Geleiskonto 13 715.72 Gewinn-Verwendung: Abschreibungen 26 363.90 Pferde u. Wagen 8 817.14 Reservefonds 4 319.– Gewinn 93 267.19 Muster 1 752.05 Dividende 76 500.– 208 147.06 Effekten 21 030.85 Tant. an Dir. 2 763.– Wechsel 6 607.80 do. an A.-R. 7 470.— Kassa 4 997.03 Vortrag 2913.19 Kredit. Materialien 29563.29 Vortrag v. 1898 7 581.49 Waren 1140 536.28 Warengewinn 200 070.85 Debitoren 147 827.34 Zinsen 311.48 Bankguthaben 87 496.10 Conto dubio 183.24 1 085 469.19 1 085 469.19 208 147.06 Reservefonds: M. 8912. Dividenden 1898–99: 9, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F.