26 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Internationale Bohrgesellschaft A.-G. in Strassburg-Ruprechtsau i. Els., mit Zweigniederlassung in Erkelenz. Gegründet: Am 8. Aug. 1895. Letzte Statutenänd. v. 24. Nov. 1900. Dauer 25 Jahre, alsdann verlängert in Fristen von je 10 Jahren, wenn nicht die G.-V. jeweils im letzten Jahre einer solchen Periode die Auflösung beschliesst. Letzte Statutenänd. vom 29. März 1899. Die Ges. übernahm als Einlage des Seib u. Raky das beiden gehörende, von Raky erfundene bergwerkliche Bohrverfahren, die hierauf erteilten Patente für Deutschland. Frankreich, England, Belgien, Österreich, Italien, Russland, Luxemburg, Schweiz, Amerika, Ungarn und Canada mit dem Recht, in allen übrigen Ländern gleichartige Patente zu nehmen, und gewährte dafür 200 Aktien à M. 1000. Zweck: Ausbeutung, Verwertung und Verkauf der eingelegten Erfindung (patentiertes Bohrverfahren System Raky), Erwerbung und Ausbeutung anderer Bohrverfahren und Patente, Betrieb von eigenen oder erpachteten Gruben, Vornahme von Tiefbohrungen (Meissel- u. Diamantbohrungen) und von Geschäften aller Art, die mit diesen Gegenständen in Verbindung stehen; Maschinenbauwerkstätte. Giesserei und Bohrschmiede in Erkelenz. Ergebnisse für das Geschäftsjahr 1899/1900: 50 Tiefbohrungen, wovon 41 fündig, 9 in Arbeit, von diesen 41 wurden 38 im Freien erbohrt und koncessioniert, 3 in kon- cessioniertem Feld abgeteuft. Gesamtleistung für obiges Geschäftsjahr: 29 802 m. Die Teufen der Bohrungen entfallen wie folgt: 5 Bohrungen bis 200 m, 6 Bohrungen von 200–400 m, wovon 9 in Arbeit, 12 Bohrungen von 400–600 m, 21 Bohrungen von 600–800 m, 6 Bohrungen von 800–1000 m. Personal 472 Mann. Kapital: M. 500 000 in 500 Nam.-Aktien (Nr. 1–500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 400 000, Er- höhung um M. 100 000 lt. G.-V.-B. vom 12. Dez. 1896. Die G.-V. vom 24. Nov. 1900 sollte Erhöhung um M. 500 000 beschliessen; näheres ist noch nicht verlautbart worden. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März (früher bis 1898: 1. Mai bis 30. April). Gen.-Vers.: Im Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., jedoch nicht mehr als 100 St. in einer Hand. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotation von Specialreserven, 17½ % Tant. an Dir., dann 5 % erste Div., ferner 7½ % Tant. an A.-R. nach Abzug von 5 % Div., aber ohne Abzug der Vorst.-Tant., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1900: Aktiva: Bohrkräne, Motoren 416 772, Bohrrohre, Gestänge 863 675, Bohrwerkzeuge 285 025, Modelle, Giesserei 28 151, Werkstätte Erkelenz samt Lokomobile, Motoren, Maschinen u. Werkzeugen 478 035, Magazin, Fabrikation, Materialien 241 497, Diamantvorräte 91 250, Patentkto 10, Kassa 188, Effekten 143 788, Debitoren 1 065 818. Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 50 000, Div.-R.-F. 50 000. Vorsichtskto 300 000, Ab- schreibungskto 549 907, Koncessionskto 199 210, Kreditoren 580 123, Bruttogewinn 1 384 973. Sa. M. 3 614 215. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rückvergütung von Fuhrlöhnen für Bohrloch Budberg 1494, Patentspesen u. Jahrestaxen 9350, Verwaltung 152 570, Abschreib. auf Bohrinventar u. Baukto 829 822, Gewinn 555 150. – Kredit: Vortrag 1968, Bank-Zs., Skonto, Agio 709, Überschuss der Bohrungen 1 273 893, Fabrikationskto 173 422, Röhren 98 395. Sa. M. 1 548 389. an Dir. 44 651, do. an A.-R. 17 261, Vortrag 43 238. Reservefonds: M. 100 000, Div.-R.-F. M. 100 000, Vorsichtskto M. 500 000. Dividenden: 1895/96: Zs. auf die eingezahlten Raten. 1896/97–1899/1900:; 5, 20, 25, 30 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Techn. Dir. Anton Raky; kaufmänn. Dir. J. O. Seib. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Carlos Fuchs, Mülhausen i. Els.; Schriftführer Ing. Alfred Noiriel. Achille Haitz, Emil Ottmann, Strassburg; Rechtsanwalt A. Mayer, Trier; Bank-Dir. Dr. jur. Walter Langen. Köln. Zahlstelle: Strassburg: Bank von Mülhausen. Tarnowitzer Act.-Ges. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb in Tarnowitz O.-Schl. und Braunschweig (Direktionssitz). Gegründet: Am 19. März 1856. Letzte Statutenänd. v. 6. Nov. 1897, 20. Jan. 1899, 16. Sept. 1899 und 7. Mai 1900. Zweck: Die Ges. betrieb Roheisenproduktion auf der Tarnowitzer Hütte mittels 4 Koks- hochöfen und Fabrikation von Gusswaren mittels 2 Kupolöfen. Erze, Kohlen und Kalk mussten von der Ges. gekauft werden. 1892 wurde mit der Oberschlesischen Eisen-Industrie-Aktien-Gesellschaft ein Pachtvertrag abgeschlossen, wonach die letztere die Hütte auf 5 Jahre für jährlich M. 5000 in Pacht nimmt. Der Vertrag wurde 1895 bis 1902 verlängert und die Jahrespacht auf M. 25 000 erhöht, der Pächterin jedoch der Rücktritt ab 1. Febr. 1899 nach sechsmonatiger Kündigung vorbehalten. 1890 kaufte die Ges. das Walzwerk von Oscar Röhrig in Braunschweig für M. 1 200 000 an. Dasselbe enthält eine Grobstrecke, Universalstrecke, Mittelstrecke, Feinstrecke, Luppen-