1310 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., v. Rest 4 % Div., Tant. an A.-R. u. Vorst., Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Immobilien 303 733, Maschinen, Kessel u. elektr. Be. leuchtung 17 681, Gerätschaften u. Mobilien 8091, Öfen 139 697, Pferde u. Geschirr 2179, Waren 50 077, Materialien 25 958, Schlafhaus 1, Kassa 2774, Debitoren 118 590. Passiva: A.-K. 400 000, Kreditoren 232 774, Pensionskasse 21 202, R.-F. 14 828. Sa. M. 668 805. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amortisationen 22 374, Zs. u. Provision 9456, Gewinn 38 861. Sa. M. 70 693. – Kredit: Fabrikationsgewinn M. 70 693. Gewinn-Verwendung: Div. 32 000, Pensionskasse 4000, R.-F. 2861. Reservefonds: M. 14 828. Dividenden 1891–99: 0, 0, 0, 0, 0, 4, 8, 8, 8 0% Direktion: Adolf Wagner. Prokurist: Karl Scheimeister. Aufsichtsrat: Vors. Otto Weigand, F. Wittke, Heinitz; Hugo Sandkuhl, St. Johann a. S. Glashütte vorm. Gebr. Siegwart & Cie. in Stolberg, Rheinl. Gegründet: Im Jahre 1872; die Glashütte wurde bereits 1793 errichtet. Letzte Statutenänd. vom 24. Juni 1899. Zweck: Fabrikation und Verkauf von Hohl-, Tafel-, Roh-, Spiegel- und anderem Glase, sowie der sich dabei ergebenden Nebenprodukte. Glaswaren, Krystall-, Rubin-, Weiss- u. Klang- glas, Flacons- u. Parfümeriegläser, von Emailstangenglas in versch. Farben f. Nadel- köpfe etc., Fenster-, Matt- und Mousselinglasfabrikation, Rohglasfabrikation, Herstellung von Säureflaschen. Niederlage in Köln a. Rh. Kapital: M. 1 200 000 in 1750 Aktien à M. 400 und 500 Aktien à M. 1000. Bei Erhöhungen haben die ersten Zeichner Bezugsrechte zur Hälfte zu pari im Verhältnis ihrer Zeichnungen. Hybpotheken: M. 150 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April-Mai. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), alsdann 4 % Div., vom Rest bis 10 % Tant. an A.-R., Tant. an Vorst. und Beamte, Überrest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Immobilien 858 713, Bahnanschlussgeleise 6082, Maschinen 39 757, Utensilien 38 703, Mobilien 1164, Fuhrwesen 5750, Materialien 81 435, Emballage u. Holz 3911, Glaswaren 135 021, Wechsel 59 122, Kassa 38 907, Wertpapiere 127 366, Bankierguthaben 105 432, Debitoren 165 449. Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Hypoth. 150 000, alte Div. 1430, Delkrederekto 5000, Kreditoren 70 387, Saldo 120 000. Sa. M. 1 666 817. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Dubiose 2214, Abschreib. 86 012, Gewinn-Verwendung: Tant., Belohnungen u. Unterstützungen 48 970, Div. 120 000. Sa. M. 257.197. – Kredit: Bruttogewinn M. 257 197. Reservefonds: M. 120 000. Dividenden 1889–99: 7½, 7½, 6½, 7, %% Kurs Ende 1896–99: 135, 136.10, 135, 139 %. Notiert in Köln. Direktion: Stang. Aufsichtsrat: Vors. W. von Recklinghausen. Prokuristen: Phil. Ertz, Karl Klöser. Zahlstellen: Eigene Kasse; Köln: Bank f. Rheinland und Westfalen. Stralauer Glashütte, Actien-Gesellschaft in Stralau bei Berlin mit Zweigniederlassung in Hamburg. Gegründet: Am 23. Dez. 1896 bezw. 12. Febr. 1897. Letzte Statutenänd. vom 5. Mai 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Auf das Grundkapital haben eingelegt: 1) W. Goedel gegen 757 Aktien und M. 99 250 bar das zu der Konkursmasse der Stralauer Flaschenfabrik Evert & Neumann gehörige Handelsgeschäft, einschliesslich der Grundstücke Stralau Band 3 Nr. 103 u. 110, 2) J. Model für 200 Aktien, von den auf den zwei Grundstücken der Konkursmasse eingetragenen beiden Korrealhypotheken über je M. 500 000 je die schlechtest locierten M. 100 000 nebst Zs. seit 1. Jan. 1897. Zweck: Übernahme und Betrieb der bisher der „Stralauer Flaschenfabrik Evert & Neumann, Kommandit-Ges.“ gehörigen Glasfabrik in Stralau, sowie Anfertigung und Vertrieb von Glaswaren, ferner Erwerb von auf die Glasindustrie bezüglichen Patenten und Anlagen, sowie die Beteiligung an solchen. – Produktion 1897–99: Flaschen: 19 957 490, 20 829 073, 20 857 160; verkaufte Verschlüsse: 5 195 058, 6 724 140, 7 297 291 Stück. 1899 erlitt die Ges. infolge des Fallissements der Continental Bottle Company in London einen Verlust von M. 203 253. Dieser Company war ein Kommissionslager übergeben, welches der Konkursverwalter als zur Masse gehörig verkaufte. Es wurde deshalb ein Prozess ein- geleitet, dessen Ausgang sehr zweifelhaft ist. Die G.-V. vom 5. Mai 1900 vertagte die Genehmigung der Bilanz und veranlasste die Einsetzung einer Prüfungskommission.