76 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Dividende 1899/1900: 4 %. Vorstand: Bürgermeister Karl Kleim, Gudensberg. Aufsichtsrat: Vors. Gutsbes. Fr. Nöll, Stellv. Gutsbes. Cyr. Koch, Gutsbes. Aug. Metz, Gudens- berg; Eisenbahnbauunternehmer Hugo von Kintzel, Cassel. Haffuferbahn-Aktien-Gesellschaft in Elbing. Vorstand in Frauenburg. Gegründet: Am 12. Aug. 1896 bezw. 17. März 1897, handelsgerichtlich eingetragen am 18. Jan. 1898. Letzte Statutenänd. vom 25. April 1899. Betriebseröffnung für Personen am 21. Mai 1899, für Personen- u. Güterverkehr am 11. Sept. 1899. Gründer siehe Jahr- gang 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer eingeleisigen vollspurigen Kleinbahn mit Lokomotivbetrieb von Elbing über Wogenab, Reimannsfelde, Lenzen, Kadinen, Tolkemit, Frauenburg nach Braunsberg. Länge inkl. Nebengeleise 57 km. Der Betrieb ist vertragsm. von der Firma Lenz & Co. auf die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft in Königsberg übergegangen. Kapital: M. 2 750 000 und zwar M. 1 500 000 in 1500 Vorz.-Aktien à M. 1000, M. 593 000 in 593 garant. St.-Aktien Lit. A à M. 1000 und M. 657 000 in 657 nicht garant. St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Den Vorz.-Aktien wird eine 4 % Vorrechts-Div. und ausserdem bei einer etwaigen Liquidation der Ges. bis zur Höhe von M. 1 500 000 ein Vorrecht vor den St.-Atien Lit. A u. B. gewährt. Den St.-Aktien Lit. A wird eine Div. von 3½ % auf die Dauer von 20 Jahren wie folgt gewährleistet: a) durch Beschluss des Provinzial- ausschusses von Westpreussen d. d. 6. März 1896 ein jährlicher Zuschuss bis zur Höhe von M. 7000, b) seitens des Stadtkreises Elbing bis zur Höhe von jährlich M. 6930, c) seitens des Landkreises Elbing bis zur Höhe von jährlich M. 3325, d) seitens des Landkreises Braunsberg bis zur Höhe von jährlich M. 3500. Hypothek: M. 1 900 000, verzinslich zu 4½ %, amortisierbar nach Ablauf der ersten fünf Betriebsjahre mit %. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Juni-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % zum R.-F., hiernach vertragsm. Gehälter und Tant. an Vorst., A.-R. u. Beamte, dann Div. (siehe unter Kapital), Rest zur Deckung der Gewährleistungszuschüsse, Überrest an sämtliche Aktien gleichmässig. Bilanz am 31. März 1900: Aktiva: Eisenbahnbaukto 3 444 507, Elbinger Grunderwerb 847 633, Grunderwerbskto 7663, Kassa 662, vorläufig ermittelter Wert des unentgeltlich hergegebenen Grund u. Bodens 110 000, Debitoren (Garantiezuschüsse) 20 755, Ostdeutsche Eisenbahn-Ges. 7841, Magistrat Elbing 3000. Passiva: A.-K. 2 750 000, Ern.-F. 6669, R.-F. 58, Disp.-F. 109 940, Spec.-R.-F. 60, Lenz & Co. 1 548 318, Ostdeutsche Bank 5149, Div. 20 755, Gewinn 1113. Sa. M. 4 442 064. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ern.-F. 6669, Betriebsführerin 130, Gewinn 1113, R.-F. 58. Sa. M. 7972. – Kredit: Betriebsüberschuss M. 7972. Dividende 1899 1900: Aktien Lit. A gar. 3½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Mühlenbes. Ernst Hantel, Frauenburg; Stellv. Civil-Ing. Wilh. Netke, Elbing. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Ober-Reg.-Rat Dr. Friedr. Gramsch, Landeshauptmann Rud. von Brandt, Königsberg: Landeshauptmann Hinze, Danzig; Oberbürgermeister H. Elditt, Landrat Rüdiger von Etzdorf, Bürgermeister Sausse, Konsul Mitzlaff, Elbing; Geh. Baurat Wilh. Koschel, Berlin; Provinziallandschafts-Dir. Carl Franke, Bromberg; Bürgermeister Sidath, Landratsamts-Verwalter Graf zu Dohna, Braunsberg. Halle-Hettstedter Eisenbahn-Gesellschaft in Halle a. S. Gegründet: Am 24. Juni 1895. Betriebseröffnung am 26. Mai 1896 für Personen-, im Sep- tember 1896 für Güterverkehr. Letzte Statutenänd. vom 10. Aug. 1899. Staatliche Koncession für Halle-Hettstedt vom 24. Juni 1895 auf 75 Jahre. Koncession für Gerbstedt- Friedeburg a. S. vom 15. März 1899 auf die Dauer des Hauptunternehmens. Zweck: Betrieb einer Kleinbahn mit Dampfbetrieb von Halle nach Hettstedt (Länge 44,9 km, Spurweite 1,435 m). Laut Vertrag vom 26. Juni 1896 wurde die Akt.-Ges, Halle'sche Hafenbahn (Länge 7,4 km, Spurweite 1.435 m bezw. 1 m) mit Vermögen und Schulden erworben und wurden hierfür M. 1 040 000 in 1040 Aktien Lit. A à M. 1000 gewährt gegen Einlieferung der zu vernichtenden Aktien der Halle'schen Hafenbahn, welche Ges. aufgelöst wurde. Am 2. Okt. 1899 wurde ferner der Betrieb der von der Ges. er- bauten Kleinbahn mit Dampfbetrieb von Gerbstedt nach Friedeburgerhütte eröffnet (Länge 5,12 km, Spurweite 1,435 m). Die Weiterführung dieser Strecke bis nach Friede- burg a. S. (Länge 4,83 km. Spurweite 1.435 m) und die Anlage eines Hafens daselbst erfolgte 1900, Betriebseröffnung am 1. Sept. 1900. Den Betrieb führt die Firma Lenz & Co., G. m. b. H., Berlin, 25 Jahre lang vom Tage der Betriebseröffnung an gegen 10 % des Betriebsüberschusses. Kapital: M. 5 250 000, und zwar M. 3 725 000 in 3725 Aktien Lit. A (Nr. 1–3725) und M. 1 525 000 in 1525 Aktien Lit. B (Nr. 3726–5250) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 4 100 000,