1796 Zoologische Gärten, Aquarien etc. in Umlauf M. 1 344 300. Kurs Ende 1886–99: 106, 107, –, 106, 103.10, 105, 107, 106.50, , 103, —–, 102.25, 101.25, 99.90 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Am 1. Juni oder, falls dieser ein Sonntag, an dem darauffolgenden Werktag. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Maximum 10 St. Gewinn-Verteilung: Den Aktionären, welche mehr wie eine Aktie besitzen, sollen eventuell bis zu M. 50 pro Aktie (gleichviel ob à M. 300 oder à M. 1000) Div. für den Mehrbesitz an Aktien gezahlt werden (noch nicht der Fall gewesen). Die Div. gelangt nicht zur Auszahlung, wenn die 2. und weitere Aktie, die sich im Besitz einer Person befindet, zur Erlangung freien Eintritts für 7 weitere Angehörige benutzt ist. Diejenigen Aktien, welche Div. tragen, können auf G.-V.-B. aus dem Reingewinn amortisiert werden. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: Gebäude u. Anlagen 2 420 103, Kto für Neuanlagen 689 764. Mobilien, Geräte etc. 28 638, Grundstück 9720, Kassa 93, Tierbestand 186 238, Bestände an Materialien, Pferden etc. 31 004, Debitoren 10 634. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Oblig. 1 344 300, Darlehen 75 000, Oblig.-Amort.-Kto 61 674, Oblig.-Zs. 14 623, Entschäd.-Kto für Terrainabtretung 73 873, Kreditoren 288 707 Abonnements 31 371, R.-F. 88 237, Gewinn 98 408. Sa. M. 3 376 196. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abbruch 23 937, Unkosten einschl. Zs. etc. 213 907, Be- triebsunkosten 194 441, Reparaturen 113 322, Fütterung der Tiere 90 173, Abschreib. 28 667. Vortrag 98 408. – Kredit: Vortrag a. 1898 93 939, Pacht u. Miete 74 286, Abonnements 89 683, Eintrittsgelder 485 760, Beitrag der Stadt Berlin 12 000, gemischte Einnahmen 7189. Sa. M. 762 858. Reservefonds: M. 88 237. Kurs Ende der Aktien 1886–99: Die Aktien werden nicht offiziell gehandelt, im Privatverkehr aber mit etwa M. 1200 bezahlt. Dividende: Wird nicht verteilt. (Siehe Gewinn-Verteilung.) Coup.-Verj.: Event. 4 J. n. F. Direktion: Dr. Heck. Vorstand: Vors. Baurat W. Böckmann, 1. Stellv. Schriftführer Rechtsanwalt Dr. Gelpcke, 2. Stellv. Komm.-Rat A. Lucas, Schatzmeister Geh. Komm.-Rat Ed. Veit, Rittergutsbes. Dr. James von Bleichröder, Anton Fürst Radziwill, Rittergutsbes. Louis Ravené, Ritter- gutsbes. R. Richter-Mahlow, Unter-Staatssekretär a. D. Wirkl. Geh. Rat Dr. Fischer. Berliner Aquarium, Commandit-Gesellschaft auf Aktien. Dr. Hermes & Compagnie in Berlin, Unter den Linden 68 a. Gegründet: Im Jahre 1867. Letzte Statutenänd. vom 27. Febr. 1900. Zweck: Ein- und Verkauf, sowie Ausstellung lebender Land- und Wassertiere. Eröffnet am 11. Mai 1869. 1890 wurde in Rovigno eine eigene zoologische Station errichtet, welche dem Berliner Etablissement Seetiere liefert und vom Deutschen Reiche ab 1893/94 mit jährl. M. 10 000 (jetzt M. 20 000) subventioniert wird; die Station wird gegenwärtig umgebaut und bedeutend erweitert. Das Preussische Kultusministerium hat dort 2 Arbeitsplätze für Zoologen und Botaniker gemietet. Die G.-V. vom 29. Mai 1890 genehmigte den Neubau des Vorderhauses zu einem Hotel ersten Ranges (Hotel Minerva), die Einrichtung eines solchen und Verwertung desselben durch Verpachtung oder (G.-V. vom 10. Okt. 1895) eigenen Geschäftsbetrieb. Das Hotel wurde am 28. Aug. 1891 dem Pächter übergeben gegen eine Pacht von jährl. M. 65 000 und Verzinsung und Amortisation der M. 120 000 übersteigenden Einrichtungs- kosten. Gegen Erhöhung dieser Summe auf M. 180 000 und Erlass des Pachtbetrages vom 1. Jan. bis 1. Juli 1892 stellte Pächter auf 5 Jahre in der Stettiner Bergschloss- brauerei Rudolph Rückforth eine Bürgin, die bis 1. Juli 1897 für alle Zahlungen auf- zukommen hatte. Am 20. Dez. 1893 wurde die Benutzung der im Souterrain belegenen Wirtschaftsräume über die Dauer von täglich 4 Stunden hinaus polizeilich untersagt. Der Pächter verlangte infolgedessen Lösung des Vertrages und Entschädigung und schloss am 31. Dez. 1893 das Geschäft. Pächter und Bürgin sind von der Ges. gericht- lich in Anspruch genommen und in erster Instanz verurteilt; das Kammergericht er- kannte auf Abweisung der Klage, das Reichsgericht hob jedoch diese Entscheidung auf und wies die Sache in die Vorinstanz zurück, welche dann Beweisaufnahme beschloss und zu einem für die Ges. günstigen Urteil gelangte, das am 30. Jan. 1899 vom Reichs- gericht bestätigt wurde. Die erstrittene Entschädigung betrug M. 72 000. Zwei weitere Prozesse gegen Pfaff und Bürgen wurden von der Ges. in erster Instanz gewonnen. Sie erhielt den Betrag nebst Zinsen mit M. 92 821 im Wege der Zwangsvollstreckung, konnte ihn aber noch nicht von dem Prozess-R.-F. abschreiben, weil die Beklagte Be- rufung eingelegt hat. Die gesamten noch schwebenden Prozessobjekte belaufen sich auf ca. M. 246 777, von denen etwa M. 100 000, als zu Ungunsten der Ges. liegend, aus- zuscheiden sind. Der gebildete Prozess-R.-F. betrug Ende 1899 noch M. 175 014. Der Pächter Pfaff ist am 17. Sept. 1896 gestorben und der Vertrag somit zum I. April 1897 gekündigt. Die Ges. hat das Hotel sodann in eigene Regie genommen und ab 1. Jan. 1898 anderweit an K. A. Karcher verpachtet gegen M. 32 000 in 1898, M. 34 000 in 1899, je M. 36 000 in 1900–1902. Aus einem Teil des Restaurants ist 1899 ein Laden errichtet.