492 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken ec. Deutsche Grammophon-Aktiengesellschaft in Berlin. Ritterstrasse 36 mit Zweigniederlassung in Hannover. Gegründet: Am 30. Jan. 1900 mit Wirkung ab 1. Sept. 1899; handelsger. eingetragen am 28. Juni 1900. Letzte Statutenänd. vom 10. Sept. 1900. Gründer: Deutsche Grammophon- Ges. m. b. H., Hannover; Musikwerke Orpheus G. m. b. H., Leipzig; The Gramophone Comp. Limited, London; Fabrik-Dir. Joseph Berliner, Hannover; Theodore Birnbaum, Berlin. Die Ges. ist hervorgegangen aus der Deutschen Grammophon-Ges. m. b. H. in Hannover und der Firma Musikwerke Orpheus G. m. b. H. in Leipzig. Erstere Ges. erhielt für ihre Einlagen M. 280 000 in 280 Aktien à M. 1000 und M. 18 137 bar; letztere M. 120 000 in 120 Aktien à M. 1000. Ferner legte The Gramophone Comp. Lim. in London verschiedene Patente, Verwertungs- und Ausübungsrechte betreffend Verfahren und Apparate zur Registrierung und Wiederhervorbringung von Tönen in die A.-G. ein, wofür M. 540 000 in 540 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Zweck: Fabrikation von grammophonischen Maschinen und Apparaten, deren Bestandteilen und Materialien, die Ausübung, der An- und Verkauf der dafür erteilten und noch zu erteilenden Patent- und Musterschutzrechte, der Handel mit solchen Fabrikaten, sowie die Beteiligung bei anderen Unternehmungen, durch die die Zwecke der Ges. ge- fördert werden. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1.Juli bis 30. Juni Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie == 1St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Eröffnungs-Bilanz am 1. Sept. 1899: Aktiva: Maschinen 68 000, Waren 58 137, Patentkto 832 000, Bareinzahlung 60 000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kreditoren 18 137. Sa. M. 1 018 137. Bilanz am 30. Juni 1900: Aktiva: Maschinen u. Inventar 86 533, Utensilien u. Beleuchtungs- einrichtung 13 409, Waren 231 910, Aussenstände 392 918, Bankguthaben 215 170, Kassa 3298, Wechsel 13 381, Patentkto 832 000 abz. M. 232 000 Abschreib. = 600 000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kreditoren 127 949, Delkrederekto 53 737, Gewinn 374 933. Sa. M. 1 556 621. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 176 377, Delkrederekto 53 737, Abschreib. 244 815, Grat. f. Beamte 7000, Reingewinn 374 934. Kredit: Waren 851 991, Zs. 4872. Sa. M. 856 863. Gewinn-Verwendung: R.-F. 18 746, Tant. an Vorst. 21 500, zu reser- vierende Tant. für I. A.-R. 17 681, Vortrag auf neue Rechnung 317 006. Sa. M. 374 933. Dividende 1899/1900: 0 %. Direktion: Theodore Birnbaum, Jos. Berliner, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Wm. Barry Owen, London; Bankier Dr. Ernst Fleck, Jacob Berliner, Hannover; Anwalt E. Trevor Williams, London; Edgar Storey, Liverpool. = = 0 Deutsche Musikwerke System Pietschmann Act.-Ges. in Berlin Nr. 28, Fehrbellinstrasse 45. Gegründet: Am 15. Juni 1897. Letzte Statutenänd. v. 24. Sept. 1900. Gründer: Ferd. Pietsch- mann, Aug. Heidensohn, Rich. Martienssen, Heinr. Harms, Gust. Lanzke, Berlin. Zweck: Erwerbung, Erweiterung und Fortführung der der Berliner Musikinstrumentenfabrik Akt.-Ges. vorm. Ch. F. Pietschmann & Söhne in Liqu. zu Berlin gehörigen Musik- instrumentenfabrik. Geschichtliches: Ferd. Pietschmann bringt in die Ges. ein: a) Das zu Berlin in der Fehr- bellinerstrasse Nr. 45 belegene Grundstück mit sämtlichem Zubehör; b) seine Rechte aus dem von ihm mit den Liquidatoren der Berliner Musikinstrumentenfabrik Akt.-Ges. vorm. Ch. F. Pietschmann & Söhne in Liqu. am 15. Juni 1897 geschlossenen Vertrage, inhalts dessen er das ganze zur Zeit vorhandene Vermögen der genannten Akt.-Ges. (Aktiva und Passiva), soweit es nicht dritten Personen gehört, übernommen hat, insbesondere 1) zwei Dampfmaschinen, 2) Dampfheizungs-, Dampfkoch- und Transmissionsanlage, Gas- einrichtung, Feuerlöscheinrichtung, 3) sämtliche zur Musikinstrumentenfabrikation er- forderlichen Maschinen, Schlosserei, Klempnerei, Buchdruckerei, Härteanlage, 4) Werk- zeuge, 5) Utensilien, 6) Originalnoten, 7) zwanzig Patente, Licenzen, vierzig Gebrauchs- muster, Warenzeichen u. dergl., 8) Modelle, 9) Holzvorräte, Rohmaterialien, Warenvorräte, 10) Fuhrwerk. Für diese Einlage ist der Betrag von 420 als volleingezahlt angesehener Aktien der Ges. gewährt worden. Die Passiven und Aktiven der alten Ges. hat die neue Ges. nicht übernommen.