1408 Spitzen- und Gardinen-Fabriken. 2― 0 ― * 0 0 0 ― Sächsische Tüllfabrik Aktiengesellschaft in Kappel bei Chemnitz. Gegründet: Am 2. Jan. 1899. Gründer: Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig; Günther & Rudolph, Dresden; Maschinenfabrik Kappel A.-G., Kappel; Gustav Adolf Leupold, Plauen i. V.; Rechtsanwalt Justizrat Dr. Herm. Staub, Berlin; Bankier Carl Ernst Petasch jun., Geh. Komm.-Rat Herm. Vogel, Stadtrat Carl Rob. Hösel, Rechtsanwalt Justizrat Max Rich. v. Stern, Chemnitz. Zweck: Erwerbung und Fortführung der von der A.-G. Maschinenfabrik Kappel in Kappel er- richteten Tüllfabrik. Die bisher vorhandenen 20 Webstühle sollen auf 100 erhöht werden. Ende 1899 waren 34 im Gange. Geschichtliches: Die A.-G. Maschinenfabrik Kappel legte in die gegründete A.-G. ihre in Kappel bestehende Tüllfabrik samt Grundstücken und Gebäuden, sowie mit den vor- handenen Betriebsmaschinen und Transmissionen, Tüllmaschinen und dazu gehörigen Hilfsmaschinen, Utensilien und Werkzeugen für den Gesamtpreis von M. 448 000 ein, brachte auf den von ihr gezeichneten Betrag von M. 675 000 50 %, mithin M. 337 500 mit einem gleichhohen Betrage des Kaufpreises in Aufrechnung und erhielt M. 110 500 bar ausgezahlt. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, seit 15. Jan. 1900 mit 75 % einbezahlt; M. 500 000 wurden den Aktionären der Maschinenfabrik Kappel am 20./2. bis 5./3. 1899 zu 107.50 % angeboten. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundstück 65 336, Gebäude 226 100, Betriebsmaschinen 13 972, Heizungs- u. Beleuchtungsanlage 9095, Transmission-u. Treibriemen 8970, Maschinen 433 168, Werkzeug u. Utensilien 8882, Waren 113 504, Kassa 628, Wechsel 714, Debitoren 61 534, Verlust 9808. – Passiva: A.-K., Einz. 750 000, Kreditoren 201 716. Sa. M. 951 716. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikationsunkosten 88 232, Handlungsunkosten 17 833, Reservekto 5688, Abschreib. 27 454. – Kredit: Fabrikationskto 127 389, Zs. 1870, Miet- zins 140, Verlust 9808. Sa. M. 139 208. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 4 % Div., vom Rest 7½ % Tant. bezw. Grat. an Vorst. u. Beamte, 7½ % Tant. an A.-R. (die feste Jahresvergütung von M. 500 für jedes Mitglied muss in Anrechnung gebracht werden), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Dividende 1899: 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Conrad Richter. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Justizrat Max Rich. von Stern, Stellw. Dir. P. M. Schiersand, Chemnitz; Adolf Lodde-Dodel, Leipzig; Bankier Fritz Günther, Dresden; Gust. Ad. Leupold, Plauen i. V.; Dir. O. B. Lorenz, Kappel; Bankier Carl Ernst Petasch jun., Chemnitz. Zahlstellen: Kappel: Gesellschaftskasse; Berlin: A. Busse & Co.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden: Günther & Rudolph. Leipziger Spitzenfabrik Aktiengesellschaft in Leipzig. Gegründet: Am 14. Juni 1900; handelsger. eingetragen am 22. Juni 1900. Gründer: Credit- u. Spar-Bank, Schirmer & Schlick, Verlagsbuchhändler Ernst Seemann, Architekt Paul Jacobi und Kaufm. Max Fritzsche, Leipzig. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Spitzen und anderen verwandten Artikeln, zu dem Zweck auch die Übernahme und Fortführung des gegenwärtig unter der Firma Leipziger Spitzenfabrik Barth & Co. in Leipzig bestehenden Geschäfts. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien (Nr. 1–600) à M. 1000. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Direktion: Jul. Rich. Barth. Aufsichtsrat: Vors. H. Schäfer; Stellv. Bankdirektor Rich. Lindner, Friedrich Oskar Schöppe, Herm. Kramer, Leipzig; Otto Behr, Werdau.