1478 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. in Wangen und Kelheim beträgt ca. 28 ha 81 a 14 qm. Die Kelheimer Fabrik wurde im Okt. 1895 von einem Brande betroffen und die Neuanlagen erst Ende 1896 fertiggestellt. Die Maschinen mit 14 Dampfkesseln, 753 HP. Dampf- und 45 HP. Wasserkraftmaschinen ermöglichen eine J ahresproduktion von ca. 3 000 000 kg lufttrockener Cellulose in Wangen und ca. 12 000 000 kg desgleichen in Kelheim, sowie die Verarbeitung von jährl. ca. 3600 cbm Rundholz in der Sägerei Wangen und ca. 12 000 desgleichen in der Sägerei Kelheim. Die G.-V. vom 12. Dez. 1899 beschloss mit Wirkung ab 1. Juli 1899 den Ankauf der Fockendorfer Papierfabrik in Fockendorf (S.-A.) mit ihren Nebenwerken, nämlich: dem Kohlenwerke „Augusta“ in Pahna b. Fockendorf und den beiden Holzstofffabriken in Fischersdorf (Schwarzburg-Rudolstadt) mit ca. 300 HP. Wasserkraft und Freyburg a. U. (Prov. Sachsen) mit ca. 800 HP. Wasserkraft. Das Kohlenwerk deckt den vollen Bedarf an Kohlen der Papierfabrik und führt die Kohlen auf einer Rollbahn direkt ins Kessel- haus. Die Holzstofffabriken werden nach ihrer schon in Angriff genommenen Vervoll- ständigung den ganzen Holzstoffbedarf der Papierfabrik decken. Die Papierfabrik selbst mit 5 Papiermaschinen (1200 HP. Dampfkraft und 25 HP. Wasserkraft) und einer Tages- produktion von ca. 30 000 kKg Papier wird in jeder Hinsicht noch verbessert, auf die Höhe der Zeit gebracht und künftig einen grossen Teil der eigenen Celluloseproduktion absorbieren. Die frühere A.-G. Fockendorfer Papierfabrik (A.-K. M. 2 000 000, Div. 1894/95 bis 1898/99: 4, 7, 10, 4, 0 %) löste sich auf, ihre Aktionäre übernehmen die Feinpapier- fabrik in Elberfeld und erhalten für je 4 Fockendorfer Aktien 2 Elberfelder Aktien und eine der jungen Aktien der Simonius'schen Ges. Die Ges. ist beteiligt mit M. 200 000 Kapitalanteil an der Papierfabrik Wangen G. m. b. H. Aktiva. Bilanz am 31. Dez. 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Kanal- u. Terrainkto 102 981.– Aktienkapital 2000 000.– Debet. Gebäude 992 662.– Obligationen 800 900 – een 90 476.52 Maschinen etc. 1 183 222.– Oblig.-Zs.-Konto 10 826.66 Verbrauchskonto 2 343 062.14 Elektr. Kraftanlage 13 685.– Reservefonds 200000.– Reparaturen 93 799.81 Beleuchtungsanlage 21 792.– Kautionskonto 64 000.– Amortisationen 166 580.25 Geleise 10 398.– Kreditoren 476 147.34 Dubiosenreserve-F. 14 000.—– Werkzeug, Fuhrwerk 46 022.40 Warenkreditoren 84 328.80 Gewinn 293 866.92 Wechsel 13 101.48 Bankkreditoren 222 616.77 3 001 785.64 Kassa 12 343.99 Dubiosenkonto 14 000.— Fabrikations- u. Ver- Gewinn 298 149.79 brauchskonto 790 666.79 Kredit. Debitoren 983 234.70 Fabrikat.- etc. Kto 3 001 785.64 4 170 069.36 4 170 069.36 3 001 785.64 Gewinn-Verwendung: Div. 240 000, Tant. an A.-R. 21 386, Tant. an Vorst. u. Beamte 27 802, an Angestellte u. Arbeiter 8233, Vortrag 726. Reservefonds: M. 200 000, Dubiosen-R.-F. M. 14 000. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien (Nr. 1–2500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, er- höht lt. G.-V.-B. vom 3. Dez. 1898 um M. 800 000 in 800, ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 122 %. Zweck der Erhöhung war Beschaffung von Mitteln zur Bezahlung von Schulden der Ges. Die G.-V. vom 12. Dez. 1899 be- schloss weitere Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 Aktien à M. 1000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1900) behufs Erwerbung der Fockendorfer Papierfabrik (s. o.). Hypothekar-Anleihe: M. 800 000 in 4 % Oblig. von 1896. Tilg. ab 1. Sept. 1901 in längstens 16 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 50 000 auf 1. Sept.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 3 Monate Frist ab 1. Sept. 1901 vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Hypothek auf sämtliche Fabriken in Wangen und Kelheim einschl. des Dampfsägewerkes. Hypothekar-Anleihe Fockendorf: M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1896, rück- zählbar zu 105 %, Stücke auf den Namen von Carl Neuburger, A Nr. 1–600 zu M. 1000, B Nr. 601–1400 zu M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. mit 2 % und ersparten Zs. ab 1900; von da ab event. verstärkte Tilg. zulässig. Hypothek auf Freyburg: M. 300 000 zu 4 % verzinslich. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte. Rest zur Verf. d. G.-V. Kurs Ende 1899: 177 %. Eingeführt am 8. Juli 1899 durch Carl Neuburger, Berlin; erster Kurs am 12. Juli 1899: 155 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1894–99: 10, 6, 5, 9, 12, 12 %. Zahlbar spätestens 6 Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alfr. Pettermand, Wangen; Fritz Pettermand, Kelheim; Max Seller, Fockendorf. Prokuristen: Chs. Stouder, Wangen; Franz Bergner, Rich. Exner, Fockendorf. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Alf. Simonius-Blumer, Zürich; Ch. Boeringer-Simonius, Alfr. Hosch- Simonius, Basel; Bankier Carl Neuburger, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Carl Neuburger; Mülhausen i. E.: Banque d'Alsace et de Lorraine.