Brauereien. 1707 Rat u. Konsul Rob. Koelle, Hauptmann a. D. Otto Bahls, Karlsruhe; Gutsbesitzer Chr. Sinner, Oberlimburg; Dir. Rich. Untucht, Berlin. Prokuristen: Ferd. Fritz, Edm. Bohnenblusch, Walter Kirberg, Hans Friedrich. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Cie.; Karlsruhe: Straus & Co., Ed. Koelle; Mannheim: W. H. Ladenburg & Söhne, Rheinische Creditbank; Karlsruhe, Baden u. Freiburg i. Br.: Filialen der Rhein. Creditbank; Frankfurt a. M.: E. Ladenburg. ― 0 0 0 * Bierbrauerei Puertocabello und Valencia, Aktiengesellschaft in Hamburg. Poststrasse 2. Gegründet: Am 5. Sept. 1895 bezw. 31. März 1896. Letzte Statutenänd. vom 31. März 1900. Zweck: Errichtung einer Brauerei in Puertocabello und Valencia, die Biererzeugung an diesen beiden Plätzen und der Vertrieb des erzeugten Bieres, sowie der Nebenprodukte. Die Ges. übernahm von Agustin Hellmund in Caräcas diejenigen Koncessionen und Privilegien, welche die Gemeinderäte der Distrikte Puertocabello und Valencia ihm mittels der Verträge vom 9. resp. 10. Nov. 1894 bewilligt haben. Es ist danach ein zehn- resp. zwölfjähriges Alleinrecht für die Herstellung von Bier in den genannten Distrikten, sowie die Befreiung von Zöllen auf sämtliche für die Errichtung und den Betrieb der Brauereien erforderlichen Maschinen, Materialien und Produkte, Fässer und Flaschen gewährt worden. Für die Übertragung dieser sämtlichen Rechte, Koncessionen und Privilegien erhielt Agustin Hellmund 200 Aktien der Ges., also M. 200 000. Ferner von A. F. Neubauer & Co. ein ihnen gehörendes Terrain, belegen in Puerto- cabello an der Calle Elaya, 37½ im breit und 80 m tief, auf welchem die Errichtung der Brauerei Puertocabello in Aussicht genommen ist. A. F. Neubauer & Co. erhielten eine bare Vergütung aus Gesellschaftsmitteln in Höhe des von ihnen gezahlten Kaufpreises, im ganzen M. 9787.10. Kapital: M. 1 250 000 in 350 St.-Aktien und 900 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000; die G.-V. vom 28. März 1899 beschloss Herabsetzung um M. 650 000 auf M. 350 000 durch Zusammenlegung von 20 Aktien in 7 neue abgestempelte St.-Aktien (die Einreichung zur Abstempelung hatte bis zum 8. April 1899 zu geschehen). Die gleiche G.-V. beschloss Erhöhung um M. 900 000 in Vorz.-Aktien, zu begeben nicht unter 101 %. Die Ausführung erfolgte derart, dass M. 394 000 durch Zeichnung von 394 Vorz.-Aktien à M. 1000 zum Kurse von 101 % aufgebracht wurden. Bezüglich der restlichen 506 Vorz.-Aktien à M. 1000 ist die Ausführung in der Art erfolgt, dass die Firma A. F. Neubauer & Co., Hamburg, von der ihr gegen die Ges. zustehenden Forderung den Betrag von M. 460 560 einbrachte und dafür 456 Vorz.-Aktien à M. 1000 erhielt, welche mit 101 % als volleingezahlt gelten; des ferneren hat Gustav Adolf Neubauer, Hamburg, von einer ihm gegen die Ges. zustehenden Forderung den Betrag von M. 50 500 eingebracht, und es sind demselben für diese Einlage 50 Stück Vorz.-Aktien à M. 1000 gewährt worden, welche ebenfalls mit 101 % als volleingezahlt gelten. Die Vorz.-Aktien sollen vom 1. Okt. 1898 an vorweg 5 % Div. erhalten, dann sollen zunächst den St.-Aktien 5 % zufliessen; nach Verwendung weiterer M. 50 000 zur Ausl. und Pari-Rückzahlung von Vorz.-Aktien, wird die Div. beider Aktienarten auf 8 % erhöht, der etwa noch bleibende Gewinnsaldo soll zur Ausl. und Rückzahlung von Vorz.-Aktien Verwendung finden. Im Falle der Liquidation sollen die Vorz.-Aktien vorweg befriedigt werden. Die ausserord. G.-V. v. 4. Juli 1900 sollte beschliessen 1) Aufhebung des G.-V.-B. v. 28. März 1899, soweit durch denselben Aktien zweierlei Gattung mit verschiedener Be- rechtigung, nämlich Vorz.-Aktien und St.-Aktien, geschaffen sind. und auf Gleichstellung beider Gattungen von Aktien, so dass hinfort das A.-K. der Ges. aus einer Gattung Aktien zum Nominalwert von je M. 1000 besteht. 2) Ermächtigung des Vorst. zur Übertragung des gesamten Gesellschaftsvermögens als Ganzem mit Einschluss aller Aktiven und Passiven, insbesondere der Koncessionen auf die in Caräcas mit einem Kapital von Bos. 2 000 000 neu zu gründende A.-G. Cerveceria Nacional Unificada gegen Gewährung von Bos. 500 000 dieser Ges. Die Übergabe des Gesellschaftsvermögens soll sofort nach Gründung der genannten Ges. gegen Aushändigung des Kaufpreises in Aktien erfolgen. Die Aus- führung der Beschlüsse unter 2 und 3 der Tagesordnung hat zu unterbleiben, wenn die Gründung der Cerveceria Nacional Unificada nicht zu stande kommt. 3) Für den Fall der Ausführung der Beschlüsse unter 1 und 2 der Tagesordnung auf Ernennung des bisherigen Vorst.-Mitgl. Stephan Sengstack zum Liquidator der Ges. Vorrechts-Anleihe: M. 400 000 in Oblig. Zs. 1./4. u. 1./11. Tilg. durch jährl. Ausl. im Mai auf 1. Nov. Ende Sept. 1899 in Umlauf M. 350 000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Dez.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Siehe bei Kapital. Bilanz am 30. Sept. 1899: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 691 747, Maschinen, Werkzeuge 374 000, Fässer u. Flaschen 68 500, Pferde, Wagen u. Kontorinventar 7000, Ausschank- stellen u. Inventar 21 000, Bier, Hopfen, Malz u. Kohlen 110 122, Bank u. Kassa 1362, Koncession 163 000, Debitoren 55 001, Agiovortrag 15 000, Verlust 210 871.