Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 93 Niederlausitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Berlin, W. Linkstrasse 19, Betriebsdirektion in Luckau. Gegründet: Am 18. Febr. 1896, Koncession für Lübben-Falkenberg vom 25. Nov. 1895, für Lübben-Beeskow v. 20. Dez. 1899, beide unbeschränkt nach dem Geset v. 3. Nov. 1838. Letzte Statutenänd. vom 25. Sept. 1899. Gründer siehe ) ahrgang 1899/1900. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen Nebeneisenbahn 1) von Lübben über Uckro und Alt-Herzberg nach Falkenberg; Länge 73,19 km, eingeleisig, 2) von Lübben nach Beeskow. Betrieb ersterer Linie für Rechnung der Ges. seit 1. April 1898. Staatsbahn- anschlüsse in Lübben, Uckro und Falkenberg. Betriebseröffnung Uckro-Luckau am 20. Dez. 1897, Luckau-Lübben am 3. März 1898, Uckro-Falkenberg am 15. März 1898. Die Fortsetzung der Bahn von Lübben nach Beeskow ist im Bau (s. unten). Kapital: Urspr. M. 5 319 000 in 5319 Inh.-Aktien (Nr. 1–5319) à M. 1000 volleingezahlt. Zufolge G.-V.-B. vom 17. Nov. 1898 auf M. 8 581 000 erhöht (siehe unten). Die Kreise Luckau und Schweinitz haben sich solidarisch verpflichtet, für das urspr. A.-K. von M. 5 319 000 auf die Zeitdauer von 15 Jahren vom 1. April 1898 ab eine Div. von 3½ % jährl. zu garantieren. Sofern der nach der Jahresbilanz verbleibende Reingewinn, nachdem also aus den Einnahmen die Verwaltungs-, Unterhaltungs-, Betriebs- und sonstigen Ausgaben und alle Lasten, sowie die statutarisch in die R.-F. und Ern.-F. fliessenden Beträge abgezogen sind, eine Div. von 3½ % für das Grundkapital nicht ergiebt, haben die Kreise den Fehlbetrag bis zu dieser Höhe zuzuschiessen und an die Ges. zu zahlen. Sofern dagegen der Reingewinn nach Deckung der vorgenannten vorweg aus den Einnahmen zu berichtigenden Beträge auf eine höhere Summe als 3½ % des Grundkapitals sich beziffert, ist die Ges. für die Dauer der Garantiezeit verpflichtet, die Hälfte dieses Überschusses an die Kreise Luckau und Schweinitz auszuzahlen. Die G.-V. v. 17. Nov. 1898 beschloss den Bau und Betrieb einer Fortsetzung der Bahn von Lübben nach Beeskow und wurde dementsprechend eine Erhöhung des A.-K. um M.3 262 000, in 3262 Aktien à M. 1000 eingeteilt in 1162 St.-Aktien (Nr. 5320–6481), 300 St.-Aktien Reihe II (Nr. 6482––6781) und in 1800 Vorz.-Aktien (Nr. 6782–8581) herbeigeführt; auf diese Inh.-Aktien sind z. Z. 25 % des Nennwertes eingezahlt. Die Kreise Luckau. Schweinitz und Lübben haben auf die Zeitdauer vom Tage der Betriebseröffnung der Linie Lübben-Beeskow ab bis zum 1. April 1913 eine Div.-Garantie von 3½ %% auf die 1.162 St.-Aktien (Nr. 5320-–6481) übernommen, während ihnen die Hälfte eines etwaigen Überschusses nach Abgewährung von 3½ % auf die St.-Aktien überwiesen wird. Die 1800 Vorz.-Aktien erhalten eine Div. bis 3½ % vor allen anderen Aktien, jedoch findet, wenn in einem Jahre die Vorz.-Aktien eine Div. von 3½ % nicht erhalten sollten, eine Nachforderung nicht statt. Bei etwaiger Auflösung der Ges. gewähren die Vorz.-Aktien den Anspruch auf Auszahlung ihres vollen Nennbetrages, bevor eine Auszahlung auf die St.-Aktien geleistet werden kann. Anleihe: Die G.-V. vom 7. Mai 1900 beschloss den Vorst. im Einverständnis mit dem A.-R. zu ermächtigen, zur Erweiterung und Verbesserung der bestehenden Anlage wie zur Vermehrung von Betriebsmitteln eine Schuld bis zur Höhe von M. 260 000 unter den von dem Herrn Minister bezüglich der Verzinsung und Tilg. zu genehmigenden Be- dingungen aufzunehmen. Geschäftsjahr; 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: Aus der Betriebseinnahme zunächst eine Rücklage in den Ern.-F. und Spec.-R.-F., deren Höhe durch das Regulativ festgesetzt wird, dann von dem Rein- gewinn 5 % an Bilanz-R.-F., alsdann Div. bis zu 3½ %, vom Überschuss die Hälfte an die Kreise Schweinitz und Luckau (auf die Dauer von 15 Jahren), von der anderen Hälfte vertragsm. Tant. an Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach Verf. der G.-V. (Siehe auch Div.-Garantie unter Kapital.) Bilanz am 31. März 1900: Aktiva: Kassa 428, Bahnanlage 5 345 779, Kautionsasservatenkto 15 161. Debitoren 95 647, Effekten für Fonds 38 592. – Passiva: A.-K. 5319 000, R.-F. 548, Ern.-F. 64 491, Spec.-R.-F. 10 961, Beamten- u. andere Kautionen 52 564, alte Div. 315, Kreditoren 42 046, Reingewinn 5681. Sa. M. 5 495 609. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. a. Pensionskasse für Beamte Deutscher Privat- Eisenbahnen 2612, Betriebsausgaben 169 147, Ern.-F. 29 825, Spec.-R.-F. 5345, Eisenbahn- abgabe 9546. gesetzl. R.-F. 299, Reingewinn 5681. Sa. M. 222 458. — Kredit: Betriebs- einnahmen M. 222 458. Kurs Ende 1898–1900: In Berlin: 92.50, 82.75, 67 %. — In Hamburg: 92, 82.40, 67 %. Eingeführt an beiden Börsenplätzen im Mai 1898. Dividenden: 1896/97–1897/98 (Baujahre); 0 %; 1898/99–1899/1900: 3½, 3½ %, gezahlt von den garantierenden Kreisen, da für 1898/99 kein verteilbarer Reingewinn bezw. für 1899/1900 nur M. 5681 Reingewinn vorhanden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Baurat Carl Griebel, Stellv. Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Betriebs-Dir. Baurat z. D. Herm. Dunaj, Luckau. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. u. Stadtrat a. D. Adalb. Erler, Stellv. Reg.-Rat a. D. Rud. Seebold, Geh. Seehandlungsrat a. D. Bank-Dir. Dr. P. Schubart, Konsul Georg Hartwig,