Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 35 Deutsche Babcock & Wilcox-Dampfkessel-Werke Actien-Gesellschaft in Berlin C., Kaiser Wilhelmstrasse 1 mit Zweigniederlassung in Oberhausen, Rheinl. Gegründet: Am 1. Okt. 1898. Letzte Statutenänd. vom 10. Jan. 1900. Gründer siehe Jahr- gang 1899/1900. Zweck: Erwerb und Betrieb der zu Berlin befindlichen Zweigniederlassung der zu London domizilierenden Aktiengesellschaft in Firma Babcock & Wilcox Limited; Betrieb eines Maschinenfabrikationsgeschäfts, insbesondere Herstellung und Lieferung von Dampf- kesseln nach dem System Babcock & Wilcox im Gebiete des Deutschen Reiches, dessen Kolonien und Schutzgebieten; Herstellung von Eisenkonstruktionen aller Art. Die über- nommenen Anlagen sind 1899 wesentlich erweitert. Geschichtliches: In die Ges. brachte ein: die Firma Babcock & Wilcox Limited in London ihre unter der Firma Babcock & Wilcox Limited, deutsche Abteilung zu Berlin bestehende Zweigniederlassung mit allen Einrichtungen sowie das ausschliessliche Fabrikations- und Verkaufsrecht für das Deutsche Raich, dessen Kolonien und Schutzgebiete bezüglich der Babcock & Wilcox Dampfkessel-Uberhitzer und aller sonstigen Fabrikate. Für diese Einlage wurden 1000 als vollgezahlt angesehene Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt. Ferner übernahm die Ges. von dem Ing. und Fabrikbesitzer Carl Schaefer zu Ober- hausen (Rheinland) dessen daselbst gelegenes ca. 21 Morgen grosses Grundstück nebst darauf befindlichen Wohn- und Fabrikgebäuden, beweglichem und unbeweglichem Zubehör. Die Vergütung hierfür wurde auf M. 350 000 festgesetzt. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Die A.-G. Babcock & Wilcox Limited in London garantiert ab 1. Okt. 1898 auf 5 Jahre eine Div. von 6 %. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., 6 % Div. (auf 5 J. garantiert), vom Rest 5 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Sept. 1900: Aktiva: Grundstückkto 220 000, Gebäudekto 181 000, Inventar 120 000, Maschinen u. Werkzeuge 240 000, Vorräte 185 520, in Arbeit befindliche Waren 93 733, selbstangefertigte, für die Fabrik bestimmte Eisenkonstruktionen 68 227, Illationskto 848 500, Effekten 158 014, Kassa 5765, Debitoren 803 486, Zinsgarantie 120 000. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Kreditoren 800 589, alte Div. 840, unerhobene Tant. 7745, R.-F. 9206, Reserven für: a) fakturierte Kommissionen 58 500, b) zweifelhafte Debitoren 47 364, Zs.- Zahlung an die Aktionäre 120 000. Sa. M. 3 044 246. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunkosten 235 613, Res. f. zweifelhafte Debitoren 47 364, Abschreib. 103 111, Gewinn auf R.-F. übertragen 1856. – Kredit: Vortrag 4058, Bruttogewinn 383 887. Sa. M. 387 945. Reservefonds: M. 9206. Dividende 1899/1900: 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Ing. G. W. Thode. Prokuristen: Rob. Jurenka, Berlin; Herm. Adolphs, Oberhausen. Aufsichtsrat: Vors. Friedr. Kirchhoff, Ludwig Wilh. Herbers, Iserlohn; Ing. James Herm. Rosenthal, Ing. Harold Werner Kolle, London; Wm. Sylvester Church, Hamburg. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u. deren Filialen; London: Barclay & Co., Limited. Ö. Deutsche Cigarren-Maschinen-Aktien-Gesellschaft in Berlin W., Behrenstrasse 58 1. Gegründet: Im Jahre 1895. Letzte Statutenänd. vom 11. Dez. 1899, bis wohin die Ges. „Deutsche Ges. zur Verwerthung der J. Reuse'schen Patente für Herstellung von Cigarren- Maschinen“ lautete. Zweck: Herstellung, Verkauf und Vermietung von Maschinen aller Art zur Anfertigung von Cigarren, Erwerb und Verwertung diesbezüglicher Patente und Erfindungen. Die Ges. erwarb die deutschen Reichspatente für Maschinen zur Cigarrenfabrikation, die dem Jean Reuse erteilt und von diesem der Compagnie générale pour Lexploitation des ma- chines à fabriquer les cigares Brevets Jean Reuse in Brüssel übertragen wurden. Die Ges. ist mit 200 Aktien à frs. 500 mit 75 % Einzahlung an der Basler Cigarrenfabrik zu St. Ludwig beteiligt, dieselben stehen mit M. 40 425 zu Buche. Ferner hat die Ges. mit einer Berliner Firma einen Vertrag geschlossen, wonach dieselbe den Betrieb mit den Maschinen der Ges. in ihrer Fabrik einführt. Danach hat die Ges. ihre frühere Versuchsfabrik in der Holzmarktstr. in Berlin schliessen können, wodurch bedeutende Unkosten künftig in Wegfall kommen. Die Ges. hatte der belgischen Stammgesellschaft 2000 Stück ihrer Aktien als Entgelt für die Überlassung des Reuseschen Patentes auf Cigarrenmaschinen ausgehändigt. Von diesen 2000 Stück sind nunmehr, wie in der G.-V. der deutschen Ges. berichtet wurde, 500 Stück zurückgeliefert worden, und zwar als Entschädigung für den Verlust, den die Berliner Ges. in den ersten beiden Jahren ihrer Thätigkeit infolge mancher Unvoll- kommenheiten des Patentes erlitten hat. Über die Zurückgabe des Restes der Aktien siehe unter Kapital. 33