170 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Eisenhüttenwerk Thale Actien-Gesellschaft in Berlin mit Zweigniederlassung und Werken in Thale. Gegründet: Am 24. Febr. 1872. Letzte Statutenänd. v. 23. Nov. 1899. Die G.-V. v. 23. Nov. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Zweck: Gewinnung und Herstellung von Eisen und Stahl, sowie die Weiterverarbeitung der hergestellten Rohprodukte in Hütten und anderen Etablissements, welche die Ges. zu errichten oder zu erwerben für gut befinden wird. Übernahme der Eisenhütte Thale von Emil Soltmann in Berlin inkl. der Bestände und Forderungen für M. 975 000. Das Werk umfasst nach seiner Erweiterung ein Puddel- und ein Blechwalzwerk, eine Giesserei, eine Maschinenfabrik, ein Stabeisenwalzwerk und eine 1889 umgebaute und erweiterte Fabrik von emaillierten Blech- und Gusseisengeschirren. 1896 wurden das Hammerwerk, die Achsenfabrik und der allg. Maschinenbau aufgegeben, dagegen die Fabrikation emaillierter Sanitäts-Utensilien, Kanalisationsartikel und emaillierter guss- eiserner Gefässe und Apparate für die chemische Industrie n? und 1897 ein neues Blechwalzwerk in Betrieb gesetzt. Der Betrieb des Puddel- u. Stabeisenwalzwerkes ist eingestellt und dafür eine Martin- anlage und ein Platinenwalzwerk errichtet, welche die Herstellung des Halbfabrikates für die Weiterverarbeitung in der durch die Eigenart des Betriebes bedingten hochklassigen Qualität bezwecken. Diese Neuanlagen sind im Juni 1900 in Betrieb gekommen, werden also an dem Ertrag des Geschäftsjahres 1899/1900 (Dez.) noch nicht werbend mitwirken. Umsatz 1888 89— 1898/99: M. 3 788 309, 4 783 638, 4 570 797, 4727 082, 4 253 412, 4 422 270, 4 410 489, 5 490913, 7 345 648, 7319 022, 8995 032. Arbeiterzahl 1897/98–1898/99: ca. 3250, 3560. Kapital: M. 6 288 000, und zwar a) M. 1000 800 in 834 Stück (Nr. 1–834) 5 % Vorz.-Aktien à M. 1200, b) M. 1200 000 in 2000 Prior.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 600, 0) M. 4 087 200 in 3406 Prior.-Aktien (Nr. 2001–5406) à M. 1200. Die Prior.-Aktien zu b und c) gewähren nach Fortfall der früher bestandenen St.-Aktien besondere Vorrechte nicht mehr. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in 2500 Aktien à M. 600 (= Thlr. 200), erhöht 1873 um M. 596 400 in 994 Aktien. Reduziert vom 4./1. 1878 an von M. 600 auf M. 500 und vom 5./1. 1882 an auf M. 300. Erhöht 1881 um M. 1 200 000 in 2000 Prior.-Aktien à M. 600. Für je 2 St.-Aktien und eine bare von M. 200 auf 500 steigende Zuzahlung (us. M. 325 525) kam eine Prior.-Aktie zu M. 600. Restliche 437 Prior.-Aktien mit Aufgeld verkauft. 1887 fand Rückkauf von 336 St.-Aktien zu M. 100 das Stück statt. Lt. G.-V. B. vom 21. Jan. 1894 Einlösung der restlichen St.-Aktien (M. 9600) und Em. von M. 1 000 800 in 834 Stück 5 % Vorz. Aklien à M. 03 zu pari; zunächst begeben 250, dann noch- mals 250 und 1895 restliche 334 Aktien; A.-K. somit am 31. Juli 1897 M. 2 200 800. Er- höhung am 12. Aug. 1897 um M. 1 000 400 in 917 Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Juli 1897; offeriert den Aktionären zu 120 %. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 24. Mai 1898 um M. 1 000 400 (auf M. 4 401 600) in 917 Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Aug. 1898, angeboten den Aktionären zu 115 %, anderweitig zu 120 %; weiter erhöht lt. G.-V.-B. vom 19. Mai 1899 um M. 1 886 400 (auf M. 6 288 000) in 1572 Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Aug. 1899, an ein Konsortium zu 124 %, von diesem angeboten den Aktionären 5./6.–31./7 1899 zu 127.50 %, auf nom. M. 8400 entfielen 3 neue Prior.-Aktien. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % 6% zu 102 % rückzahlbar, 500 Stücke à M. 1000 und 1000 à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1. Juli 1893 durch jährl. Ausl. von mind. M. 20 000 im Dez. auf 1. Juli. Siehergstellt durch eine Kautions-Hyp. von M. 1 100 000 auf das der Ges. auf den Namen der Deutschen Genoss.-Bank von Soergel, Parrisius & Co. Am 1. Aug. 1900 noch in Umlauf M. 840 000. Zahlst.: Berlin: Deutsche Genossenschafts- Bank; Osnabrück: Osnabrücker Bank. Aufgelegt am 11. Juni 1889 zu 102 %. Kurs Ende 1889–1900: –, 100, –, 99, 96, 98, –, 100, –, 101.25, 98.10, – %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Nach G.-V.-B. v. 23. Nov- 1899: Kalenderjahr. (Bis 31. Juli 1899 vom 1. Aug. bis 31. Juli.) Die nächste Schluss-Bilanz wird am 31. Dez 1900 gezogen. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je M. 600 A.-K. 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erreicht), sonstige Raell vertragsm. Tant. an Vorst., dann 4 % Div. (zuerst die Vorz.-Aktien, dann die Prior.-Aktien), vom verbleib. Gewinn 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super- Div., wobei die Vorz.-Aktien vorweg das ihnen zukommende 1 % erhalten. Roh-Bilanz am 31. Juli 1900: Aktiva: Immobilien 1 427 960, Motoren 1 635 286, Geräte 334 735, Kassa 8840, Wechsel 262 952, Debitoren 2 246 477, Bestände 3 017 794, Erneuerungen u. Neuanlagen 1 978 604. – Passiva: A.-K. 6 288 000, Oblig. 840 000, nicht eingelöste Oblig. 1000., R.-F. 831 604, besond. R.-F. 225 000, Delkrederekto 140 000, Ern.-F. 150 000, rückst. Löhne 54 524, Kreditoren 1 020 673, 479 246, Steuerreserve 52 466, Arbeiter- -Disp.-F. 13 618, alte Div. 1398, Gewinn 815 120. M 10 912 659. Reservefonds: M. 831 604, Extrareserve M. 24 000 Ern.-F. M. 150 000, Delkredere-F. M. 140 000 Dividenden: . Aktien 1886/87–1892/93: 0, 15 6, 38 0 % Prior.-Aktien 1886/8 Bis 1898/99 5 7, 9, 2, 3 8, 0, 0, 2½, 10, 8, 100 M. Aktien 1893/94 (½ Baf „ 1894, 3 5–1898/99: 8, 10 %. Coup. Verj.: 4 J. (F.)