60 Versicherungs-Gesellschaften. Südamerikanische Colonisations-Gesellschaft zu Leipzig. (In Liquidation.) Gegründet: Im Jahre 1884. Letzte Statutenänderung am 12. Juni 1894. Der Grundbesitz der Ges. bestand Ende 1899 aus 25 Leguas = 46 850 Hektar in Paraguay, der Vieh- bestand aus 4026 Rindern, 501 Kälbern und 82 Pferden. Das Geschäftsjahr 1899 brachte infolge der ganz abnormen Witterung der letzten Jahre in dem Estancia-Betrieb einen ganz erheblichen Verlust an älterem Vieh, insgesamt 1715 Stück Rindvieh, ausserdem einen durch die weitere Entwertung des Papiergeldes hervorgerufenen Agioverlust von M. 19 579.04. Es sind nun die gegenwärtigen Verhältnisse so schlechte, dass es zweifel- haft erscheint, ob in absehbarer Zeit das Land eine wirtschaftliche Besserung erhalten wird. Unter diesen Umständen und angesichts der Verluste des verflossenen Geschäfts- jahres, welches eine Unterbilanz von M. 65 679.79, also mehr als die Hälfte des auf M. 125 000 reduzierten A.-K., ergab, wurde in der G.-V. am 20. Dez. 1900 der Antrag auf Auflösung der Ges. gestellt und angenommen. Kapital: M. 125 000 in 100 Aktien à M. 500 und 75 Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 200 000 ist 1887 auf M. 500 000 erhöht worden. Auf G.-V.-B. v. 6./12. 1894 ist das A.-K. behufs Beseitigung der Unterbilanz in Höhe von M. 372 983.20 von M. 500 000 auf M. 125 000 reduziert und sind deshalb die ausgegebenen 400 Aktien à M. 500 u. 300 Aktien à M. 1000 in der Weise zusammengelegt worden, dass an Stelle von je 4 Aktien à M. 500 eine Aktie à M. 500 u. an Stelle von 4 Aktien à M. 1000 eine Aktie à M. 1000 getreten sind. Der Beschluss ist 1897 zur Durchführung gelangt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Juni. Bilanz am 31. Dez. 1899: Aktiva: In Paraguay investiertes Kapital: spec. alter Grundbesitz 44 368. Rest 85 835, Bauten, Zäune etc. 6281, totes Inventar u. Vorräte 3240, Viehbestand 66 628, Kassenbestand 682, Debitoren 359, Saldo Mercantil-Bank 91: Kassa 2340, Debi- toren 30, Inventar 100. Unterbilanz 65 679. — Passiva: A.-K. 125 000, Kreditoren in Paraguay 4441, do. in Leipzig 146 196. Sa. M. 275 638. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1898 17 219, Zs. 5762, Unkosten 516, Verlust in Paraguay 22 801, Agioverlust 19 379. —– Kredit: Unterbilanz per 31. Dez. 1898 17 219, Verlust 1899 48 460. Sa. M. 65 679. Dividenden 1886–99: 0 %. Verlust Ende 1897–99: M. 21 229, 17 219, 65 679. Liquidator: Carl Willig. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr. Ernst Hasse, Stellv. Max Kormann, Gross-Pösna, Rich. Freyer, Konsul Ad. Glenck. Max Lieberoth-Leden, Fritz Mayer, Otto Schwabe, Phil. Nagel, Leipzig. Versicherungs-Cesellschaften. Augusta- Allg. Deutsche Invaliden- und Lebens- Versicherungs-Aktiengesellschaft in Berlin. Gegründet: Am 11. April bezw. 23. Juli 1900; handelsger. eingetragen am 23. Okt. 1900. Koncessioniert in Preussen lt. Urkunde vom 24. Sept. 1900. Gründer: 71 namhafte Gross- industrielle, Bankiers etc. aus allen Teilen des Deutschen Reiches. Zweck: Versicherungen von Kapitalien und Renten auf das menschliche Leben für den Fall des Todes, des Erlebens, der Erwerbsunfähigkeit und der Krankheit, sowie Versicherungen von Kapitalien und Renten für eine im voraus bestimmte Zeit. Der Schwerpunkt der neuen Ges. ruht in der Invaliditätsversicherung. Vor allem soll das Prinzip der Invaliden- versicherung in den Kreisen eingeführt werden, die von der staatlichen Versicherung nicht umfasst werden. Dies sind die selbständigen Erwerbspersonen und Angestellten mit einem Einkommen über M. 2000. Die Invalidenpolice der „Augusta“ deckt die gesamten, überhaupt vorhandenen Gesundheitsstörungen, schliesst also die Unfallgefahr in sich ein. Eine neue eigenartige Einrichtung bietet die „Augustaé“ mit dem Sterbe- geld, das allen Versicherten, gleichviel ob Rentenempfänger oder nicht, geboten wird, sofern sie den Ablauf der ersten fünf Versicherungsjahre erleben. Es beginnt im sechsten Jahre mit 60 % der versicherten Jahresrente und kann allmählich bis auf das Dreifache derselben anwachsen. Invalidität wird schon als vorhanden angenommen, wenn der Versicherte infolge einer Krankheit wenigstens sechs Monate lang um mind. % in seiner bisherigen Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt worden ist. Die zu zahlende Rente wird nach dem Grade der Invalidität bemessen; ein Halbinvalide erhält die halbe, ein Ganzinvalide die volle versicherte Rente. Trotz eingetretener Invalidität hält die