* Fabriken für Chemikalien etc. 1517 Chemische Fabrik Flörsheim Aktiengesellschaft in Flörsheim a. M. Gegründet: Am 26. April 1898. Letzte Statutenänd. v. 31. März 1900. Gründer siehe Jahr- gang 1899/1900. Die Ges. übernahm die in Konkurs geratene Firma „Chemische Fabrik Flörsheim F. Niederheitmann“ bezw. deren Immobilien, Gebäude, Maschinen etc. für M. 55 750. Zweck: Herstellung und Verwertung von Farbstoffen, sowie sonstigen chemischen, land- wirtschaftlichen und pharmaceutischen Stoffen und Produkten aller Art, sowie der Handel mit solchen. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien (Nr. 1–400) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., 10 % an A.-R. (mind. jedoch M. 3000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundstücke 40 908, Gebäude u. Öfen 88 508, Maschinen 146 087, Transportmittel, Utensilien u. Werkzeuge 8489, Halb- u. Vollfabrikate 7283, Rohmaterialien u. div. Vorräte 34 737, Kassa, Wechsel u. Depositen 3547, Debitoren 108 623, Verlust 10 680. Passiva: A.-K. 400 000, Kreditoren 48 866. Sa. M. 448 866. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 34 556, Rohmaterialien u. div. Vorräte 121 311, Abschreib. 5345. – Kredit: Warenertrag 142 679, Zs. 7853, Verlust 10 680. Sa. M. 161 213. Dividende 1899: 0 %. (Verlust M. 10 680.) Direktion: Chemiker Dr. Wilh. Strommenger, Dr. phil. Arnaldo Caroselli. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Benj. Haas, Stellv. Rechtsanwalt Dr. jur. Jul. Blau, Privatier Emil Rothbarth, Bankier Emil Weiss, Frankfurt a. M.; Chemiker Dr. phil. Paul Jochum, Karlsruhe. Prokurist: Alb. Rothbarth. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankfurt a. M.: Haas & Weiss. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankfurt a. M., Gutleutstrasse 31, mit Zweigniederlassungen und Fabriken in Griesheim a. M., Küppersteg, Spandau, Bitterfeld (2 Werke), Rheinfelden (Baden). Gegründet: Im Jahre 1856 unter der Firma Frankfurter Aktiengesellschaft für landwirt- schaftlich-chemische Fabrikate, seit 1864 Chemische Fabrik Griesheim, am 18. Aug. 1898 wurde die jetzige Firma angenommen. Letzte Statutenänd. vom 6. Dez. 1899. Zweck: Erzeugung u. Vertrieb von chemischen und metallurg. Produkten. Die Hauptprodukte sind Mineralsäuren u. Soda aller Art, Bichromate, Anilinprodukte, Chlorkalk, Atzkali, Potasche etc. Werke in Griesheim a. M., Küppersteg b. Köln, Spandau, Bitterfeld, Rhein- felden (Baden) u. Westeregeln (hier in Verbindung mit den konsolidierten Alkaliwerken). Im Jahre 1896 wurde die Chemikalienfabrik Mainthal in Griesheim durch Fusionsvertrag übernommen u. den Aktionären der ersteren gegen Übertragung ihres Vermögens u. der Schulden M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000 der Chemischen Fabrik Griesheim gewährt. Die G.-V. vom 18. Aug. 1898 beschloss Fusion mit der Chemischen Fabrik Elektron A.-G. in Frankfurt a. M. mit Wirkung ab 1. Jan. 1898 gegen Gewährung von nom. M. 3 000 000 Aktien der Chemischen Fabrik Griesheim mit Div. ab 1. Jan. 1898 an die Aktionäre der Chemischen Fabrik Elektron (A.-K. M. 4 000 000, Gewinn 1895–97: M. 365 568, 477 504, 483 867, Div. je 10 %). Die bei der Fusion von dem A.-K. der chem. Fabrik Elektron frei gewordenen M. 1 000 000 wurden mit M. 142 000 zur Tilgung des Patentkontos und der Rest zu Abschreib. auf Immobilien und Apparate benutzt. Zwischen der Fabrik Griesheim-Elektron und den Elektrochemischen Werken G. m. b. H. in Bitterfeld-Rheinfelden wurde Ende 1898 folgendes Vertragsverhältnis ver- einbart: Griesheim übernimmt die Betriebe von Bitterfeld und Rheinfelden für die Her- stellung von Chlor, Chlorkalk, Alkalien, Natrium, Magnesium und Carbid pachtweise für eine grosse Reihe von Jahren und besorgt auch den Verkauf der Erzeugnisse mit Ausnahme des letztgenannten Produktes, während die Verwertung des Carbidverfahrens den „Elektrochemischen Werken“ vorbehalten bleibt. Dieselben erhalten als Vergütung die Hälfte des Bruttogewinnes, welcher aus den von ihnen verpachteten Betrieben er- zielt wird unter Abzug einer Vergütung für die von Griesheim zu besorgende Leitung und Verwaltung. Anderseits participieren die Elektrochemischen Werke zur Hälfte an dem Bruttogewinn, den die Betriebe von Griesheim-Elektron bei vorgenannten Produkten ergeben. Die Ges. ist bei der Société Industrielle de Produits chimiques in Frankreich, bei der Sociedad Elektro-quimica de Flix in Spanien, sowie bei der Duisburger Kupfer- hütte beteiligt. Diese Beteiligungen stehen gegenwärtig mit M. 1 031 172 zu Buch. Bei der Spandauer Niederlassung ist eine befreundete Firma mit M. 500 000 beteiligt.