Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 191 Dillinger Hüttenwerke Act.-Ges. in Dillingen a. d. Saar mit Zweigniederlassungen in Geislautern, Bettingen u. Münchweiler. Letzte Statutenänd. v. 1. OÖkt. 1899. Zweck: Blechwalzwerke (von Rohstoffen an), Fabrikation von Blechen und Platten jeder Art und Form, von Eisen und Stahl, von den dünnsten Nummern bis zu den schwersten Panzerplatten. Kapital: M. 7 500 000 in 500 Aktien (Nr. 1–500) à M. 15 000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 1. Okt. 1897 um M. 1 500 000 in 100 neuen Aktien à M. 15 000, begeben zu M. 24 000 pro Stück, div.-ber. ab 1. Jan. 1898. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Immobiliarbesitz u. Grubenfelder 2 056 749, Inventar 5 933 242, Wechsel 101 205, Effekten 3 330 375, Kasse 169 158, Debitoren 5 864 987. — Passiva: A.-K. 7 500 000, Amort.-F. 1 000 000, R.-F. 1 809 400, div. Reservekonti 1 497 311, Feuerversich.-F. 200 000, Garantie-F. für Panzerplattenlieferung 500 000, Tant., Grat. u. DPotationen 617 748, Kreditoren 2 081 257, Gewinn 2 250 000. Sa. M. 17 455 717. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Tant., Grat. u. Dotationen 617 748, Div. 2 250 000. Sa. M. 2 867 748. – Kredit: Fabrikationsgewinn abz. Abschreib. M. 2 867 748. Reservefonds: M. 1 809 400, diverse Reservekonti M. 1 497 311. Dividenden 1890/91–1899/1900: 6, 14, 16, 8, 4, 7, 12, 15, 23, 30 %. Direktion: Ott, Otto Weinlig, Aug. Gathmann. Sächsische Gussstahlfabrik in Döhlen bei Dresden mit Filiale in Berggiesshübel. Gegründet: Am 7. Juli 1863; handelsger. eingetragen am 28. Dez. 1863. Letzte Statutenänd. vom 22. Juni 1899 und 17. Febr. 1900. Zweck: Erzeugung und Verwertung von Eisen und Stahl und damit verwandter Artikel; doch ist die Gesellschaft auch berechtigt, bergmännische und in die Eisenindustrie einschlagende Etablissements zu erwerben, zu betreiben und zu veräussern. Die Ges. übernahm bei der Gründung die 1856 angelegte Fabrik von Nesselrode, Steudemann & Co., 1871 wurden ferner die Gräfl. Einsiedel'schen Eisenwerke zu Berggiesshübel für M. 345 000 erworben. Die dortigen Eisensteingruben befinden sich ausser Betrieb und sind 1895 teilweise in anderen Besitz übergegangen, ebenso früher die Berggiesshübeler Schneidemühle. Die Grundstücke in Döhlen und Deuben b. Dresden haben nach den neuesten Erwerbungen im Jahre 1899 einen Flächeninhalt von ca. 250 000 qm. Die Fabrik besteht aus Bessemerei, Martinwerk, Tiegelschmelzöfen, Dampfhammer- werk, Kleinschmiede, Walzwerk, Feder- und mechanische Werkstatt; die hauptsächliche Produktion des Döhlener Werkes besteht in Eisenbahnschienen, Grubenschienen, Stahl in Stangen, Schmiede- und Faconguss, Federn für Eisenbahnzwecke etc., während in dem Berggiesshübeler Filialwerk im wesentlichen Eisenguss hergestellt wird. Ein neues in Döhlen im Bau begriffenes grosses Walzwerk wird gegen Ende 1900 wenigstens teil- weise in Betrieb kommen. Für den Bau dieses Walzwerkes wurden bis 30. Juni 1900 M. 1 094 363 ausgegeben. Das Gebäude-, Eisenbahn- und Maschinen-Konto erhöhte sich 1899/1900 um insgesamt M. 200 082. Erworben wurde 1899/1900 zur Ausdehnung des Döhlener Etablissements ein 17 360 qm grosses Grundstück für M. 69 226. Auf dem- selben soll an Stelle der alten niedergerissenen eine neue Ziegelei errichtet werden. Der Betrieb erlitt Ende Jan. 1900 und später durch den Kohlenarbeiterstreik in Böhmen eine, das Geschäftsresultat ungünstig beeinflussende Störung. Das letztere wurde endlich auch noch durch unerwarteten Preissturz der Rohmaterialien im Juni 1900 geschmälert. Beamten- und Arbeiterzahl zus. ca. 1350 Mann. Produktion in Döhlen: Verkaufte Gussstahlfabrikate Erlös 1894/95 18 801 710 kg M. 3 006 334 1895/96 183 83172.„ „ 3 181 833 1896/97 20 948 596 „ „3 932 464 1897/98 25 982 000 „ „ 1898/99 29 945 000 „ „36099 1899/1900 27 790 000 „ „ 6 305 206 Kapital: M. 3 000 000 in 2500 Aktien (Nr. 1–2500) à Thlr. 200 = M. 600, 625 Aktien (Nr. 2501 bis 3125) à M. 1200 u. 625 Aktien Em. von 1900 (Nr. 3126–3750) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 750 000, lt. G.-V.-B. vom 6. Mai 1873 erhöht um M. 750 000, lt. G.-V.-B. vom 7. Juni 1890 um M. 300 000 (emittiert zu 130 %), fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 28. Okt. 1897 um M. 450 000 in 375 Aktien à M. 1200 (div.-ber. ab 1. Juli 1897). Angeboten den Aktionären mit 190 %. Die G.-V. vom 17. Febr. 1900 beschloss Erhöhung um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 625 Aktien Emission von 1900 à M. 1200 mit je 4 Genussscheinen Emission von 1900 (Nr. 7501–10 000). Diese neuen Aktien, div.-ber. ab 1. Juli 1900,