254 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kapital: M. 1 050 000 in 300 Aktien (Nr. 1–300) à Thlr. 500 = M. 1500 und 400 Aktien (Nr. 301–700) à M. 1500, sämtlich gleichberechtigt. Urspr. M. 450 000, erhöht 1886 durch Ausgabe von 150 Vorz.-Aktien à M. 1500 = M. 225 000 auf M. 675 000, dann durch Ausl. von 87 Vorz.-Aktien auf M. 580 500 reduziert. Erhöht lt. G.-V.-B. vom 2. Febr. 1898 um M. 469 500 (auf M. 1 050 000) in 313 neuen Aktien à M. 1500. Diese neuen Aktien wurden der Westdeutschen Bank vorm. Jonas Cahn in Bonn zum Nominalwert über- lassen gegen die Verpflichtung, den erforderlichen Aktienstempel zu tragen und der Rolandshütte 500 Kuxe der Grube Gilberg zum Preise von M. 575 pro Kux Valuta 1. Juli 1897 zur Verf. zu stellen (am 26. April 1898 in den Besitz der Rolandshütte übergegangen). Die G.-V. vom 2. Febr. 1898 beschloss auch Gleichstellung der Aktien ab 1. Juli 1897. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann vertragsm. Tant. an Vorst., ferner 4 % Div., danach 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zu weiteren Reservestellungen. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Kassa 2982, Debitoren 198 074, Vorräte 288 097, Materialien 60 429, Arbeiterwohnungen 23 636, Grundstücke 114 604, Geschäftshaus 4259, Hochöfen 176 000, Sekundärbahn 16 500, Effekten 1127, Maschinen 19 000, Schlackenbahn 70 000, vorausgez. Versich. 2063, Gruben 236 000, Haardter Hütte 130 000, elektr. Beleuchtung 6000, Laboratorium 1006, Beamtenwohnungen 20 000, Kalksteinbruch 3, Haubergkto 3, Rostöfen 3, Mobilien 3. – Passiva: A.-K. 1 050 000, R.-F. 73 434, Kreditoren 137 145, alte Div. 540, Gewinn 108 674. Sa. M. 1 369 793. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 32 288, R.-F. 5433, Tant. an Vorst. (2575) u. A.-R. (5845) 8421. Div. 94 500, Vortrag 318. – Kredit: Vortrag a. 1898/99 207, Überschuss der Hütte 112 955, Sekundärbahnaktien 1980, Einnahme aus Beteiligung Gilberg 25 500, Vortrag 318. Sa. M. 140 962. Reservefonds: M. 78 867. Kurs Ende 1898–1900: 145.50, 127, 100 %. Aufgelegt 29. Nov. 1898 zu 137.50 %. Notiert Berlin. Dividenden: 1890/91–1896/97: Vorzugsaktien: 7, 5, 5, 0, 0, 7, 12 %; Stammaktien: 7, 5, 2, 0, 0, 7, 12 %; Aktien 1897/98–1899/1900: 9, 9, 9 %. Zahlbar ab 31. Dez. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Dr. phil. Ad. Liebrich. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Carl Cahn, Rentner A. Christian, Bonn; Gen.-Dir. F. Burgers, Gelsenkirchen; Dir. P. Barnewitz, Charlotten- burg; Ad. Schmitthenner, Weidenau a. Sieg. Prokurist: Rud. Reifenrath. Zahlstellen: Berlin: Hardy & Co., G. m. b. H., Akt.-Ges. für Montanindustrie; Bonn und Köln: Westdeutsche Bank. Rombacher Hüttenwerke in Rombach, Lothringen. Gegründet: Am 4. Juli 1888 in Koblenz; Sitz verlegt nach Rombach lt. G.-V.-B. v. 29, Nov. 1890. Betriebseröffnung am 1. Febr. 1890. Letzte Statutenänd. v. 15. Nov. 1899. Zweck: Bergbau auf Eisenstein und Hochofenbetrieb und Erzeugung von Puddel-, Thomas- und Giesserei-Roheisen. Auch Betrieb einer Steinfabrik zur Verwertung der abfallenden Schlacken. Ein neuerbautes grosses Stahlwerk wurde Anfang 1900 in Betrieb genommen. Die Ges. wird Ende Jan. 1901 7 grosse, fast neue Hochöfen, nebst Cowperapparaten, Maschinen, Pumpen und sämtlichem Zubehör besitzen. Die 5 alten Öfen sind auf eine Produktion von täglich 650 t Roheisen eingerichtet. Von den neuerbauten Öfen 5 und 6 kam Ofen 5 im Mai 1900, Ofen 6 im Okt. 1900 in Betrieb; Ofen 7 wird im Jan. 1901 betriebsfähig werden; der Bau eines achten Ofens ist geplant. Die Eisenerz-Koncessionen der Ges. haben einen Flächeninhalt von 1079,10 ha; sie sind so konsolidiert, dass der Abbau einheitlich erfolgen kann. Die Ges. verarbeitet, bis auf einen kleinen Zusatz manganhaltiger Erze, nur eigene Erze. Gegenwärtig sind vier Bergwerke im Betriebe; die vollständig aufgeschlossenen, vorgerichteten Gruben haben einen Wert von M. 15 000 000. Nach dem Gutachten Sachverständiger kann der gegen- wärtige Bedarf der Ges. an Erzen aus den ihr gehörigen Koncessionen noch mind. auf die Dauer von 80 Jahren geliefert werden. Ein neu errichtetes Stahlwerk hat bis auf das noch nicht fertig gestellte Siemens-Martinwerk seinen Betrieb Anfang Jan. 1900 auf- genommen und produzierte bis Ende Juni 1900 an 67 800 t Rohblöcke. Die bestehende Steinfabrik ist erweitert. Der Grundbesitz, auf welchem die Hochöfen und sonstigen Anlagen errichtet sind, hat nach Hinzukauf von 13 ha im Jahre 1898/99 für M. 115 900 einen Flächeninhalt von 104 ha 94 a 67 qm. Die Betriebsgeleise der eigenen Bahnen, ohne Seilbahnen, betragen ca. 25 km. Es sind auf den Werken 161 Häuser für 593 Meister- und Arbeiterwohnungen vorhanden. In 1900/1901 wurde die Thomasmühle in Gang gebracht. Die Ges. ist bei dem 1899 gegründeten Rombacher Portlandeementwerk A.-G. mit M. 200 000 beteiligt, dasselbe hat seinen Betrieb am 1. Juli 1900 eröffnet. Nach dem Geschäftsbericht für 1899/1900 sicherte sich die Ges. durch Bohrungen in günstiger geographischer Lage Kohlenfelder, die bei mässiger Teufe vorzugsweise die für den eigenen Bedarf in Frage kommenden Qualitäten enthalten. Es ist hierin eine Besitz-