Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1471 Geschichtliches: Begründet im Jahre 1868 unter der Firma Najork & Reinicke. Letzterer schied 1869 aus, worauf die Firma Gustav Najork wurde. Nach dessen Tode ging die Fabrik im Sept. 1895 in den Besitz der jetzigen Firma über. Die Ges. erwarb das Etablissement inkl. eines Bankguthabens von M. 175 245 für den Gesamtkaufpreis von M. 1 459 292. Die Berichtigung desselben erfolgte durch Übernahme von Passiven in Hlöhe von M. 169 292, sowie einer Hypoth. in Höhe von M. 90 000, durch Hingabe von M. 1 160 000 = 1160 Aktien und M. 40 000 Barzahlung. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, 7 % vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (und M. 1000 Fixum pro Mitglied), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundstück 120 000, Gebäude 300 000, Maschinen 224 000, Utensilien 50 000, Rohmaterialien, fertige u. halbf. Waren 103 186, Abrufwaren 75 448, Kassa 14 198, Wechsel 54 861, Effekten 1600, Bankguthaben 87 315, Debitoren 460 424. Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 27 837, Pensions-F. 12 431, Kreditoren 69 755, Gewinn 181 010. Sa. M. 1 491 035. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparaturen u. Erneuerungen 23 338, Abgaben 13 379, Assekuranz 3512, Generalunkosten 99 335, Zs. u. Diskont 14 653, Abschreib. 42 140, Kurs- verlust 500, Dubiose 2757, Gewinn 181 010. – Kredit: Vortrag a. 1898 7193, Fabrikations- ertrag 372 934. Sa. M. 380 128. Gewinn-Verwendung: R.-F. 9050, Neubau-R.-F. 20 000, Div. 120 000, Tant. an A.-R. 11 676. Tant. an Dir., Grat. an Angestellte, Pensions-F. 17 515, Vortrag 2768. Reservefonds: M. 36 887. Kurs Ende 1895–99: 139, 180, 161.50, 158.90, 162 %. Notiert Leipzig. Dividenden 1895–99: 8½, 10, 8½, 10, 10 %. Zahlbar spät. am 1. Juni. Coup.-Verj.: 4 J. n. F., vom 1. Juni an gerechnet. Direktion: Emil Seidel, Horst Wolff. Prokurist: Gustav Engert. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Geh. Komm.-Rat A. Thieme, Stellv. Gen.-Konsul A. de Liagre, Bankdir. Max Huth, Stadtrat Bankier Herm. Schmidt, Leipzig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim. Gegründet: Am 26. Juni 1884. Letzte Statutenänd. vom 19. Dez. 1899 und 27. April 1900. Zweck: Produktion und Verkauf von Hoklzzellstoff, von sonstigen Papierhalbstoffen und von Papier jeglicher Art. Die Ges. besitzt 1014 ha Wald und zwei Bleichereien, während eine dritte in Bau begriffen ist und noch 1900 in Betrieb kommen wird. Arbeiterzahl ca. 1900. Die Produktion an Zellstoff betrug 1891–99: 34 241 018, 35 230 487, 39 902 482, 40 012 046, .40 213 026, 44 743 293. 46 087 550, 46 333 174, 47 062 415 kg. Die Ges. ist mit der russischen Aktiengesellschaft Zellstofffabrik Waldhof bei Pernau in Livland eng liiert. Das im Bau begriffene Werk, dessen Betriebseröffnung bevorsteht, soll jährl. 25 000 000 kg produzieren; der Holzbedarf ist durch Verträge gesichert. Im Jahre 1899 hat die Ges. die erworbene Koncession zur Erbauung der Nebenbahn Waldhof-Sandhofen an die Bahngesellschaft Waldhof A.-G. in Mannheim (A.-K. M. 600 000) und die im Laufe der Zeit angekauften Grundstücke, soweit solche nicht zum Fabrik- betrieb verwendbar waren, an die Immobiliengesellschaft Waldhof A.-G. in Mannheim (A.-K. M. 600 000), letztere mit M. 434 019 Gewinn, verkauft. Die Gründer beider Ges. waren verpflichtet, die Aktien al pari plus M. 20 für Kosten etc. den Aktionären der Zellstofffabrik Waldhof bis 2. Okt. 1899 zur Verf. zu stellen. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Inh.-Aktien (Nr. 1–9000) à M. 1000. Die Aktien können auf Namen gestellt und ebenso wieder in Inh.-Aktien umgewandelt werden. Urspr. A.-K. M. 750 000; Erhöhung 1886 auf M. 1 500 000, 1887 auf M. 2 000 000, 1888 auf M. 3 000 000, 1889 auf M. 4 000 000; fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 28. Juli 1896 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, welche den Inhabern der Genussscheine in der Weise bis 31. Aug. 1896 zur Verfügung gestellt wurden, dass gegen Bezahlung des Pariwertes von M. 1000 und kostenfreie Einlieferung von zwei Genussscheinen an die Ges. eine neue Aktie bezogen werden konnte. Sämtliche 4000 Stück Genussscheine sind daraufhin bei der Ges. eingeliefert worden. Die G.-V. v. 27. April 1900 beschloss weitere Er- höhung des A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 9 000 000) in 3000 neuen ab 1. Jan. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 2: 1 vom 11. bis 28. Mai 1900 zu 200 %; einzuzahlen das Agio und 25 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1. Jan. 1900 sofort, restl. 75 % nebst 4 % St.-Zs. ab 1. Jan. 1900 bis 31. Dez. 1900. Das neue Kapital ist haupt- sächlich für die durch die Waldhof-Ges. ins Leben gerufene russische A.-G. Zellstoff- fabrik Waldhof bei Pernau (Livland) bestimmt (s. oben). Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % hypothek. Schuldyerschreib. von 1890, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, übertragbar durch Blankocession. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1896