Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1751 Kapital: M. 2 000 000 in gleichartigen Vorz.-Aktien. Urspr. ebenfalls M. 2 000 000, 1891 reduziert auf M. 1 000 000 St.-Aktien und erhöht um M. 2 000 000 in Vorz.-Aktien. 1893 wurden die St.-Aktien annulliert und an deren Stelle an die Besitzer Genussscheine aus- gegeben, das Kapital beträgt somit wieder M. 2 000 000. Genussscheine: M. 1 000 000. Dieselben nehmen am Reingewinn teil (s. unten) und erhalten im Falle der Liquidation nach Befriedigung der Gläubiger u. Aktionäre des Überschusses. Hybpothekar-Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Anteilscheinen 1900, Stücke à. M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari von 1895–1926 durch jährl. Ausl. im Juni auf 1. Okt.; verstärkte Tilg. event. Rückzahlung des Restes ab 1900 zulässig. Als Sicherheit dient 1. Hypoth. von M. 1 700 000 auf das Fabrikgrundstück. Am 31. Dez. 1899 noch in Umlauf M. 1 380 000. Kurs Ende 1896–99: 75, 85, 81, 72 %. Notiert in Bremen. In der Versammlung der Inhaber von Anteilscheinen vom 27. März 1900 sind folgende Beschlüsse gefasst worden: 1) Der Zinsfuss der Anleihe wird von 4½ auf 3 % herabgesetzt. Diese Herabsetzung gilt auch für den April-Coup. 1900. Für die restlichen Zs. von 1½ % jährlich wird ein Gutschein ausgegeben, der nach vollständiger Tilg. der Anleihe aus den dann noch vorhandenen Mitteln, unter Hinzurechnung von 4 % Zs., eingelöst wird. 2) Die in den Anleihebedingungen vorgesehene planmässige Amortisation wird ausgesetzt, bis seitens des Ausschusses (siehe unter 3) die Vornahme aller oder einzelner der ausgesetzten planmässigen Amortisation gefordert wird. 3) Es wird ein Ausschuss von 5 Personen als Vertreter der Gläubiger gewählt, welcher bevollmächtigt wird, alle den Gläubigern zustehenden Rechte auszuüben und die Gläubiger gerichtlich und aussergerichtlich zu vertreten mit der Massgabe, dass die Befugnis der einzelnen Gläubiger zur selbständigen Geltendmachung ihrer Rechte ausgeschlossen wird. Der Ausschuss ist insbesondere auch bevollmächtigt, den Verkauf der Einrichtung der Fabrik Hameln sowie der Grundstücke und der Gebäude daselbst im ganzen oder in Teilen zu genehmigen. 4) Der Ausschuss hat dahin zu wirken, dass der aus dem Verkauf von Pfand stücken und aus dem jeweiligen Jahresabschlusse sich ergebende Überschuss unter Rück- haltung eines zur Deckung der Ausgaben ausreichenden Betrages gleichmässig unter die Anteilscheininhaber verteilt wird. Ausschuss: Dr. jur. Albrecht Bulle, Dr. jur. Th. Henschen, W. Oelze, R. Hirschfeld, Wilh. Konitzky, Bremen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div., vom Überschuss 10 0% Tant., bei deren Be- rechnung besondere Abschreib. ausser Berechnung bleiben, vom Rest an die Genuss- scheine, Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Grundstück 94 441, Gebäude 1 478 901, Maschinen 1 261 664, Eisenbahnanschluss 51 105, Wegebau 21 380, Kanal 48 372 elektr. Anlage 38 536, Gas- beleuchtungsanlage 2859, Inventar u. Utensilien 37 904, Neubau 171 909, im voraus bezahlte Feueryersicherungsprämie 6428, Kassa 155, Debitoren 10 591, Pfandhalterkto 7617, Verlust, Vortrag 106 638, Verlust 1899 109 233. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth.- Anleihe 1 380 000, Coup.-Kto 15 525, Ergänz.-F. 8012, Kreditoren 44 202. Sa. M. 3 447 740. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunkosten 42 346, Anleihe-Zs. 62 977, Amor- tisationen 100 924. – Kredit: Gewinnbeteiligungskto 88 320, Lagermiete 8695, Verlust 109 233. Sa. M. 206 248. Kurs Ende 1896–99: –, –, –, – %. Notiert in Bremen. Dividende 1890–99: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: O. Schoch, A. Siegert. Prokurist: A. Wolf. Aufsichtsrat: Vors. A. Strandes, Carl E. Meyer, Komm.-Rat Krüger, Ökonomierat Funck, G. Wolde. Zahlstellen: Bremen: J. Schultze & Wolde, St. Lürmann & Sohn. Norddeutsche Zucker-Raffinerie in Frellstedt, Braunschweig. Domizil Hamburg, Sitz der Direktion in Frellstedt. Gegründet: Im Jahre 1883. Letzte Statutenänd. vom 30. April 1900. Zweck: Fabrikation von Würfel- und Melassezucker (Melasse-Entzuckerungsanstalt mittels des Strontianitverfahrens). Verarbeitet wurden 1895–98: 516 800, 537 900, 566 000, 615 550 Ctr. Die Fabrik wurde im Nov. 1898 von einem grossen Brande heimgesucht, welcher das Zuckerlager und die Raffinerieabteilung zerstörte; letztere wurde bis Ende 1899 voll- ständig feuersicher wieder aufgebaut und in Betrieb gesetzt. Der Feuerschaden wurde seitens der Assekuranz mit M. 1 269 232 anerkannt. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. April 1900 um M. 750 000 (auf M. 2 000 000) in 750 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, übernommen von einem Konsortium zu 115 %, an- geboten den Aktionären M. 625 000 23. Mai bis 9. Juni 1900 zu 118 % zuzügl. 4 % Zs. ab 1. Jan. 1900, voll einzuzahlen bis 30. Juni 1900; auf 2 alte Aktien konnte 1 neue be- zogen werden. Anleihe: M. 675000 in 4½ % Prior.-Oblig. von 1885, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. lt. Plan innerhalb 20 Jahren durch halbjährl. Ausl. anfangs März und Sept. auf bezw. 1. Juni und 1. Dez.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung