Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1541 Tarben- und Bleistift-Fabriken etc. Deutsche Vidal-Farbstoff-Actiengesellschaft in Coblenz. Gegründet: Am 1. Febr. 1899. Letzte Statutenänd. vom 9. Dez. 1899. Gründer siehe Jahr- gang 1899/1900. Die Firma Vidal Fixed Aniline Dyes Limited zu London hat in die Ges. die Rechte aus 28 deutschen Patenten und Patentanmeldungen eingebracht und dafür sowie für die sonstigen der Aktien-Ges. gewährten Rechte und für die übernommenen Leistungen 960 als vollgezahlt geltende Aktien der Ges. à M. 1000 erhalten. Zweck: Ausbeutung und Verwertung der der Vidal Fixed Aniline Dyes Limited zu London zustehenden Pätente für Her stellung von Farben, insbesondere von Vidalfarben, Fabri- kation und Vertrieb dieser Farben und Betrieb anderer kaufmännischer und Fabrikations- geschäfte, in der Farbenbranche. Fabrikanlage in Grenzhausen. Kapital: M. 1 120 000 in 1120 Aktien (Nr. 1–1120) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Bilanz am 31. Dez. Aktiva: Grundstück 3300, Gebäude 67 818, Maschinen 15 380, Transmissionen 9422, Fabrikgeräte 5850, Utensilien 1274, Wagen u. Gleise 380, Brunnen u. Wasserleitung 3920, Rohwarenvorräte u. Materialien 53 044, Patentekto 960 000, Kassa 1849, Debitoren 5285, übernommene Gr ündungsspesen 15 000, Verlust per 1899 11 226. Passiva: A.-K. 1 120 000, Kreditoren 33 753. Sa. M. 1 153 753. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Emballagen 1107, Handlungsunkosten 13 201, Abschreib. auf Utensilien 500. K i gi 504, Betriebsüberschuss brutto 2978, Ver- lust per 1899 11 226. Sa. M. 14 808. Dividende 1899: 0 %. Direktion: Carl Pauli. Aufsichtsrat: (3–5) Chemiker Dr. Carl Popp, Coblenz; Alb. Römer, Carl Hölken, Barmen; Alfred Schiess, Atzenbach. Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Elberfeld mit Zweigniederlassungen in Barmen, Leverkusen, Schelploh bei Eschede, Flers bei Roubaix und Moskau. Gegründet: Am 1. Juli 1881. Letzte Statutenänd. vom 22. April 1899. Zweck: Übernahme und Betrieb der seit 1864 bestehenden Fabrikanlagen der in Elberfeld und Barmen gelegenen Fabriken und deren Filialen in Moskau, Schelploh und Flers bei Roubaix, Kaufpreis M. 2 900 000 für Grundstücke, Gebäude u. Inventar. Im Jahre 1891 wurden die Alizarinfabriken von Dr. Leverkus & Söhne bei Leverkusen mit 110 Morgen Grundbesitz übernommen. Das Areal wurde inzwischen durch Hinzukäufe um weitere ca. 500 Morgen vermehrt, um einen Teil der Elberfelder und Barmer Betriebe dahin zu verlegen. 1893 fand in Leverkusen die Anlage einer Schwefelsäure- u. Salpetersäure- Fabrik statt. 1892 wurde die bisher pachtweise betriebene Fabrik in Schelploh (Lüne- burger Heide) mit einem grossen Grundkomplex angekauft. Fabrikate: Künstliches Alizarin, Anilin, Benzidin und Naphtholfarben aller Art, sowie pharmaceutische und diäthetische Produkte, u. a. Phenacetin, Sulfonal, Trional, Somatose etc., neuerdings auch zu landwirtschaftlichen Zwecken Alinit. Im Jahre 1898 wurden durch die Erhöhung des A.-K. und die Aufnahme der neuen Anleihe, soweit letztere nicht zur Rückzahlung der alten Anleihe diente, die Mittel be- schafft für bedeutende Neuanlagen, so die der Kleinbahn von Mülheim a. Rh. nach Lever- kusen, die auf dem Fabrikterrain zu erbauende Fabrikeisenbahn, ferner die Anlage einer Kanalisation und die Errichtung einer elektr. Kraft- und Beleuchtungsanlage und eines Wasserwerkes, für weiter noch vorzunehmende grössere Anlagen, sowie zur Verstärkung des Betriebskapitals. 1899 wurden für Erweiterungen M. 812 535 für Gebäude, M. 1 047 498 für Maschinen ausgegeben. Errichtet wurden 1899 auch 10 Arbeiter- und 8 Beamten- wohnhäuser, vergrössert wurde das Junggesellenheim für Arbeiter. Das Fabrikterrain in Elberfeld, Leverkusen, Barmen und Schelploh umfasst jetzt ca. 1200 Morgen. Arbeiterzahl ca. 4200 in den deutschen Fabriken und 900 Beamte. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien (Nr. 1–12 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 5 400 000, erhöht 1883 um M. 2 100 000, 1889 um M. 1 500 000 (emittiert zu 147.25 %), sowie lt. G.-V.-B. vom 10. Nov. 1896 um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000), von denen zunächst M. 2 000 000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1897) zu begeben und den Aktionären 9:1 v. 1.–28. Dez. 1896 zu 200 % zuzügl. Schlussscheinstempel angeboten wurden; restliche M. 1 000000 (div.-ber. ab 1. Jan. 1899) wurden lt. Beschluss des A.-R. v. 27. Aug. 1898 zu 197.50 % an die Deutsche Bank in Berlin begeben und von dieser den Aktionären 11: 1 v. 3. bis 22. Okt. 1898 zu 200 % abzügl. 4 % Stück-Zs. vom Einzahlungstage bis 1. Jan. 1899 angeboten.