Weinbau und Schaumwein-Fabriken. 1773 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Diskont, Zs. etc. 52 055, Steuern u. Abgaben 7346, Direktionsunkosten 63 311, Verwaltungskosten 92 574, allg. Unkosten 948 676, Kommission der Geschäftsführer 232 444, Abschreib. 80 000, Reingewinn 273 907. – Kredit: Vortrag a. 1898 6778, Bruttogewinn 1 743 537. Sa. frs. 1 750 315. Gewinn- Verwendung: Div. 192 000, Tant. an V.-R. 72 000, Vortrag 9907. Reservefonds: frs. 120 000. Kurs Ende 1898–99: frs. 1475, 1390 pro Aktie. Notiert in Brüssel. Dividenden 1895–99: 14, 15, 15, 16, 16 %. Direktion: Für Belgien und Holland Felix Veromer, Brüssel; Specialdirektor für Deutsch- land, Osterreich-Ungarn, Skandinavien und die Schweiz Aug. Thiemann, Frankfurt a. M. Handlungsbevollmächtigter in München Max Peukert. Verwaltungsrat: Felix Veromer, Brüssel; A. Barry Herrfeldt, Spa; J. Ramsay Dow, G. Jürgens, London. Kommissar nach belgischem Gesetz: F. Dons, Brüssel. A. Wilhelmj, Actien-Gesellschaft, Weinbau u. Weinhandlung zu Hattenheim i. Rheingau mit Filialen in Wiesbaden u. Berlin. (In Liquidation lt. G.-V.-B. vom 15. April 1899.) Gegründet: Am 19. April 1888 durch Übernahme der Firma A. Wilhelmj zu Hattenheim a. Rh. für zusammen M. 2 420 000, ausgeglichen durch mitübernommene Passiven von M. 220 000, 1197 Aktien à M. 1000 u. M. 3000 bar. Zweck: Betrieb aller Zweige der „Weinindustrie“ einschliesslich des Handels in Wein und anderen in dieses Fach einschlagenden Artikeln, insbesondere die Bewirtschaftung der der Ges. gehörigen Weingüter. Der Ges. gehören ca. 300 Weinberge in den Gemarkungen von Rauenthal, Eltville, Erbach (Markobrunnen), Hattenheim, Hallgarten, Rüdesheim u. Assmannshausen, ferner das Fürst Löwenstein-Wertheimsche Gut Rauenthal und das Schloss Reichartshausen nebst Weingut. Die Liquidatoren, welche Immobilien freihändig veräussern dürfen, verkauften im Nov. 1899 das Weingut Rauenthal (19,58 ha), mit etwa M. 700 000 zu Buch stehend, an die Kgl. preuss. Domänenverwaltung für M. 1 125 000, die Weinberge in der Erbacher Gemarkung wurden im Jan. 1900 von dem Prinzen Albrecht von Preussen erworben; die Parzellen in Markobrunnen wurden dabei mit M. 400 die Rute = M. 40 000 der Morgen bezahlt. Kapital: M. 2 272 000 in 73 St.-Aktien und 2199 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. Kapital M. 1 200 000, erhöht 1889 um M. 600 000, 1890 um weitere M. 600 000. Die G.-V. vom 5. Nov. 1894 beschloss Vorz.-Aktien bis zu M. 2 400 000 mit Div. ab 1. Jan. 1895 auszugeben. Der Bezug dieser Vorz.-Aktien konnte stattfinden gegen Einlieferung von einer alten Aktie unter Zuzahlung von 30 % = M. 300, bezüglich vom 10. Juni bis 10. Aug. 1895 unter Zuzahlung von 40 %, oder gegen Einlieferung von 3 alten Aktien behufs Zusammen- legung in eine Vorz.-Aktie. Zuzahlung à M. 300 erfolgte auf 2054 Aktien = M. 616 200, à M. 400 auf 81 Aktien = M. 32 400, 192 Aktien „ in Vorz.-Aktien umgewandelt. 73 Aktien blieben rückständig. Von dem Gewinn aus der Zuzahlung = M. 648 000 und der Zusammenlegung = M. 128 000, zusammen M. 776 600 wurden verwendet M. 370 000 zu Abschreib., M. 376 600 zur Überweisung auf Aan und Disp.-F. Aufgelegt M. 800 000 7. Sept. 1889 zu 123 % bei Leopold Friedmann in Berlin. Die letzten 600 Aktien wurden von Friedmann al pari übernommen und 26. Juli 1890 zu 105 % aufgelegt. Die Aktionäre konnten auf je 3 alte Aktien eine neue beziehen. Die Vorz.-Aktien werden vor den St.-Aktien eingelöst, dann diese, Rest gleichmässig an alle Aktien. Anleihen: I M. 1 000 000 in 5 % Partial-Oblig. v. 1888. 1000 Stücke à M. 1000 auf Namen und durch Indossament übertragbar. Zs. 2 11. u. 1./7. Tilg. ab 1888 mit 1 % und ersparten Zs. durch 333 Ausl. im April auf 1. Juli. Im Juni 1899 noch M. 447 000 in Umlauf. II M. 1 050 000 in 5 % Partial-OÖblig. von 1893, 1050 Stücke à M. 1000; davon noch unbegeben M. 500 000. Zs. 1./4 u. 1./10. Tilg. ab 1894 bis 1932 mit 1 % und ersparten Zs. durch jährl. Ausl. im Juli auf 1. Okt. noch in Umlauf M. 447 000. Im Juni 33 sind M. 550000 dieser Anleihe zur kellweizen Deckung der Bankschuld verwendet (s. Passiva). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 7½ % Tant. an A.-R., bis 12½ % an Dir., 6 % Div. auf Vorz.-Aktien mit event. Nachzahlungspflicht für Ausfälle, Rest zur Verf. der G.-V. zu Reserven oder Div. an alle Aktien gleichmässig. Liquidations-Bilanz vom Junf 1899: Aktiva: Grundstücke: Rauenthaler Weingut 900 000, Weinberge Erbach, Hattenheim, Rüdesheim, Assmannshausen 38 864, Weingut Reicharts- hausen, Schloss Reichartshausen samt Kloster- u. Schlosskellereien, Wasser- u. Elektricitäts- werken, Ökonomiegebäuden, Kelterhaus, Fasshallen, Stallungen, Obstgarten, Wiesen, Park etc. 1 098 150, Gutshaus Hattenheim mit grossen Kellereien, Kelterhaus, elektrischen Einrichtungen, Obstgarten, Wingert etc. 232 400; Warenvorräte: Weinlager in Fässern u. Flaschen 1 975 786, Versandfässer, Kisten, Flaschen etc. 910 58; Gerätschaften: Lagerfässer, Keller- u. Herbstgerätschaften, Fuhrwerke, Eisenbahnwaggons, Einrichtungen im Schloss