1554 Pulver-, sonstige Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten u. Steuern 785 055, Gewinnanteile ver- bündeter Gesellschaften 786 104, Abschreib. 350 000, Reingewinn 1 765 284. – Kredit: Vortrag a. 1898 7657, Warengewinn 2 027 125, Gewinn aus Div. u. Beteilig. bei anderen Unternehmungen 1 651 660. Sa. M. 3 686 443. Gewinn-Verwendung: Div. 1 620 000, Tant. an A.-R. 127 762, Vortrag 17 522. Reservefonds: M. 5 731 867 insgesamt. Kurs: Im Jahre 1886 vereinigte sich die Ges. mit der Ges. Nobel Dynamite Trust Comp., seitdem werden die Aktien nicht mehr notiert. Dividenden 1887–99: 17, 16, 9, 20, 14½, 21½, 21½, 20, 16, 13, 15½, 20, 18 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. G. Aufschläger, Dir. Fl. Fr. Richter. Aufsichtsrat: Vors. Max A. Philipp, Stellv. Dr. J. Scharlach, Ad. Woermann, Max Schinckel, Hamburg; Komm.-Rat Konsul Th. Menz, Dresden; Komm.-Rat J. N. H. Heidemann, Köln; Th. Reid, Glasgow; Geh. Komm.-Rat Duttenhofer, Rottweil; Komm.-Rat Isid. Loewe, Berlin. Prokuristen: J. Neale, E. H. Paar, Ph. Heréus, E. Hertel, R. E. Berckemeyer. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. Pulverfabrik Tinsdal A.-G. in Hamburg, Nobelshof, Zippelhaus. Gegründet: Im Jahre 1878. Zweck: Betrieb der an der Elbe bei Schulau gelegenen Pulver- fabrik, früher der Firma Kléee & Köcher gehörig. Die Ges. erwarb die Koncession, das Terrain, die Maschinen, sämtlich perfekt hergestellt, Inventar und Materialien zum Wiederaufbau der Fabrik für M. 72 877. Kapital: M. 150 000 in 30 Aktien à M. 5000 auf Inhaber oder Namen lautend. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F., 5 % Div., Rest Super-Div. abzügl. Tant. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Ländereien, Gebäude etc. 247 033, Dampfmaschinen etc. 41 574, Mobilien 3109, Schiffe 2248. – Passiva: A.-K. 150 000, Kreditoren 115 090, R.-F. 19 785, Div. 9000, Vortrag 89. Sa. M. 293 965. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amortisation 40 824, R.-F. 1010, Div. 9000, Vortrag 89. Sa. M. 50 924. – Kredit: Gewinn M. 50 924. Reservefonds: M. 19 785. Dividenden 1886–99: Je 6 %. Direktion: Carl Duttenhofer, Düneberg. Prokuristen: P. A. von Watter, J. W. Goldenberg. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Max von Duttenhofer, Komm.-Rat Heidemann, Oscar Wolff, Walsrode. Sprengstoff-A.-G. Carbonit in Hamburg, Nobelshof. Gegründet: Im Jahre 1890. Letzte Statutenänd. v. 20. Juni und 18. Juli 1899. Die Ges. übernahm von der Firma Schmidt & Bichel deren Fabriketablissement nebst Zubehör, sowie deren Koncessionen zur Anfertigung von Sprengstoffen, ferner C. E. Bichels Patent zur Herstellung von Hellhofit und Carbonit und zahlte dagegen M. 1 257 599. Der Vor- besitzer C. E. Bichel wurde kontraktlich verpflichtet, bis 1901 die Direktion zu führen. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonstigen Sprengstoffen, sowie Munition, Zündmitteln aller Art und verwandten Stoffen, ferner Erwerb und Verwertung von Patenten für Sprengstoffe und Zündmittel. Die Ges. ist berechtigt, sich an ver- wandten Geschäften anderer Ges. oder Personen zu beteiligen. Die Fabrik ist auf einem Terrain von ca. 54 Morgen Land, bei Schlebusch belegen, an der Chaussee, nahe dem Rhein und mehreren Eisenbahnen im Jahre 1887 neu errichtet. 18 massive und 47 hölzerne Gebäude dienen zur Herstellung aller Arten Nitroglycerinsprengstoffe und als Specialartikel: des Sicherheitssprengstoffes Carbonit, zur Verwendung in Kohlengruben, die durch Schlagwetter- und Kohlenstaubgefahren bedroht sind. Ausserdem wird auch der neue Ammoniaksalpetersprengstoff „Ammon- carbonit“ fabriziert. Arbeiterzahl ca. 100. Der Geschäftsgewinn der Ges. gelangt zufolge eines Societätsvertrages, welcher am 31. Dez. 1890 auf die Dauer von 15 Jahren zwischen den sämtlichen zur Dynamite Trust Comp. in London gehörigen deutschen und englischen Sprengstoffgesellschaften einerseits und einer Gruppe von fünf anderen deutschen Sprengstofffabriken andererseits über die Verteilung des aus der Herstellung und dem Verkauf von Nitroglycerin- sprengstoffen erzielten Gewinnes geschlossen wurde, mit diesen zur Verrechnung. Auch die Erträgnisse des Carbonite Syndicate Ld. London, das den Vertrieb des Carbonits in England übernommen hat, werden während der Vertragsdauer in die Societät eingebracht. Ferner ist die Ges. an der „De Zuid Afrikaansche Fabrieken voor Ontplofbare Stoffen Beperkt“ beteiligt. Im Jahre 1900 hat die Ges., um Schwankungen des Erträgnisses weniger ausgesetzt zu sein, mit der Dynamit-Act.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg einen Ver- trag vereinbart, dessen wesentlichste Bestimmung der Ges. bis zum Jahre 1925 die Ver-