172 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. tragenden Buchschulden der Ges., teils gegen Barzahlung, welche zur Beschaffung der Mittel für Eröffnung des Betriebes der Zink- und Bleierzgrube „Freudenzeche“ etc. und zur Einlösung der Obligationenschuld bestimmt war. Bei dieser Transaktion wurden gezeichnet: Durch Einwerfen der Bankierforderung = M. 1 900 000, gegen Barzahlung = M. 76 000, gegen Einreichung von 4753 St.-Aktien à M. 300 zu 28 % und M. 279748 bar = M. 679 000, gegen Einreichung von 1076 Prior.- Aktien à M. 300, zu 65 % gerechnet und M. 59 180 bar = M. 269 000, gegen Einreichung von 550 St.-Aktien = M. 22 000, gegen Einreichung von 105 Prior.-Aktien = M. 7000, also in Sa. M. 2 953 000, wie oben. Der dabei erzielte Buchgewinn betrug M. 1 646 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis zu 10 % vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte. bis zu 10 % Tant. an A.-R., über die Verteilung des übrigen Reinertrags beschliesst die G.-V. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Eisenerzgruben 480 419, Basalt- u. Trachitsteinbrüche 97 000, Lagerplätze 13 000, Landerwerbskto 178 142, Braunkohlengruben 1 396 500, Blei- u. Zinkerzgruben 526 674, Gebäude u. Fabrikanlage 151 000, Maschinen 125 980, Eisenbahn u. Fuhrpark 52 000, elektr. Beleuchtungsanlage 1000, Inventar u. Utensilien 6000, Arbeiter- häuser 52 000, Schwelerei 156 000, Kassa 7309, Vorräte 54 756, Debitoren 40 917, Interimskto 3726, Verlust 177 510. – Passiva: A.-K. 2 953 000, R.-F. 5639, Aktienumtauschkto 4800, Kreditoren 555 036, Interimskto 1460. Sa. M. 3 519 936. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 177 510, Löhne 146 241, Krankenkassen 3008, Versich. 1166, Steuern etc. 4350, Reparaturen 9486, Grubenholz 33 507, Materialien u. Utensilien 28 405, Betriebsunkosten 16 486, Gehälter 9406, Dubiose 744, Abschreib. 26 168. – Kredit: Brikettage 217 677, Kohlen 33 956, Teer 8361, Koks 13 771, diverse Einnahmen 2564, Eisenerzgruben: Betriebsüberschuss 2639, Verlust 177 510. Sa. M. 456 482. Dividenden: 1879/80–1880/81: 5, 4 %; früher und seitdem bis inkl. 1899/1900 nichts. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Kurs Ende 1886–1900: Alte Aktien: 5.50, 6.50, 15.20, 26.19, 16.70, 8.75, 6.30, 3.70, 4.25, 12. 20.75, 18.50, 20.25, –, – %. Eingeführt durch Sternberg & Co. am 2. März 1880 zu 58.50 %. Notiert in Berlin. Die Aktien sind lieferbar, auch wenn nur von einem Vorst. unterschrieben. –— Die Prior.-Aktien wurden nie notiert. – Die Aktien Lit. A sind noch nicht zugelassen. Direktion: Alfred Wentzke, Berlin. Aufsichtsrat: Stellv. Oberbergrat Oscar Bilharz, Berlin; Rechtsanwalt Geh. Justizrat Theophil Baist, Giessen; Geh. Baurat Carl Büttner, Berlin; Bankier Franz Meyer, Glauchau. Huldschinskysche Hüttenwerke, Aktiengesellschaft in Berlin, W. Matthäikirchstrasse 3a, mit Werken in Gleiwitz. Gegründet: Am 29. Dez. 1894. Letzte Statutenänd. vom 4. Nov. 1899. Zweck: Erwerb und Betrieb des dem Fabrikbesitzer Oscar Rich. Huldschinsky, Alleininhaber der Firma S. Huldschinsky & Söhne gehörigen, in Gleiwitz belegenen Röhren- und Eisenwalzwerkes sowie Stahlwerkes und der Abschluss aller nach der Annahme des Vorstandes in den Rahmen dieses Zweckes fallenden Geschäfte, insbesondere der Erwerb von Grundstücken. Die Ges. kann sich an allen Unternehmungen der Eisenindustrie in jeder Form, insbesondere durch Erwerb vou Aktien beteiligen. Die Ges. besitzt auf dem Werke in Gleiwitz ein Stahlwerk, bestehend aus 3 Martin- öfen nebst allem Zubehör, eine Bessemerei mit 2 Konvertern, 2 Kupolöfen, 2 Gebläse- maschinen und allem sonstigen Zubehör, eine Puddelei mit 19 Puddelöfen, 12 Dampf- kesseln, 2 Luppenpressen, 1 Luppenstrecke und sonstigem Zubehör, 1I Walzwerks-A nlage bestehend aus Universal-Walzwerk, Grobkaliberstrecke nebst Feinblechgerüst, ferner Mittelstrecke und Feinstrecke, sowie den dazu gehörigen Appreturwerkstätten, einer Dreherei und diversen Magazinen, eine Rohrhütte mit allen Einrichtungen zur Her- stellung von stumpf- und patentgeschweissten Röhren, nebst Werkstätte, Fittings- und Muffenschmiede, Giesserei und Magazingebäuden. In diesen Anlagen fabriziert das Werk aus Roh- und Alteisen, welche es kauft, Martin-, Thomas- und Bessemer-Stahlblöcke, sowie Puddelrohschienen, und aus diesen Erzeugnissen wiederum Handelseisen jeder Art, Konstruktionseisen, Schienen, Unterlags- blatten, Universaleisen, Knüppel und Rohrstreifen (Strips). Diese letzteren verarbeitet es grösstenteils selbst in der Rohrhütte zu Gasröhren, patentgeschweissten Röhren, naht- losen Röhren (Patent Ehrhardt), Fittings (Rohrverbindungen) und sonstigen Rohr- erzeugnissen. Auf dem Werke werden ferner Gusswaren hergestellt. Produktion in Gleiwitz: 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 Flussstahlblöcke u. Rohschienen . . t 28 872 32 414 43 761 50005 55 750 Halbfabrikate, Knüppeln u. Stürzen „ 2 813 3 771 4 845 5 496 4 826 Eertigfabrikafes 669 48 971 53 001 57933 58 076 Versand an Fertig-u. Halbfabrikaten „ 47 690 48 559 54 978 59 674 60072 Erlös insgesamt . . . M. 7 949 067 9 140 835 10 005 727 11189 145 13 763 627