Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 189 Breslauer Disconto-Bank u. L. S. Rothschild. Infolge der Fusion änderte die Differdinger Hochofengesellschaft ihre Firma in „Aktien-Gesellschaft für Eisen- und Kohlenindustrie Differdingen-Dannenbaum“ und nahm eine Kapitalserhöhung vor. Uber die Verhältnisse der mit ihr fusionierten Actien-Gesellschaft Zeche Dannenbaum geben folgende Daten Auskunft. Die Ges. war im Jahre 1889 durch Umwandlung der Gewerkschaft Stein- kohlenzeche Dannenbaum in eine Aktien-Gesellschaft gegründet worden. Zu der Zeche gehören die Steinkohlenfelder Dannenbaum, Schöne Schwester, Amatus, das Eisensteinfeld Elise, die Steinkohlen- und Eisensteinfelder Isabella A und Isabella B mit 2 Tiefbauanlagen, 150 Koksöfen, Eisenbahnanschluss an die Station Laer, 288 787 qm Grund und Boden und 28 Beamten- und Arbeiterhäuser. Am 31. Okt. 1889 erwarb die Ges. die mit Dannen- baum markscheidende Zeche Friederika bei Bochum; zu dieser Zeche gehören die Stein- kohlenfelder Friederika 12, 13 und 14, Pauline, Elise, Prinzessin, Pretiosa, Nemesis und Iduna, sowie die Eisensteinfelder Gisbert, Johann, Schrötter, Clemens, Toni, Gerechtigkeit und Neue Erfindung mit einer Berechtsamsfläche von 6 420 000 qm, 2 Tiefbauanlagen, 68 Koksöfen, Eisenbahnanschluss an Station Bochum und 14 Beamten- und Arbeiter- häusern. Am 1. Jan. 1890 übernahm die Ges. die ebenfalls mit Dannenbaum mark- scheidende Zeche Prinz-Regent bei Bochum, zu dieser Zeche gehören 5 Steinkohlenfelder mit 2 710 000 qm Berechtsamen, 1 Tiefbauanlage, 102 Koksöfen, Bahnanschluss an Station Weitmar, 7 Beamten- und 12 Arbeiterhäuser etc. — 1892 wurde weiter das mark- scheidende Feld Drusenberg erworben und auf Zeche Friederika (Schacht III) eine Brikettfabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 120 t pro Tag angelegt. Die Ges. besitzt insgesamt ein Kohlenfeld von ca. 15 000 000 am mit 7 Schächten: Dannenbaum 1., 2., 4., Friederika 3. u. 7., Prinz Regent 5. u. 6. Im Abteufen begriffen ist auf dem 1898 er- worbenen Grubenfelde Eulenbaum ein 8. Schacht. Die Gesamtzahl der Koksöfen bei allen Schächten beträgt nach den in 1899/1900 neu hinzugekommenen 80 Stück jetzt 400. Die Eisensteinförderung wurde 1897/98 aufgegeben. It. Vertrag mit der Firma Dr. C. Otto & Co. von 1896 errichtete diese auf gemeinschaftliche Kosten auf den Schächten Dannenbaum I und Prinz-Regent je 60 Koksöfen mit Gewinnung der Neben- produkte, die nach 15 Jahren kostenlos in den Besitz der Ges. übergehen. Die Ges. lst an der auf Prinz-Regent befindlichen Anlage zur Hälfte (mit M. 460 000) beteiligt. Der Schacht auf Zeche Friederika ging im Juni 1898 zu Bruch, der dafür hergestellte neue Schacht ist im Mai 1899 in Betrieb genommen. Das Aktienkapital von Dannenbaum betrug M. 11 000 000 in Aktien à M. 1000. Die Beteiligungsziffer am 1. Jan. 1900 war beim Kohlen-Syndikat 847 741 t, beim Koks- Syndikat 300 000 t. Die Kohlenförderung betrug insgesamt 1898/99 bezw. 1899/1900: 670 516, 695 621 t; Koks wurde dargestellt: 277 780 bezw. 287 970 t. Div. Dannenbaum 1889/90–1898/99: 10, 10, 8, 4½. 3, 2½, 3, 4½, 4½, 4 %. Die Aktien waren aufgelegt am 28. Aug. 1889 zu 127.50 %. Kurs der Aktien Ende 1889–1900: 127.50, 141, 82.75, 81.75, 99, 102, 102.75, 120.25, 132, 101.80, 134, 80 %. Notiert in Berlin, Köln, Essen, Düsseldorf. Usance: Die Aktien werden seit 2. Juli 1900 an den genannten Börsen franko Zs. notiert. Aktienkapital der Ges. Differdingen- Dannenbaum: frs. 25 000 000 in 26 000 Aktien (Nr. 1–26 000) à frs. 500 und 8000 Aktien (Nr. 1–8000) à frs. 1500. Eingezahlt am 30. Juni 1900: frs. 23 645 110. Das A.-K. der Differdinger Hochofengesellschaft war urspr. frs. 4 000 000, lt. G.-V.-B. vom 20. Sept. 1898 um frs. 5 000 000 erhöht, hiervon angeboten frs. 4 000 000 den Aktionären 21. Sept. bis 20. Okt. 1898 zu frs. 625 per Aktie. (Zahlungsfristen: 1 Nov. 1898 frs. 200, 1. April 1899 frs. 200 und 1. Sept. 1899 frs. 225.) Bezogen wurden frs. 3 000 000, die restlichen frs. 1 000 000 voll eingezahlt, aufgelegt am 5. Nov. 1898 zu frs. 650 per Stück; frs. 1 000 000 sind nicht begeben und verblieben im Besitz der Ges. Diese neuen Aktien waren vom 1. Juli 1898 ab div.-ber. Die G.-V. v. 12. Aug. 1899 beschloss weitere Erhöhung des A.-K. um frs. 16 000 000 (auf frs. 25 000 000), wovon frs. 11 000 000, div.-ber. ab 1. Juli 1899, zur Übernahme der A.-G. Zeche Dannen- baum bestimmt waren; die übrigen frs. 5 000 000 dienten zur Vermehrung der Betriebs- mittel und wurden davon angeboten frs. 3 000 000 den alten Differdinger Aktionären (Nr. 1–18 000) am 7. Okt. bis 30. Nov. 1899 zu 125 % = frs. 625, einzuzahlen frs. 200 am I1. Jan. 1900, frs. 200 am 1. Juni 1900 und frs. 225 am 1. Nov. 1900. Diese frs. 3 000 000 waren ab 1. Juli 1900 div.-ber. Die restl. frs. 2 000 000 sind begeben und voll eingezahlt zu frs. 700 per Stück. Die Aktien werden ausgelost und an ihre Stelle Genussscheine gegeben, welche ein Anrecht auf die Super-Div. haben. Anleihen Differdingen: I. frs. 5 000 000 in 4 % Oblig. von 1898, Stücke à frs. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. In Umlauf am 30. Juni 1900: M. 4 932 500. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1898–1900: frs. 490, 495, 415 per Stück. Notiert in Brüssel u. Antwerpen. II. frs. 4 000 000 in 4 % Oblig. von 1899, Stücke à frs. 500; hiervon wurden frs. 2 750 000 zum Zwecke des Umtausches der Dannenbaum-Aktien verwendet. Coup.-Verj.: Bei beiden Anleihen 5 J. n. F. III. frs. 10 000 000 lt. G.-V.-B. vom 10. Dez. 1900 in 5 % Oblig. à frs. 500, rückzahlbar zu pari ab 1902 durch Ausl. von mind. frs. 300 000 jährlich. Ab 1902 verstärkte Tilg. zulässig, auch durch Rückkauf. Die Banque Internationale in Brüssel, welche das Über- nahmekonsortium vertritt, hat das Recht, pis Ende 1903 frs. 2 500 000 Aktien à frs. 520 *