238 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Vereinigung beider Gesellschaften in der Weise beschlossen. dass das Vermögen von Centrum als Ganzes auf die Rhein. Stahlwerke gegen Gewährung von Aktien der letzteren Ges. überging. Eine Liquidation des Vermögens der Bergwerks-Ges. Centrum fand nicht statt. Die Übernahme dieses Unternehmens erfolgte mit Wirkung ab 1. Jan. 1900 gegen Gewährung von M. 12 692 000 neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1. Juli 1900. Für je 6 Centrum- Aktien über zus. M. 6000 wurden je 5 Aktien der Rhein. Stahlwerke über zus. M. 5000 zuzügl. einer Barzahlung von M. 20 gegeben. Centrum war im Jan. 1899 aus einer Gewerkschaft in eine A.-G. umgewandelt worden (A.-K. M. 15 200 000) und verteilte für 1899 eine Div. von 7 %. Der Betriebsüberschuss für das erste Halbjahr 1900 ging auf die Rhein. Stahlwerke über. Centrum in Wattenscheid besteht aus den Feldern Centrum, Marie, Hubert und Helena, Preussische Hoheit, und der Beteiligung an den Feldern Schwerin, Hochpreussen. Die Berechtsame umfasst 5 Geviertfelder a. M. und 2 Längenfelder, zus. 7 507 110 qm. Zwecks Gewinnung der in sämtlichen bauwürdigen Flözen anstehenden Kohlenmengen sind verschiedene Felder bezw. Feldesteile auf Grund von Verträgen (Lösungsverträge) gegen Entgelt angepachtet worden. Die Höhe der Abgaben pro 1 t richtet sich nach den jeweiligen Kohlenpreisen. Nach einem im Nov. 1898 erstatteten Gutachten standen damals in den gedachten Feldern bis zu einer Tiefe von 1000 m 31 533 391 t Fett- und 52 782 562 t Magerkohlen an; ein neues Gutachten vom April 1900 berechnet unter Ausserachtlassung der Magerkohlen die Fettkohlen auf 28 594 000 t und die verkokbaren Halbfettkohlen auf 17 779 000 t. In Betrieb sind 2 Schachtanlagen, wovon eine ein Doppelschacht ist; ein vierter Schacht ist im Bau und erforderte bis Ende Juni 1900 M. 1 465 347 Kostenaufwand. Für Neuanlagen auf den älteren Schächten wurden 1900, I. Halbjahr, M. 311 265 ausgegeben. An Stelle der abgenützten 90 Koksöfen auf Be- triebsanlage I kamen 1896 90 neue Otto'sche Koksöfen in Betrieb. 1896 wurden 60 Koks- öfen mit Gewinnung von Nebenprodukten: schwefelsaurem Ammoniak und Teer angelegt und 1897 in Betrieb genommen. Im Ganzen sind jetzt 270 Koksöfen aufgestellt. 1897 wurde eine Benzolfabrik gebaut. Der gesamte Grundbesitz der Zeche umfasste am 30. Juli 1900 67 ha 75 a 59 qm. Die Förderung auf Schacht I erlitt durch ein Schadenfeuer am 2. März 1899, welches das hölzerne Schachtgebäude vollständig zer- störte, eine fast 4monatige Unterbrechung. Das neue Schachtgebäude wurde in Eisen aufgeführt. Beteiligungsziffer beim Kohlen-Syndikat am 1. Jan. 1901: 875 524 t, beim Koks-Syndikat: 262 400 t. Die Kohlenförderung betrug 1891–99: 588 532, 633 424, 730 960, 787 789, 673 932, 696 085, 838 056, 828 289, 760 885 t; 1900 (1./1.–30./6.): 387 309 t. – Koksproduktion 1891 bis 1899: 77 169, 94 817, 154 988, 172 376, 160 654, 193 399, 253 499, 245 456, 250 053 t, 1900 (1./1.–30./6.): 127 411 t. – An Nebenprodukten wurden 1898–99 gewonnen: 990 275, 997 250 t, 1900 (1./1.–30./6.): 500 150 t schwefelsaures Ammoniak: 1898–99: 1 917 740, 1 948 364 t, 1900 (1./1.–30./6.): 1011 830 t Teer; 1898–99: 331 779, 360 567 t, 1900 (1./1.–30./6.): 213 324 t Benzol. – Bäder wurden im Mai und Juni 1900 4696 verab- reicht. – Die Ringofenziegelei lieferte 1899: 1 942 950, 1900 (1./1.–30./6.): 550 000 Steine. Belegschaft einschl. der Kokerei 1899–1900 an 3141, 3205 Mann. Kapital: M. 27 000 000 in 7750 Aktien (Nr. 1–7750) à M. 600, 7625 Doppelaktien (Nr. 7751/52 bis 22 999/23 000) à M. 1200 und 13 200 Aktien (Nr. 23 001–36 200) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 000 000, erhöht 1874 auf M. 4 500 000, von denen 1877 M. 800 000 der Ges. geschenkter eigener Aktien vernichtet, während von den verbleib. Aktien je 16 à M. 300 in eine Aktie Lit. C à M. 600 zus gelegt wurden, sodass M. 440 000 verblieben; hierzu kamen zur Abstossung von Oblig. und Buchschulden M. 2 096 400 Prior.-Aktien Lit. A und M. 2 074 200 solche Lit. B, sodass das Gesamtkapital M. 4 718 400 betrug. Im Jahre 1879 wurde von den Prior.-Aktien Lit. A der Betrag von M. 6000 durch bare Rückzahlung getilgt; ferner wurden im Jahre 1881 die verschiedenen Aktienarten dadurch, dass sämtliche Besitzer von Prior.-Aktien auf ihre prioritätischen Vorrechte verzichteten, vereinheitlicht und das nunmehr gleichberechtigte A.-K. durch Vernichtung von M. 62 400 noch im Portefeuille der Ges. verbliebener Prior.-Aktien durch G.-V.-B. vom 7. Okt. 1881 auf M. 4 650000, eingeteilt in 7750 Aktien zu je M. 600, festgestellt. 1888 erfolgte Erhöhung um M. 1 860000 in 1550 Stücken à M. 1200, begeben zu 110 %, die nicht bezogenen 62 Stück zu 150.50 %. Die G.-V. v. 19. Okt. 1898 beschloss weitere Erhöhung um M. 3 240000 in 2700, ab 1. Juli 1899 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären 2 bezw. 4: 1 v. 10. bis 30. Nov. 1898 zu 160 %, volleingezahlt seit 20. Juni 1899. Die G.-V. v. 18. Okt. 1899 er- höhte das A.-K. um M. 4050000 in 3375, ab 1. Juli 1900 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären 23. Jan. bis 15. Febr. 1900 zu 160 %, einzuzahlen 25 % und das Aufgeld sofort, 30 % bis 20. April, restliche 45 % bis 20. Juni 1900. Auf M. 3000 nom. alte Aktien entfiel eine neue Aktie à M. 1200. Die G.-V. v. 10. April 1900 beschloss Erhöhung um M. 13 200 000 (auf M. 27 000 000) in 13 200 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab I. Juli 1900, davon dienten M. 12 692 000 zum Erwerb der Zeche Centrum und M. 508 000 (zu 200 % begeben) für Neuanlagen und Verstärkung der Betriebsmittel. Hypothekar-Anleihe Centrum: M. 6 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 5000 Stücke à M. 1000 und 2500 Stücke à M. 400. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilgbar