Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 185 Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1896/97: 0 %; Prior.-Aktien 1889/90–1899/1900: 6, 4, 1½, 0, 0, 3½, 7, 12, 13, 12, 5 %. Zahlbar spät. im Dez. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Eugen Bertram, Albert Knaff, Bergassessor Wilh. Marx. Aufsichtsrat: (6–9) Komm.-Rat J. N. Heidemann, Louis Hagen, Geh. Komm.-Rat Gust. Michels, Ober-Reg.-Rat a. D. Heinr. Schröder, Köln:; Fr. Eckardt, Daaden; Komm.-Rat E. Klein, Heinrichshütte. Zahlstellen: Brückhöfe: Gesellschaftskasse; Köln: Deichmann & Co., A. Levy; Köln u. Berlin: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Berlin: L. S. Rothschild, Wiener Levy & Co. Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede. (Hauts-Fourneaux Lorrains Aumetz-La Paix.) Gesellschaftssitz und Centrale in Brüssel. Rue de L'association 60. Generaldirektion in Kneuttingen, Lothringen. Grubendirektion in Aumetz, Lothr.; Hüttendirektion in Kneuttingen. Gegründet: Am 15. Mai 1897 als Aumetz Belgisch-Lothringer Gruben- und Hüttenverein in Brüssel auf die Dauer von 30 Jahren. Lt. G.-V.-B. vom 24. Nov. 1897 fusionierte sich die Ges. mit der Société anonyme des Hauts-fourneaux de la Paix, gegründet am 24. Okt. 1896. Letzte Statutenänd. vom 22. Jan. 1900. Zweck: Ausbeutung und Verkauf des Eisenerzes, Fabrikation von Gusseisen, die Verwand- lung des Gusses in Eisen oder in Stahl und im allgemeinen alles, was zur Eisen- oder Stahlindustrie und deren gleichartigen Fabrikaten Bezug hat. Die G.-V. vom 12. Okt. 1898 beschloss die Gründung eines Stahl- und Walzwerkes. Das neue, im Mai 1900 in Betrieb gekommene Stahlwerk umfasst drei Konverter zu je 20 t, zwei Roheisenmischer von 120–150 t Gehalt und die zugehörigen Einrichtungen. Der Betrieb im Blockwalzwerk und der Knüppelstrasse wurde im Juni 1900 eröffnet, in der Kupolofenanlage am 20. Aug. 1900. Für das Walzwerk sind 7 Strassen vor- gesehen, die bis April 1901 betriebsfähig sein und auf welchen Fertigerzeugnisse aller Art, mit Ausnahme von Blechen, hergestellt werden sollen. Die Kraftübertragung ge- schieht mit Ausnahme der Gebläse und der schweren Strassen überall durch eine elektr. Centrale, die zum Teil von Gaskraftmaschinen bedient wird. Die 3 Hochöfen, von denen der eine im Juni 1898, der andere im Sept. 1898 und der dritte im Juni 1900 in Betrieb kam, haben 1899/1900 an 105 000 t Giesserei-Roheisen geliefert. Auch ist eine Schlacken- ziegelfabrik im Betrieb. Die Ges. besitzt über 400 ha Bergwerkskoncessionen, bei Aumetz belegen, dieselben wurden mit frs. 12 500 pro ha erworben, hiervon sind 60 ha an die Sociétés metallurgiques d'Ougrée und de I'Espeérance-Longdoz für den Preis von frs. 25 000 pro ha abgetreten; diese Ges. haben sich die Option auf weitere 40 ha für denselben Preis reserviert. Ausserdem besitzt die Ges. die Bergwerkskoncession von Friede über 226 ha, hiervon ca. 100 ha Bergwerksterrains. Das Hüttenwerk Friedenshütte in der Nähe von Hayingen liegt am Kreuzungspunkt der Eisenbahnlinie von Algringen und von Fentsch nach Hayingen. Der Hochofen von Kneuttingen und Zubehör umfasst ein Terrain von 75 ha. Grube Friede wird bereits abgebaut, bei Grube Aumetz dürfte Anfang 1901 mit dem Abbau begonnen werden. Die Ges. hat in Kneuttingen und Aumetz für ca. 1300 Arbeiter Wohnungen erbaut. Da die eigenen Gruben in nächster Zeit noch nicht genügend Erze liefern werden, hat das Hochofenwerk noch einen unmittelbaren Anschluss auf eigenem Geleise mit den benachbarten Gruben von Hayingen u. Arnold hergestellt und sich die Erze durch Vertrag zu einem billigen Preise gesichert. Die Ges. beschloss in der G.-V. vom 22. Jan. 1900 Ankauf der 1000 Kuxe der Gewerkschaft General, Kohlen- zeche bei Weitmar in Westfalen, für M. 2 300 000, welche mit frs. 3 803 093 zu Buche stehen. Auf derselben sind jetzt 140 Koksöfen in Betrieb, welche monatlich bis 13 500 t Koks liefern. Die Zeche ist Mitglied des Kohlen- und Koks-Syndikats geblieben und hat zu den von dem Syndikat erzielten bezw. der Hütte Friede angerechneten Preisen schon regelmässige Monatsüberschüsse bis zu M. 50 000 ergeben; sie fördert Fett-, Flamm- und Magerkohle. Kapital: frs. 20 000 000 in 40 000 Aktien (Nr. 1–40 000) à frs. 500. Urspr. frs. 8 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 24. Nov. 1897 um frs. 4 000 000 und lt. G.-V.-B. v. 12. Okt. 1898 um frs. 3 000 000. Die Aktien von 1898 wurden den Aktionären 4: 1 vom 21. Okt. bis 5. Nov. 1898 zu frs. 650 pro Aktie angeboten. Die G.-V. vom 22. Jan. 1900 beschloss weitere Erhöhung um frs. 5 000 000 (auf frs. 20 000 000) in 10 000 neuen ab 1. Juli 1890 div.-ber. Aktien à frs. 500. Hiervon dienten 7000 Stück zur Erwerbung der Zeche General bei Weitmar i. Westf. (s. oben), restliche 3000 Stück wurden den Aktionären 10: 1 vom 15.–17. Febr. 1900 zu à frs. 650 angeboten. Lt. Nachrichten von Ende Dez. 1900 beabsichtigt die Ges. frs. 6 000 000) 6 % Vorz.- Aktien auszugeben, welche zu 120 % rückzahlbar sein werden; die St.-Aktien erhalten dann von dem weiteren Gewinn 5 %, der Rest wird gleichmässig zwischen beiden Kategorien geteilt. Die G.-V. hierüber findet am 22. Febr. 1901 statt.